Stalingrad - Die stillen Helden. Reinhold Busch

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Stalingrad - Die stillen Helden - Reinhold Busch

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Horst Rocholl (geb. 23. Februar 1908 in Kassel, verst. 1. Januar 1904 in Eberswalde); Medizinstudium in München, Kiel u. Marburg (Staatsexamen und 1934 Promotion). Bis 1939 Allgemeinpraxis in Kappel; 1939 zur Wehrmacht. Als Regimentsarzt des Panzer-Regiments 24 im Nordkessel in Gefangenschaft geraten, trat dem „Nationalkomitee Freies Deutschland“ bei. 1948 zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt, 1953 in die DDR entlassen. Weiterbildung zum Lungenfacharzt in Altlandsberg. Danach Kreisarzt in Straußberg und Kreistuberkulosearzt in Neuenhagen bis 1987. Mitglied der NDPD und der Nationalen Front der DDR.

      41Dr. Horst Rocholl: Stalingrad, eine gigantische Schlacht bei den Thermopylen?, verfasst am 14. April 1996 im Privatdruck, erschienen im Heftchen „Stalingrad. Katastrophe und Besinnung“, Kopie beim Verfasser.

      42Karl H. Schwar (Hauptmann im Stab des XI. A.K. unter General Strecker): Stalingrad – die letzten Tage des XI. Armeekorps; in: Unsere 16., Folge 193, Juli 2001.

      43Abk. für Heeresdienstvorschrift.

      44Sepp Wirr: Eine Brotgeschichte; in: Kameradschaft Stalingrad, Nr. 23, 7. Jg., September 1985.

      45Dr. Hans Dibold (geb. 18. Dezember 1904 in Linz, verst. 10. Mai 1991 in Linz) studierte Medizin in Wien, wo er 1929 promovierte. Weiterbildung zum Internisten im Krhs. Wien-Lainz; 1935 stellv. Chefarzt, 1937–1940 Primarius. Im Krieg zunächst Internist im Feldlazarett der 44. I.D., danach bei der 2. San.Kp. 44. Als Adjutant des Divisionsarztes geriet er am 29. Januar 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft und war bis 1947 deutscher Chefarzt des Speziallazaretts 2989 Kameschkowo. Nach der Heimkehr zunächst Hilfsarbeiter in einer Apotheke, danach 1949–1978 internistische Praxis in Linz. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen sowie schriftstellerische Tätigkeit.

      46Aus dem Mitteilungsblatt der Kameradschaft der 44. I.D., Folge 144, 1996, S. 2643–2646 u. 2658 f., sowie Folge 146, März 1997, S. 2672.

      TEIL 2

      Aufmarsch der 6. Armee in der Steppe im großen Donbogen

      Der Vormarsch auf Stalingrad erfolgte aus zwei Richtungen: der größte Teil der 6. Armee aus der Steppe im großen Donbogen und von von Süden her im Verbund mit Teilen der 4. Panzer-Armee die 14. Panzer-Division, die 24. Panzer-Division, die 29. Infanterie-Division, die 94. Infanterie-Division und die 371. Infanterie-Division, nachdem sie nach einem Marsch in den Süden dort den Don überquerten und dann nach einem Schwenk Richtung Osten aus der Kalmückensteppe in Richtung Norden dem Südteil von Stalingrad zustrebten.

       Schneller Angriff auf Stalingrad

      Der schnelle Vormarsch vom Donbogen aus auf die Stadt Stalingrad zu erfolgte am Morgen des 24. August 1942 durch das XIV. Panzer-Korps unter General Hube mit der 3. Infanterie-Division, der 60. Infanterie-Division (mot.) und der 16. Panzer-Division. Die Sanitäts-Kompanien der 16. P.D. waren in Münster aufgestellt worden. Erster Chef der 1 San. Kp. war Oberstabsarzt Dr. Paul Suchfort47.

      Dr. Erwin Paal: „Am 25. August 1939 erhielt ich gegen 23 Uhr meinen Einberufungsbefehl zum 26.8.1939 auf dem Gelände des Missionsklosters Münster-Hiltrup. Nach drei Tagen rückten die Einheiten der 16. Infanteriedivision und damit auch die 1. SanKp 1/16 aus den westfälischen Garnisonen und Aufstellungs-Orten. Nachdem die Truppe an der deutsch-luxemburgischen Grenze die Einsatzorte erkundet hatte, begann auch bei der 1. San.-Kompanie ein harter Ausbildungsdienst. Jeder Mann, ob Soldat oder Sanitäter, wurde in allen Aufgaben des Sanitätsdienstes unterrichtet und immer wieder geschult. Jeder Handgriff mußte im Schlaf gekonnt sein, gleichgültig an welcher Stelle der Einsatz des Einzelnen erfolgte. Ein großer Vorteil war der Umstand, daß fast alle Handwerksberufe planmäßig vorgemerkt waren. Maurer, Ofensetzer, Schreiner, Wagenbauer, Friseur, Laborant, Metzger, Koch – auch Diät –, Schuster und Schneider waren unermüdlich im Einsatz.“ Im August 1942 waren die Sanitäts-Kompanien für den schnellen Angriff auf Stalingrad bereit. Anfang August lag der Hauptverbandplatz der 1. San.Kp. im großen Donbogen bei Arshanowskij Ossipowskij, danach in Jerossejewo und anschließend in Jewessejew, an der Straße nach Kalatsch; der HVP der 2. San.Kp. lag in Ssuchanowslij an der Liska.

