Vom Biest gebändigt. Grace Goodwin

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Vom Biest gebändigt - Grace Goodwin Interstellare Bräute Programm

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das anstellen sollte, aber ich war zu allem bereit. Der Atlanische Krieger gehörte mir und ich würde nicht zulassen, dass ihm etwas zustieß. “Lass uns gehen. Aufseherin Egara sagte, ihr würdet mir helfen, ihn zu besuchen.”

      Sarah lief zur Tür und öffnete sie. Ich folgte ihr aus dem luxuriösen Schlafzimmer in einen Flur hinaus, der so aussah, als durfte sich ein royaler Innenausstatter mit unbegrenzten Geldmitteln austoben. Der Gang war mit fremdartigen Artefakten dekoriert, mit Vasen und kunstvoll verschnörkelten Tischen, überall waren Wandgemälde und frische Blumen in allen erdenklichen Farben schmückten den Gang. Ich hatte keine Ahnung, wie diese Gegenstände genannt wurden, aber ich erkannte den offensichtlichen Wohlstand dahinter.

      Ich räusperte mich. “Bist du eine Art Prinzessin oder so? Ich komme mir vor wie Zuhause bei Cinderella.”

      Daraufhin musste sie lachen. “Ja. Dax ist ein berühmter Kriegsfürst. Wenn die Atlanen aus dem Krieg zurückkehren, behandelt man sie wie Könige. Auf den nördlichen Inseln besitzen wir ein zweites Schloss, ich habe es noch gar nicht gesehen und wir haben mehr Land, Titel und Geld als ich es mir vorstellen kann.”

      Hätte sie auf der Erde so zu mir gesprochen, dann hätte ich gedacht, sie wollte angeben, aber sie schien nicht der Typ dafür zu sein.

      Nach einem Moment machte sich ein Schock in mir breit. Ich kannte viele Veteranen, die mittellos und ohne ein Dach über dem Kopf aus dem Kampf zurückkehrten. “Wie können sie sich das für alle ihre Kriegsveteranen leisten? Das ist verblüffend.”

      Sarah blickte mich über ihre Schulter an, ihre Augen waren voller Trauer, als sie eine andere Tür öffnete. “Nicht viele von ihnen kommen zurück. Sie kämpfen an der Front gegen den Hive, auf dem Boden. Ich weiß, was das bedeutet. Ich war selbst dort, habe selbst für die Koalition gekämpft. Sie kämpfen wie wilde Tiere, aber entweder werden sie im Kampf getötet oder sie verlieren die Kontrolle über ihre Bestie. Diejenigen, die nach Hause zurückkehren sind die stärksten Krieger und werden wie Gottheiten behandelt.”

      Ich grinste. “Du bist also mit einem Gott verpartnert worden?”

      Sie lächelte verrucht. “Ja. Genau wie du.”

      Dann hielt sie mir eine Tür auf und ich trat ein in einen langen Speiseraum mit einem Tisch, an dem mindestens dreißig Personen Platz hatten. Die Stühle hatten hohe Lehnen und waren aus einem schwarzen Holz gefertigt, das mir vollkommen unbekannt war. Am Ende des Tisches saß ein Riese.

      Er erhob sich und ich stoppte abrupt. Heilige Scheiße, war er groß. Er war reichlich über zwei Meter zehn groß und seine Schultern waren doppelt so breit wie meine. Er trug einen passgenauen, schwarzen Panzeranzug, der jeden verdammten Muskel umrahmte, von den gerippten Bauchmuskeln zu den steinharten Schenkeln und ich wusste, dass mein Mund offen stand, ich konnte ihn aber anscheinend nicht mehr schließen.

      Sarah schloss die Tür hinter uns und lief zu ihrem Partner, dessen offene Arme sie offensichtlich erwarteten. Sie war ungefähr eins siebzig groß und wirkte im Vergleich zu ihm fast wie ein Kind.

      “Willkommen in unserem Zuhause, Tiffani. Ich bin Kriegsfürst Dax.”

      Seine tiefe Stimme dröhnte durch meinen Körper und ich wollte einen Schritt zurück machen, Sarah jedoch schlang die Arme um seine Taille, als wäre er ein großer Teddybär. Obwohl ich davon ausgehen musste, dass er mich mit einem festen Griff seiner Hand vernichten konnte, musste ich ihm den Vorzug des Zweifels gewähren. Er sprach nicht in Englisch, aber in dem Moment, als es mir auffiel, übersetzte der eigenartige Prozessor den sie mir eingepflanzt hatten seine Worte direkt in meinem Kopf, wie einen Gedanken. Unglaublich. “Ich bin Tiffani Wilson. Schön, sie kennenzulernen.”

