Lieblingsplätze Bern. Paul Ott

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Lieblingsplätze Bern - Paul Ott

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Herzog von Zähringen im umliegenden Wald am Aarebogen als Erstes erlegen würde. Es war ein Bär!

      Dem Wappentier wurde schon 1513 mitten in der Stadt ein würdiger Platz gewidmet. 10.000 Schweizer Söldner besiegten in der Schlacht von Novara die in großer Überzahl kämpfenden Franzosen und entführten einen jungen Bären. Im damaligen Stadtgraben vor dem heutigen Käfigturm fand der Entführte sein erstes Zuhause. Bern und Bären wurden zu siamesischen Zwillingen. Die Stadtentwicklung mit wachsendem Marktverkehr führte 1764, 1825 und schließlich 1857 immer wieder zu neuen Standorten. Nicht unerwähnt sei hier die bärenlose Zeit Berns, die am 5. März 1798 nach der schmerzlichen Niederlage gegen die Truppen Napoleons eintrat. Die Franzosen entführten ihrerseits die Bären bereits am 26. März nach Paris, und bis 1810 blieb der Bärengraben leer. Am 27. Mai 1857 wurde der vierte Graben bezogen, der zwar lange Zeit viel öffentliches Interesse weckte, aber dem heutigen Tierschutzgedanken längst nicht mehr entsprach. Der Berner Bärenstolz führte mit großer öffentlicher Unterstützung zum heutigen Bärenpark, der am 22. Oktober 2009 feierlich eröffnet wurde und seither zum faszinierenden Besuchsmagnet für Jung und Alt geworden ist. Das Bärebähnli ist ein automatischer Lift, der am Rand des Geheges die Aare-Promenade mit dem Besucherweg verbindet.

      Oberhalb des Bärenparks liegt das gut besuchte, familienfreundliche Restaurant Altes Tramdepot mit Brauerei und hausgemachter Eiscreme. Wer es beschaulicher möchte, geht ein paar Schritte Richtung Klösterlistutz ins Klösterli Weincafé (www.kloesterlibern.ch) oder auf der Nydeggbrücke in die Brasserie Bärengraben (www.brasseriebaerengraben.ch), aber Achtung: das große Portemonnaie mitnehmen.

      1

      BärenPark

      Grosser Muristalden 6

      3006 Bern

      031 3571515

       www.tierpark-bern.ch

      Restaurant Altes Tramdepot

      Grosser Muristalden 6

      3006 Bern

      031 3681415

       www.altestramdepot.ch

2 99 Schritte vom Zytgloggeturm

      Altstadt: Hotel-Restaurant Goldener Schlüssel

      Es war einmal ein armer Schlittenjunge, der wollte sich in der Kälte am warmen Feuer wärmen. Unter dem Schnee fand er einen goldenen Schlüssel … Wie das Märchen der Brüder Grimm endet, das können Sie selbst nachlesen. Die Geschichte des Goldenen Schlüssels in Bern hat schon vor über 500 Jahren begonnen. Heute finden Sie in dem im Jahre 2008 komplett umgebauten Haus einen angenehmen Dreisterne-Komfort. Mit Ihrem Besuch im ältesten Gasthaus der Stadt werden Sie Mitautor/Mitautorin der Geschichte des historischen Hauses. Das ist kein Märchen!

