Vom Biest gebändigt. Grace Goodwin

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Vom Biest gebändigt - Grace Goodwin Interstellare Bräute Programm

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auch wünsche, du bist nicht meine Partnerin. Die Bestie kann dein Verlangen nach mir riechen, die nasse Hitze deiner Pussy. Sie hat kein Verlangen nach dir. Sie wird mir nicht gestatten, dich zu berühren. Es tut mir leid.”

      In ihren Augen flackerte Zorn auf und als sie das Kinn nach oben hob, erkannte ich in ihr für einen Augenblick lang den Teufelsbraten unserer Kindertage, an den mich so gut erinnerte. “Deek, du bist so stur! Sag deiner Bestie, sie soll die Klappe halten und das annehmen, was ihr angeboten wird.”

      “Das geht nicht. So funktioniert das nicht.”

      “Warum nicht? Würdest du eher sterben wollen?”

      “Das hängt nicht von mir ab. Die Bestie hat jetzt die volle Kontrolle. Wenn meine wahrhaftige Partnerin nicht gefunden wird, wenn sie das Fieber nicht besänftigen kann, wenn sich meine Bestie ihr nicht unterwerfen wird, dann ja, dann werde ich freiwillig in den Tod gehen. Ich kann mit diesem tobenden Fieber in meinem Blut nicht weiterleben.”

      Auf den Tod war ich vorbereitet, ich erwartete ihn sogar. Tias schockierter Gesichtsausdruck überraschte mich. Warum sollte meine Aufrichtigkeit sie bestürzen? Dachte sie etwa, ich würde meine Meinung ändern und sie aus Verzweiflung doch nehmen? Die Bestie würde das nicht zulassen. Die Bestie würde eher sterben, was auch wahrscheinlich war. Mit einer Sache hatte Kriegsfürst Engel doch Recht gehabt … mir blieb nicht mehr viel Zeit.

      Sie schürzte die Lippen, als wollte sie noch etwas hinzufügen, tat es aber nicht. Sie nahm ihre Kette zurück und beobachtete mich eine Minute lang, was sich wie eine Ewigkeit anfühlte.

      “Mach’s gut, Deek. Ich hoffe, du findest, wonach du suchst. Und falls du es dir anders überlegst, ich habe den Wächtern meine Daten gegeben.”

      “Danke, Tia. Aber ich werde es mir nicht anders überlegen.”

      Sie nickte. Dann machte sie kehrt, zupfte ihr Kleid zurecht und machte sich davon. Sie würde nicht zurückkehren, das wusste ich.

      Das letzte bisschen Logik in mir fragte sich, ob sie wirklich meine letzte Überlebenschance war.

      Die Bestie in mir sagte ‘nein’. Sie wollte sie nicht, mochte nichts an ihr. Sie hatte nie irgendetwas an ihr gemocht.

      Und trotzdem, die Bestie rumorte weiter, verlangte weiterhin nach ihrer Partnerin.

      Mit dem Kopf auf die Hände gestützt ließ ich mich auf meine Pritsche fallen. Wie eine Flutwelle, die aufs Ufer zurollte, hämmerte die Bestie gegen meinen Verstand, um das letzte bisschen Vernunft auszulöschen.

      Meine Partnerin würde nicht auftauchen und ich würde sterben.

       Tiffani

      “Hinrichtung?” Panisch zerrte ich an den Fesseln, die mich an den Stuhl im Abfertigungsraum banden. “Nein. Sie dürfen ihn nicht umbringen.”

      Die Aufseherin Egara lächelte bedrückt. “Ich fürchte, so läuft es nun mal auf Atlan. Ist ein Mann erstmal dem Paarungsfieber unterlegen, gibt es keine Gnade.”

      “Aber er hat eine Partnerin! Mich! Ich kann ihn zurückholen, ihn retten. Was auch immer,” plädierte ich. Irgendetwas musste schiefgelaufen sein. Das konnte nicht wahr sein. Ich hatte einen Typen, der mich wollte und er sollte hingerichtet werden? Das glaubte ich nicht. “Senden sie mich zu ihm. Das Protokoll hat uns füreinander bestimmt. Den offiziellen Alien-Gesetzen nach gehört er mir. Nicht wahr? Ich bin bereits seine Partnerin. Habe ich dadurch nicht ein bestimmtes Recht auf ihn? Es ist mein Recht, ihn zu sehen. Ich will ihn sehen.”

