Lieblingsplätze Bern. Paul Ott

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Lieblingsplätze Bern - Paul Ott

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      Münsterplattform

      Neben dem Münster an der Münstergasse

      3011 Bern

      Altstadt: Spaziergang zu den historischen Brunnen

      Wir schreiben das Jahr 1394. Ein sehr heißer und trockener Sommer. Dies ist die Geburtsstunde der überaus reichhaltigen Geschichte der Berner Stadtbrunnen mit ihren zum Teil illustren Namen. Der Chindlifresser-Brunnen zum Beispiel stellt eine Figur dar, die gerade ein nacktes Kind verschlingt. Und seit dem 1. August 2004 ist mit dem Wasserspiel auf dem neu gestalteten Bundesplatz gar noch eine weitere Wasserattraktion zu bestaunen.

      Vier Hauptpfeiler prägten das visuelle Gesicht einer mittelalterlichen Stadt: Der Glaube – durch Kirchen; das Recht – durch das Rathaus; Speis und Trank – durch den Markt; und die Lebensquelle – durch die Brunnen. Noch bis vor 100 Jahren spielte der öffentliche Brunnen im Leben einer Stadt eine viel größere Rolle als heute. Am Brunnen trafen sich die Frauen und Dienstmägde zum Waschen. Der Wasserträger, meist ein stadtbekanntes Original, trug Wasser für ein kleines Entgelt in Wohnungen. Fuhrleute tränkten ihre Pferde, und Bauern, die ihr Vieh zu Markte trieben, machten hier Halt. Tagsüber pulsierte am Brunnen reges Leben. Neuigkeiten, Familienklatsch und Gerüchte machten die Runde. Brunnen waren nie ausschließlich Wasserspender. Die eigentliche Funktion haben sie heute aber verloren. Sie sind nunmehr schmucke Denkmäler und dienen Gästen aus aller Welt als dankbarer Hintergrund für Fotosujets. Dass sich das heutige Stadtbild mit dem reichhaltigen Angebot historischer Brunnen zieren kann, geht auf die testamentarische Übertragung des Vermögens von Schuhmachermeister Heinrich Philipp Lösch aus dem Jahre 1896 zurück. Ihm ist auf der östlichen Seite des Münsters der schlichte Löschbrunnen gewidmet. Auf der Direttissima vom Bahnhof bis zum Bärengraben schlendern Sie vorbei am Pfyffer-, Anna-Seiler-, Schützen-, Zähringer-, Simson-, Kreuzgass- und Gerechtigkeitsbrunnen. In den zahlreichen Nebengassen treffen sie auf weitere historische Brunnen. Unweit vom Hauptportal des Rathauses lädt gar eine Treppe ein zum Hochsteigen auf den Brunnenturm. Hier werden Sie selbst zur Brunnenfigur.

      Das neue Rütli der Schweiz – der Platz im Herzen von Bern. Das Wasserspiel auf dem Bundesplatz mit den 26 Wasserfontänen, die sinnbildlich für die 26 Kantone der Schweiz stehen, kann ab Frühlingsbeginn bis Ende Oktober jeweils zur vollen und halben Stunde bestaunt werden.

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      Spaziergang zu den historischen Brunnen

      Startpunkt:

      Pfyfferbrunnen

      Spitalgasse

      3011 Bern

      Bern Tourismus

      Tourist-Information im Bahnhof

      Bahnhofplatz 10a

      3011 Bern

      031 3281212

       www.bern.com

      Altstadt: Restaurant Mille Sens

      … und weil das Restaurant in Bern liegt, wo nach wie vor viele Leute auch Französisch sprechen, lauten die Botschaften eben mille sens, mille vins und mille portails. Am Herd entführt Domingo S. Domingo, gebürtiger Philippiner, auf eine kulinarische Entdeckungsreise um die Welt. In seine Kochkunst fließen die Eindrücke seiner Kocherlebnisse rund um den Globus ein. »Die Kunst ist es, das Kochhandwerk mit den Kochgeheimnissen zu verbinden und zu begeistern.« Domingo S. Domingo und Sternekoch Urs Messerli stehen beide gleichermaßen hinter diesem Credo. Wenige Schritte vom Hauptbahnhof Bern, direkt neben dem Schweizerhof, befindet sich die Passage zum Restaurant Mille Sens.

      »Vier Gerichte, ein Teller, ein Service«, verspricht das Mittagsmenu Quicktray, und die Midi-Bowls laden zum Entdecken der Welt ein, ebenso wie das Abendmenu mit der Tavolata und den Genüssen auf höchstem Niveau: Die Gänge werden tischweise serviert und gemeinsam genossen – allerdings auch in eher exklusiven Höhen, was die Preise betrifft.

      In bequemen Sitzgruppen mit stilvoll gedeckten Tischen, aber auch an Stehtischen oder an der Bar können Sie nun Ihre Sinne aktivieren. Es gibt also gut und gern 1.000 Gründe, diese Gaststätte zu besuchen und hier einen ebenso edlen Wein zu genießen. Die Philosophie dazu lautet: »Wein ist Poesie in Flaschen und unsere Passion.« Sie haben gar die Möglichkeit, Ihren Wein für zu Hause übers Internet zu bestellen. Erstaunt es da noch, wenn Sie erfahren, dass Urs Messerli seine 1.000 Ideen im Wettkampf internationalen Jurys vorlegte? Zweimal wurde er als Kochweltmeister und 2002 als die gastronomische Entdeckung des Jahres ausgezeichnet.

      Lassen wir doch abschließend nochmals Urs Messerli zu Wort kommen: »Es ist mir ein Anliegen, die Echtheit der einzelnen Spitzenprodukte erkennbar in den Vordergrund zu stellen.«

      Bestellen Sie aus der Tavolata das Menu les gouts du monde als kleine oder große Genussreise. Wählen Sie aus verschiedenen Vorspeisen und Hauptgängen: Salate, Gemüse, Fleisch und Fisch von ausgesuchter Qualität.

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      Restaurant mille sens – les goûts du monde

      Spitalgasse 38 (in der Schweizerhof-Passage)

      3011 Bern

      031 3292929

       www.millesens.ch

      Altstadt: Zytglogge

      Ist die Zeit eine verlässliche Größe, oder ist sie relativ? Diese Gedanken mögen Albert Einstein beherrscht haben, als er – ein Angestellter des Berner Patentamts – im Jahre 1905 unweit des Glockenturms an der Kramgasse 49 (Einstein-Museum) seine Spezielle Relativitätstheorie theoretisch untermauerte. Ob ihn dabei der tägliche Blick auf die astronomische Uhr des Zytglogge inspiriert hat, weiß man nicht.

      Wenn Trauben von Touristen jeweils zur vollen Stunde Hälse und Fotoapparate in die Höhe recken, weiß man als Berner: Es ist wieder Zeit für den spätmittelalterlichen Figurentanz. Im Innern des Turms würde man Räder und Stangen in einer metallenen Halterung aus dem Jahr 1530 sehen, würde ihr Klackern und Stoßen hören, bevor man von außen die Bewegungen an der Fassade wahrnimmt. Zuerst kräht der Hahn und plustert sich auf. Der Narr unter ihm läutet das Glöcklein, Chronos dreht die Sanduhr, die sieben Bären der städtischen Wachmannschaft bewegen sich im Kreis. Zuoberst auf dem Turm schlägt die vergoldete Figur des Hans von Thann mit dem Hammer die Stundenglocke. Und zuletzt kräht nochmals der Hahn.

      Ursprünglich war dies einfach ein

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