Vom Biest gebändigt. Grace Goodwin

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Vom Biest gebändigt - Grace Goodwin Interstellare Bräute Programm

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wurde in das hellblaue Wasserbad hinabgelassen. Ich kam mir vor wie in einem Ei, als die Tür zum Untersuchungsraum zuging und mich einsperrte. Ich schloss die Augen und wartete, ich fürchtete, was als Nächstes kommen würde, aber je länger ich im Wasser verweilte, desto entspannter wurde ich.

      Hatten sie mich auf Drogen gesetzt? Die Idee, ins Gefängnis einzubrechen erschien mir gar nicht mehr so schlimm. Und mein Partner, der halb Bestie war alarmierte mich auch nicht. Ich war … total entspannt.

      Als meine Augenlider schwer wurden und ich mich unbeschreiblich müde fühlte, wurde mir unmissverständlich klar, dass sie mich mit irgendeiner Gute-Laune-Droge vollpumpten, entweder übers Wasser oder über die Luft und es war mir vollkommen egal.

      3

       Tiffani, Planet Atlan, Burg des Kriegsfürsten Dax

      Ich wachte in einem überdimensionierten, weichen Bett auf, das meine Doppelmatratze von zu Hause wie ein Einzelbett erscheinen ließ. Meine Wange ruhte auf einem seidenweichen Stoff und ich strich über das zarte, cremefarbene Material, während ich mich umschaute. Ich war in mitten in einem verdammten Märchenschloss gelandet. Das Zimmer war größer als meine gesamte Ein-Zimmer-Wohnung zuhause und die Wände sahen aus wie hellblauer und grauer Marmor. Plüschteppiche mit eigenartig bunten Vögeln und Bäumen bedeckten den Fußboden und ein riesiger Baldachin überzog das Bett, sodass ich mir in einem exklusiven Clubhaus vorkam.

      Die weiße Stuckdecke war mit aufwendigen Mustern aus goldenen und zinngrauen Strudeln verziert, die den Handschellen aus meinem Traum merkwürdig ähnelten. Und alles, von der Couch bis zum Sessel mit den Kissen am anderen Ende des Raumes war größer als ich es je gesehen hatte. Ich fragte mich, wie groß diese Atlanischen Krieger nun sein mussten. Und wie groß waren die Frauen? Ein Menschenkind würde eine kleine Stufenleiter benötigen, um auf diese Couch zu krabbeln.

      “Du bist wach.” Die Stimme klang freundlich, weiblich und sie sprach Englisch. Ich drehte mich um und erblickte eine zierliche Brünette, die mich anlächelte. Sie war mit ihrem wallenden, grün-goldenen Kleid wie eine Prinzessin gekleidet, ihr Haar war zu einem aufwendigen Dutt aufgetürmt, wie ich es wohl nie hinbekommen würde. Ihre Augen waren warm und braun und voller Sympathie als sie mich anblickte. “Wie geht’s deinem Kopf? Diese NPUs können die ersten paar Tage ziemlich brutal sein.”

      “NPU?” Ich blinzelte und versuchte, mich aufzusetzen. Als ich mich bewegen wollte, ließ mich ein stechender Schmerz in meiner Schläfe, der sich wie ein Eispickel anfühlte, aufstöhnen.

      “Jepp, das habe ich mir gedacht.” Sie grinste und beugte sich mit einer Art leuchtend blauem Stab über mich, den sie dann über meinem Gesicht hin und her schwang. “Halt still. Der ReGen-Stab wird deine Kopfschmerzen lindern.”

      “Danke.” Ich hielt still, aber meine Augen folgten der Bewegung des Stabes und ich fragte mich, was zum Teufel sie mit mir machte. Anscheinend aber half es tatsächlich, denn meine Kopfschmerzen verschwanden. Die Übelkeit ließ ebenfalls nach. Und einige Augenblicke später hörte der Raum auf, sich zu drehen. So ein Ding wollte ich auch haben.

      “Die NPU ist ein Dolmetscher. Ich spreche offensichtlich Englisch, nicht aber die Atlanen. Du kannst damit alle Sprachen verstehen. Besser?” fragte sie.

      Ich nickte und verspürte kein bisschen Schmerz.

      Sie zog den ReGen-Stab zurück und schaltete ihn irgendwie aus, dann stellte sie ihn auf eine dekorative, goldbefleckte Nachtkonsole neben dem Bett und reichte mir anschließend die Hand. “Ich bin Sarah.”