      Er machte mir Zeichen, mich zu setzen, aber ich war viel zu aufgeregt. Ich wollte meinen Partner sehen. Seinetwegen war ich hier und seit Sarah mir mitgeteilt hatte, dass ihm nur noch drei Tage blieben, fühlte es sich so an, als säße ich auf einer tickenden Zeitbombe. Drei Tage waren nicht besonders viel Zeit.

      Vor ihm auf dem Tisch lagen vier goldene Armbänder, zwei davon ähnelten den Bändern an Sarahs Armen, die anderen beiden waren sehr viel größer. Ich musterte den Kriegsfürsten und mein Verdacht bestätigte sich. Er trug dieselben Armbänder wie Sarah, nur waren sie größer.

      Er bemerkte meinen Blick. “Die Schwester von Kommandant Deek hat diese vorbeigebracht, als sie uns das Kleid gegeben hat. Sie sind mit den Initialen des Hauses Deek versehen.”

      “Deek ist sein Name?” wollte ich wissen. Es war das erste Mal, dass mir sein Name zu Ohren kam und ich wollte mehr über ihn erfahren.

      “Ja, er ist ein Atlanischer Bodenkommandant auf dem Schlachtschiff Brekk. Er hat zehn Jahre lang gedient und ich habe mit ihm gedient. Mehr als einmal hat er mir das Leben gerettet und ich möchte nicht zusehen, wie er zugrunde geht.”

      Beeindruckend. Das faszinierte mich nur noch mehr.

      Ich trat an den Tisch heran und hob das nächstgelegene Armband auf. Dunkle, zinnfarbene Spiralen bildeten ein kompliziertes Muster auf dem massiven Goldband. Darunter befand sich ein mit bloßem Auge kaum sichtbarer Computerschaltkreis. Verwirrt schaute ich nach oben und erblickte Sarah und Dax, die mich aufmerksam beobachteten.

      “Ich dachte, das hier sei eine Art Hochzeitsring. Aber sie stecken voller Technologie. Was genau machen diese Armbänder?”

      Sarah antwortete zuerst. “Sobald ihr beide die Handschellen anlegt, binden sie dich an den Kommandanten. Du wirst dich nicht mehr weit von ihm entfernen können, ohne dabei extreme Schmerzen zu erleiden.”

      “Was?” Das klang vollkommen hirnrissig. “Wie eine Leine?”

      Sarah rollte mit den Augen. “Es gibt keine Schnur oder so, aber glaub mir, du wirst in seiner Nähe bleiben. Solltest du dich zu weit entfernen, dann wird es sich wie ein Elektroschock anfühlen.”

      Ich wollte protestieren, aber Kriegsfürst Dax schnitt mir das Wort ab.

      “Ihm wird es genauso ergehen, Tiffani. Nur die Nähe zu unserer Partnerin kann die Bestie unter Kontrolle halten. Zu wissen, dass unsere Partnerin immer da ist, beruhigt uns. Sobald ihr vollständig miteinander verpartnert seid und das Paarungsfieber überwunden ist, kannst du dir aussuchen, ob du die Handschellen tragen willst oder nicht. Aber am Anfang sind sie ein notwendiger Schutz. Falls du es schaffst, sie ihm anzulegen, dann stellen sie deine beste Möglichkeit dar, ihm das Leben zu retten.”

      Ohne einen Moment länger zu überlegen legte ich die kleinere Handschelle an mein Handgelenk und machte den Verschluss zu, ein Gefühl der Endgültigkeit legte sich über meine Schultern, als sich das Armband von selbst versiegelte. Es gab keine sichtbare Fuge, was es mir unmöglich machte, die Fessel wieder abzulegen.

      Es war zu spät, um es sich anders zu überlegen. Ich war quer durch das halbe Universum gereist, um meinen Partner zu retten. Ein paar Handschellen würden mich nicht davon abhalten können. Ich legte die zweite Handschelle um mein anderes Handgelenk und hob das größere Paar auf. “Okay. Wie werde ich ihm die hier anlegen?”

      Kriegsfürst Dax nahm einen tiefen Atemzug. “Mit äußerster Vorsicht.”

      Ich nickte. “Okay. Lasst uns gehen. Ich bin soweit.”

      Sarah verschwand für einen Moment und kehrte mit einem weiten Kapuzenmantel zurück. “Hier, zieh das über.”

      Ich legte den schweren, burgunderroten Mantel über meine Schultern und zog ihn vorne zusammen.

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