Mit einem Alien verpartnert. Grace Goodwin

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Mit einem Alien verpartnert - Grace Goodwin Interstellare Bräute Programm: Die Jungfrauen

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von meiner Stümperei.

      “Brrr, Pferd. Ich bin gleich fertig.” Ich klopfte dem großen, intelligenten Tier auf den Nacken bis es wieder stillhielt, dann schnallte ich den Sattel fest und lud eilig meine Ausrüstung in die Satteltaschen. Dass meine Hände dabei zitterten, ignorierte ich jedoch.

      Ich musste sie finden. Der Traum würde heute Nacht wiederkehren, jede Nacht würde er wiederkehren, und zwar bis unsere Markierungen sich trafen, bis wir verpartnert waren. Aber ich wollte nicht länger nur von ihr träumen. Ich wollte sie.

      Ich hob meinen Fuß in den Steigbügel und setzte mich auf das Tier, dann drehte ich es in Richtung meiner Partnerin und trat das Pferd in den Galopp. Ein einziges Wort ging mir dabei wie ein Gesang durch den Kopf.

       Mir.

       Cassie

      “Herr Bernot bittet um mehr Kaffee,” sprach Herr Anderson und nahm mit einem Lappen in der Hand die Kanne vom Herd.

      “Das wette ich,” sprach ich leise zu mir selbst.

      Es war Abendessen und die Gäste verspeisten gerade ihr gebackenes Hühnchen und die grünen Bohnen, die ich im Garten gepflückt hatte. Ich war dabei, die Sahne für den Blaubeerkuchen zum Nachtisch aufzuschlagen. Mit der freien Hand wischte ich mir die Stirn, denn die Ofenhitze und der Herd machten die Küche trotz offener Hintertür unheimlich warm.

      Dann klingelte es an der Haustür. Er seufzte und stellte die Kanne zurück auf den Herd. “So viel zum Thema helfen.”

      Ich bot ihm ein zaghaftes Lächeln an, als er aber aus dem Raum war, um die Tür zu öffnen, verflog auch schon meine aufgesetzte Fröhlichkeit. Herr Bernot war ein Problem; er hatte die Angewohnheit mir seine unerwünschte Hand auf den Hintern zu legen, sobald ich ihn am Tisch bediente.

      Keiner der anderen Gäste bemerkte es, denn er war ziemlich gerissen. Entweder das oder den anderen Reisenden war es schlichtweg egal. Wenn ich Herrn Bernot einen finsteren Blick zuwarf, grinste er einfach. Er war mit seinem braunen Haar und Schnurrbart recht gutaussehend, aber die Blicke, die er mir zuwarf, machten mir Gänsehaut. Bis zu seiner Abreise würde ich wohl mehr Zeit als üblich in der Küche verbringen—und meine Schlafzimmertür abschließen. Sogar oben auf dem Dachboden musste ich vorsichtig bleiben.

      Aber jetzt musste ich dem Mann erstmal Kaffee anbieten oder Herr Anderson würde mich für nachlässig halten.

      Also stellte ich Schüssel und Schneebesen beiseite, wischte mir die Hände mit einem Lappen ab und nahm die Kaffeekanne. Im Moment hatten wir zwei Gäste, Herr Bernot und einen älteren Herren, der seit kurzem verwitwet war und der den Winter bei seiner Schwester verbringen wollte.

      Ich war mit einundzwanzig Witwe geworden und obwohl mir seine Gesellschaft fehlte, so sah mein Leben jetzt nicht viel anders aus, als zu der Zeit als mein Ehemann Charles noch am Leben war. Unser Gast aber hatte über vierzig Jahre mit seiner Frau verbracht und ohne sie wirkte er betrübt und wirklich verloren.

      Auf dem Weg zum Tisch im Esszimmer füllte ich anstandshalber zuerst dem älteren Mann die Tasse auf. Gerne hätte ich mich über den Tisch gebeugt, um auch Herrn Bernots Tasse zu erreichen, der aber hielt sie vor sich ausgestreckt und ich war gezwungen um den Tisch herumzulaufen, um ihn zu bedienen.

      Mistkerl.

      Mit einem aufgesetzten Lächeln ging ich um den Tisch und schenkte ihm sein Getränk ein. Selbstverständlich musste er wieder Hand anlegen. Ich erstarrte und wich zurück, er aber drückte mir seine Hand auf den Arsch und stoppte meinen Rückzug. Der alte Mann bekam nichts davon mit; er war dabei sich Zucker in seine dampfende Tasse zu streuen.