      “Tiffani.”

      “Schön, dich kennenzulernen.” Sie schüttelte mir die Hand, ihr Handgriff war warm aber bestimmt und ich bemerkte die elegant gravierten Goldarmbänder an ihren Handgelenken.

      “Du bist also auch mit einem Atlanen verpartnert?”

      Ihr breites Lächeln gab mir Hoffnung. “Jepp. Dax gehört vollkommen mir. Wir hatten zwar einen schwierigen Start, aber ich liebe es hier. Also, wie läuft’s auf der Erde?”

      Das war eine komische Frage, denn ich war nicht länger auf der Erde. “Ähm, nun, alles beim Alten nehme ich an.”

      “Wo kommst du her?”

      “Wisconsin.”

      Sarah nickte. “Ich bin mit der Armee groß geworden. Wir sind so oft umgezogen, dass ich mich nirgends richtig zu Hause gefühlt habe. Ich sollte die Erde vermissen, das tue ich aber nicht. Mein Platz ist hier und bald wirst auch du hierhergehören.”

      Ich rutschte an die Bettkante und blickte an mir herunter. Ich trug ein ähnliches Kleid wie Sarah, aber statt grün und gold war es kräftig burgunderfarben, was den Rotstich in meinen Haaren betonte. Es passte mir wie angegossen und ich musste mich fragen, wo sie das verdammte Ding aufgetrieben hatten. Zu Hause konnte ich nicht einfach Kleider von der Stange anziehen und während ich schlief, war ich sicher nicht auf Atlan eine Runde shoppen gegangen. Im Gegensatz zu Sarah waren meine Handgelenke aber nackt.

      Anscheinend konnte sie meine Gedanken lesen. “Oh, ist die Farbe nicht perfekt? Sie hebt deine Augen hervor.”

      “Ja. Ich … danke. Aber woher kommt das Kleid?”

      Sie stand auf und kam ans Bett gelaufen. Sie schritt auf und ab und machte mich wieder nervös. “Keine Sorge. Wir haben es von Deeks Schwester ausgeliehen. Sie ist etwa so groß wie du, also ziemlich klein für eine Atlanerin, aber bis wir eine Schneiderin für dich auftreiben, wird es ausreichen müssen.”

      Klein für eine Atlanerin? Aufseherin Egara hatte es also ernst gemeint.

      Ich stand von der Bettkante auf und versuchte, mich auf den Beinen zu halten. Das Kleid war ein bisschen zu groß, stand mir aber richtig gut. Es umrahmte meine großen Brüste, eine goldene Schnürung verzierte mein Dekolleté und von unten wurden sie gut gestützt. Ähnliche Gewänder hatte ich in Fernsehsendungen über römische oder griechische Togas gesehen. “Sie kleiden sich wie griechische Götter in der Antike?”

      Sarah konnte sich vor Lachen nicht mehr halten, während ich mein Kleid inspizierte. “Nur die Frauen. Warte, bis du die Jungs in ihren Panzeranzügen siehst. Das sind heiße Kerle, Süße.” Sie wackelte mit den Augenbrauen. “Du wirst nicht mehr die Finger von deinem Mann lassen können.”

      Das hörte sich gut an und ich erinnerte mich, warum ich eigentlich hier war. “Was meinen Partner betrifft, Aufseherin Egara sagte, dass er hingerichtet werden soll.”

      Das ließ Sarah aufhorchen und sie wandte sich mir zu. “Ja. Dir bleibt nicht viel Zeit, um ihn zu retten. Falls er keine Partnerin nimmt und beweist, dass er die Bestie unter Kontrolle bringen kann, dann wird er in drei Tagen hingerichtet. Dax ist sehr besorgt, denn die beiden sind gut befreundet. Sie haben lange Zeit Seite an Seite gegen den Hive gekämpft. Wahrscheinlich hält er es kaum noch aus. Wir haben ewig darauf gewartet, dass du aufwachst.”

      “Wie lange war ich weggetreten?”

      “Den halben Tag lang. Die Zeit vergeht hier ziemlich ähnlich. Die Tage haben sechsundzwanzig Stunden, aber ich war schon immer eine Nachteule, die längeren Tage stören mich also nicht.”

      “Okay.” Das war im Moment nicht wirklich von Bedeutung, aber

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