      Ihre Augenbrauen verzogen sich zu ernsten Bögen, während sie lange und angestrengt über meine Worte nachdachte. Sie blickte über ihre Schulter und sprach. “Sarah, kannst du sie hören?” Die Aufseherin nickte und hörte zu. Sie war dabei, sich mit jemanden auf der anderen Seite des Universums zu unterhalten. Wäre ich nicht in einem Abfertigungszentrum, würde ich glauben, sie sei übergeschnappt. Insbesondere, da ich kein einziges Wort der Frau verstehen konnte. Ihre Stimme war zu weit weg und alles, was ich hören konnte, war die dröhnende Wut in meinen Ohren. “Und wenn etwas schiefgeht?”

      Eine tiefe, grölende Stimme war daraufhin durch das Gerät zu hören, sie war sehr viel lauter und gebieterischer. Sie erinnerte mich an die Stimme aus meinem Traum und ein Schauer der wiedererwachenden Bedürftigkeit fuhr über meine Haut. “Wir können uns keine Fehler erlauben. Wenn sie zu uns kommt, dann muss sie die Sache auch durchziehen. Sollte sie versagen, dann ist er tot,” die Stimme dröhnte und ich schreckte auf.

      Aufseherin Egara wandte sich mir zu und ich bekräftigte meinen Entschluss. Niemand und damit meinte ich niemand, würde mir das hier zunichtemachen. “Ich werde es nicht vermasseln. Er gehört mir.”

      Die Aufseherin nickte und wandte sich wieder dem Bildschirm zu, zu dem großen Atlanen, den ich zwar hören, aber nicht sehen konnte. “Ich glaube ihr, Kriegsfürst. Ich denke, wir sollten ihr eine Chance geben, ihn zu retten.”

      “Na schön. Ich möchte den Kommandanten auch nicht aufgeben. Schicken sie sie zu uns. Wir werden sie zu ihm bringen.”

      Die Aufseherin Egara verneigte sich, bevor sie antwortete, als würde sie zu einem königlichen Herrscher oder etwas ähnlichem sprechen. “Wie sie wünschen, Kriegsfürst Dax. Wenn sie mir den Transportcode geben, werde ich ihren Transport sofort in die Wege leiten.”

      “Der müsste jeden Moment eintreffen.”

      Noch während er sprach, begannen die hellblauen Lichter hinter mir zu blitzen und mein Stuhl setzte sich in Bewegung. “Was ist hier los?”

      “Erhalten. Vielen Dank. Die Partnerin des Kommandanten wird umgehend eintreffen.” Die Aufseherin beendete die Verbindung und kam mit einem traurigen Lächeln auf dem Gesicht auf mich zu gelaufen. “Alles Gute, Tiffani. Ich sende sie zu Kriegsfürst Dax und Sarah, seiner Partnerin. Sie stammt auch von der Erde und wurde vor kurzem verpartnert. Die beiden werden ihnen dabei helfen, zu ihrem Partner einzubrechen.”

      Das hörte sich gar nicht gut an. Es klang gesetzeswidrig, gefährlich.

      “Einbrechen? Warum würde ich zu ihm einbrechen müssen?”

      “Liebes, er sitzt im Gefängnis. Im Todestrakt, wie wir es nennen würden. Und sie sind weder Atlanerin, noch ein Familienmitglied.”

      Das ergab keinen Sinn. Er hatte keine Straftat begangen, außer dass seine genetische Aufmachung jetzt zum Tragen kam. Aber um ihn sehen zu können, musste ich eine Straftat begehen? Ich würde diejenige sein, die sich nicht an die Gesetze hielt?

      “Aber ich bin seine Partnerin. Und sie haben gesagt, ich würde von nun an eine Bürgerin des Planeten Atlan sein und keine Erdenbürgerin mehr. Es sollte mir erlaubt sein, ihn zu besuchen. Ich sollte nirgendwo einbrechen müssen.”

      Sie nickte. “Sicher, aber Vorschrift ist Vorschrift. Und nur Atlanische Frauen dürfen sich in die Haftanstalt begeben. Viel Glück. Ich hoffe, ihr Versuch wird ausreichen, um sie beide zu retten.” Noch einmal prüfte sie etwas auf ihrem Tablet und ich erlebte eine Art Déjà-vu, als sie den Kopf hob und sprach: “Sie werden auf Atlan aufwachen. Ihre Abfertigung erfolgt in drei … zwei …”

      Angespannt wartete ich auf den Countdown und wunderte mich dabei, was zum Teufel ich mir da eingebrockt hatte. Ins Gefängnis einbrechen? Todestrakt?

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