      Es gibt einige Fakten rund um den Goldenen Schlüssel, die sich eher anhören wie ein Märchen. Fakt 1: Sie erreichen den Eingang zum ältesten Gasthaus Berns in 99 Schritten vom Zytgloggeturm, einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. In der malerischen Rathausgasse 72, fast etwas versteckt unter den Lauben (Arkaden) – wie ein Märchenhaus. Fakt 2: Herzstück des Hauses ist die Gaststube mit der einzigartigen, uralten, gewölbten Holzdecke. Da, wo früher Pferde ihren Stall hatten, können Sie sich heute kulinarisch verwöhnen lassen. Ein vielfältiges Angebot regionaler, traditioneller Gerichte lässt die Wahl manchmal zur Qual werden. Fakt 3: In der saisonal wechselnden Speisekarte entdeckt man Altbekanntes in neuer Aufmachung. Basis ist die gutbürgerliche Küche. So kommt ein Lammnierstück mit Pistazienkruste und schwarzem Vollkornreis daher, die Berner Spezialität Suure Mocke mit geschmorter Endivie und Orange, die Kalbsleber mit Portweinjus, aber erfreulicherweise immer noch mit hausgemachter Rösti. Aber auch das eine oder andere vegetarische Menu mit asiatischer Note ist zu entdecken. Fakt 4: Den Goldenen Schlüssel allein auf das kulinarische Angebot zu reduzieren wäre zu einfach. Mit einem besonderen Schlüssel erhalten Sie Zugang zu einladenden Zimmern. Die Junior Suite bietet den Luxus, den es braucht, um sich als Gast wie ein König zu fühlen. Den Ausblick auf die pittoreske Dachlandschaft Berns sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Hört sich schon wieder an wie ein Märchen, ist aber ein Fakt.

      In der Rathausgasse finden Sie auf engstem Raum das größte Angebot von Buchantiquariaten in Bern. Von Ali-Baba’s Bücherhöhle über die Bücher-Eule bis zum Kinder-Bücherland. Auch wieder märchenhaft!

      2

      Hotel-Restaurant Goldener Schlüssel

      Rathausgasse 72

      3011 Bern

      031 311 02 16

       www.goldener-schluessel-bern.ch

3 »Tunz mer e Ligu Lehm«

      Altstadt: Erkundung des Mattequartier

      »Gib mir ein Stück Brot«, so lautet die Übersetzung der Titelzeile aus dem Mattenenglisch. Die Mätteler – die Bewohner am Aareufer – waren ursprünglich Leute wie Tagelöhner, Fischer, Fuhrmänner, die nicht dem Bürgerstand angehörten. Fremdarbeiter und Handelsleute brachten sprachliche und kulturelle Einflüsse aus dem Französischen, dem Jiddischen, dem Jenischen. So entstand eine Sprache, die sich klar vom Stadtberndeutsch der gehobenen Schicht unterschied – das Mattenenglisch.

      Das Mattequartier direkt am Aareufer ist vom restlichen Stadtgebiet deutlich abgetrennt. Sie sollten es unbedingt besuchen. Viele Geschichten und Gerüchte kursieren über dessen Vergangenheit. So soll auch ein Goldfass verborgen im Boden versteckt sein. Aber wo? An der Schifflaube Nr. 34 jedenfalls nicht. Dort ist nämlich eine Platte im Boden verlegt mit der Aufschrift »Lehe ische ds’Issfe itme ide ludgeicklischte idne irve-ibegre!«, was auf gut Deutsch so viel heißt wie: »Hier ist das Fass mit den Goldstückchen nicht vergraben!« Die Geschichte vom Goldfass erinnert an die Zeit nach 1798, als Bern von den napoleonischen Truppen besetzt war. Der französische Kaiser hatte es auf den Berner Staatsschatz und weitere Kostbarkeiten abgesehen, um die geplanten Feldzüge finanzieren zu können. In der Matte gab es zahlreiche bekannte Goldschmiede. Zum Schutz vor Dieben versteckten sie ihre Güter in einem Fass und sollen es hier vergraben haben. Wer heute durch die Matte flaniert, findet also kein Gold, dafür die erwähnte Platte mit dem geheimnisvollen Text. Lesen Sie die Inschrift laut. So kommen Sie in Kontakt mit dem Mattenenglisch. Steigen Sie über die mit Schindeln überdachte Holztreppe von der Nydeggbrücke direkt in die Matte. Der Weg unter den niedrigen Bogenlauben bis zum Restaurant Zähringer mit seinem lauschigen Gärtchen und mit dem Mattenlift hoch zur Münsterplattform eröffnet Ihnen eine spezielle Perspektive auf Bern. Kurz vor dem Zähringerplatz findet sich die kleine Buchhandlung Einfach Lesen von Rosemarie Bernasconi. Dort werden auch Postkarten und Geschenkartikel verkauft.

      Das Restaurant Zähringer ist eines der wenigen Lokale, die in unmittelbarer Nähe

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