      Dr. Gerlach: „So brauste die 16. Panzerdivision am 23. August 1942 vom Don über die Steppe in breiter Keilform in Richtung Stalingrad, rechts und links von der 3. und der 60. Infanteriedivision geschützt, […] durch die Sicherungsketten der Russen brach, nach hartem Gefecht den Tatarengraben überwand und als erste Stalingrad im Norden und die Wolga erreichte. Zu diesem Unternehmen war vom Divisionsarzt eine Op-Gruppe der 2. Sanitätskompanie unter Führung von Stabsarzt Dr. Weber eingesetzt worden, die sich als völlig ausreichend für diesen Vorstoß erwies.“48

      Chef der 2. Sanitäts-Kompanie war Dr. Schattenberg; weitere Ärzte waren als Internist Oberarzt Dr. Franz Sprafke49 und kurzzeitig von Mitte September bis Anfang November 1942 Unterarzt Dr. Hubert Boeckeler50 als Chirurg. Abteilungsarzt seit August 1942 war Unterarzt Dr. Kimmel51; Zahnärzte waren Dr. Jan Dehling52 und Gerhard Becker53.

      Die Op-Gruppe Weber richtete sich nach den ersten Kampftagen – und nachdem sich die Division nördlich von Stalingrad in der Steppe eingeigelt hatte und in heftige Abwehrkämpfe mit den Russen verwikkelt war – etwa 300 Meter vom Divisionsgefechtsstand als vorgeschobener Hauptverbandplatz ein.

      Jedenfalls wurde unsere Op-Gruppe allen Anforderungen gerecht; wir konnten außerdem durch mehrmalige Räumung mit KrKw54 unter Panzerbegleitschutz Verwundete in die Feldlazarette am Don verlegen, um Platz zu schaffen. Ergänzungen an Sanitätspersonal und Material, gestellt durch die zwei motorisierten Sanitätskompanien, die ihren Standort in Orten am Don hatten, wurden auf diese Weise wieder in die Igelstellung hineingebracht. Später, als die 6. Armee heran war und der Don-Wolga-Korridor genügend verbreitert war, verlief der Rücktransport der Verwundeten reibungslos. Man konnte dann dem bewährten Prinzip wieder folgen: erst transportieren und dort operieren, wo der Verwundete Aussicht hatte, länger bleiben zu können.“

      Dr. Weber: „So nahmen wir auch am Vormarsch vom Don zur Wolga teil. Als ich von der Division den Befehl bekam, mich am 23. August 1942 mit meiner Operationsgruppe im Dongebiet einzufinden, wussten wir, dass am nächsten Morgen ein großer Tag für unsere Division hereinbrach. Sie hatte den Auftrag, als Panzerspitze den Vormarsch zwischen Don und Wolga auf Stalingrad durchzuführen. Auf dem westlichen Ufer des Don wartete ich mit meiner Gruppe auf den Einsatz und den Marsch über die Donbrücke55. Schließlich war es soweit: Hier und da gab es Granateinschläge, oder es fielen Bomben, die die Russen auf unsere Marschgruppe abwarfen. Es war noch tiefe Nacht; die Brücke wurde ohne Zwischenfall überquert, und wir setzten uns auf dem anderen Ufer sogleich weiter in Marsch. Die Sonne kam heraus; es war ein herrlicher Sonnentag, an dem sich die Kolonne über die Steppe in Richtung zur Wolga hin bewegte. Die 16. Panzerdivision fuhr als Spitze, flankiert links und rechts von der motorisierten 3. und der 60. Infanteriedivision.

      Der Vormarsch gestaltete sich wie auf einem Paradeplatz. Nach Überwindung und Ausbruch aus dem Brückenkopf am Don gab es keine Feindeinwirkungen. Die Steppe brannte hier und da, hervorgerufen durch unsere Schlachtflieger, die 20 Meter über uns auf jeden verdächtigen Heuschober oder andere Objekte ihre Munitionsgarben mit Brandmunition abfeuerten. Verwundete fielen nicht an. Erst gegen Mittag,

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