      “Herr Bernot—” Ich fauchte und war bereit den Typen zum Teufel zu jagen, aber genau in diesem Moment trat Herr Anderson in den Raum und aus Respekt hielt ich den Mund, schließlich wollte ich vor einem potenziellen Gast keine Szene machen, denn Herr Anderson war nicht allein.

      “Wie Sie sehen können, essen wir alle gemeinsam. Frühstück ist um sieben, Mittagessen um zwölf und Abendbrot um fünf.”

      Herr Bernot nutzte die Gelegenheit; als Herr Anderson gerade einen gutaussehenden Gentleman in den Speisesaal führte, kniff er mir tatsächlich in den Arsch. Ich hätte ihn am liebsten geohrfeigt, aber das Geburtsmal in meiner Handfläche, das sich zuvor nur etwas warm angefühlt hatte, fühlte sich plötzlich an, als ob ich meine Hand über eine Kerze hielt. Der Schmerz loderte einige Sekunden lang auf und verblasste wieder, aber der scharfe Stich entlockte mir ein schockiertes Keuchen.

      Herr Bernots Mundwinkel bog sich nach oben und ich erkannte diesen gewissen Ausdruck in seinen Augen. Er hatte den Laut als Zustimmung für seine Aktion gedeutet, was unzutreffender nicht hätte sein können.

      “Es riecht köstlich. Tut mir leid, dass ich mich zum Abendessen verspätet habe.”

      Ich riss den Kopf herum, denn ich war sicher, dass ich diese tiefe Stimme schonmal gehört hatte. Ohne weiter auf Herrn Bernot zu achten, inspizierte ich den Mann, der jetzt neben Herr Anderson am Eingang zum Esszimmer stand. Im Vergleich zur kleinen Statur und runden Figur meines Chefs war der Neuling ein Hüne. Er hielt seinen Hut in der Hand, aber sein Kopf reichte fast bis zum Türrahmen. Er war wuchtig, mit breiten Schultern und einer massigen Brust; aber er war nicht fett. Nur feste, magere Muskeln. Überall.

      Ich bemerkte sein dunkles Haar, das vom Hut plattgedrückt war und an den Enden leichte Wellen schlug, die ich am liebsten zwischen meinen Fingerspitzen reiben wollte. Sein Kiefer war quadratisch und mit einem jungen Bart bedeckt. Ich verspürte den absurden Drang, meine Lippen gegen seinen Bart zu reiben und seine Konsistenz zu testen. Seine auffallend blauen Augen aber waren es, die mich in seinen Bann zogen, vor allem, weil sie genau auf mich gerichtet waren. Also genauer gesagt nicht auf mich, sondern auf Herr Bernots Hand auf meinem Hintern.

      Meine Wangen fingen an zu glühen und ich riss mich von Herrn Bernot los. Ich wirbelte herum und eilte in die Küche zurück, um die Kanne wieder auf den Herd zu stellen. Als ich nun dort stand, rieb ich mit dem Daumen über das Geburtsmal, das jetzt nicht länger brannte, sondern genauso aufgeregt pochte wie mein Herz.

      Dieser Mann. Das war er.

      Der Mann aus meinen Träumen.

      3

       Cassie

      Die Träume hatten mir zwar nie das Gesicht meines Liebhabers offenbart, aber ich kannte diese Stimme. Diesen tiefen Klang, den rauen Nachhall. Er hatte zwar vom Essen gesprochen, aber sein “Ich finde dich,” waren die Worte, die ich nie vergessen würde.

      Ich lehnte gegen den Arbeitstisch und rieb meine Handfläche, um irgendwie das Kribbeln zu stoppen. Träume wurden nicht einfach so wahr. Ich musste es mir eingebildet haben. Seine Stimme klang ähnlich, war aber nicht dieselbe. Es konnte nicht derselbe Mann sein. Das war einfach unmöglich. Niemand träumte von Leuten, die er noch gar nicht getroffen hatte.

      Warum reagierte mein Körper dann dermaßen extrem auf ihn? Meine Atmung war abgehakt, meine Haut gerötet und aufgeheizt. Und es lag nicht am Ofen. Nein, diese Hitze kam von innen, mein Körper wärmte sich auf, als wollte er sich für ihn bereitmachen, als ob er seine Berührung

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