Lieblingsplätze Bern. Paul Ott
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Bern Tourismus bietet regelmäßig Führungen durch das Innere des Zytgloggeturms an, wo man das originale Uhrwerk bewundern kann Über die Homepage kann man den Rundgang online buchen.
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Zytglogge
Bim Zytglogge 3
3011 Bern
Zytglogge-Führungen: Bern Welcome
Tourist-Information im Bahnhof (Erdgeschoss, östlicher Ausgang bei der Bushaltestelle Perron H)
Bahnhofplatz 10a
3011 Bern
031 328 12 12
Altstadt: Erkundung der unterirdischen Gewölbe
Vieles, was eine Stadt lebendig hält, versteckt sich unter der Oberfläche. Auch das Unangenehme wird den Blicken entzogen. Das Dunkle und Düstere fasziniert. So finden sich unter den meisten Gebäuden der Altstadt Gewölbekeller, deren Bau weit in die Geschichte zurückreicht. Manche davon besitzen einen Treppenaufgang, der unter einer Kellertür vor den Lauben endet.
Diese Gewölbe wurden früher als Lagerräume, als Geschäftslokale oder als Kneipen manchmal zweifelhaften Rufs genutzt. Die sogenannten »Schallenwerker«, Gefangene, mussten einst mit Handkarren in den Straßen den Abfall zusammenräumen. Da sie sich lieber in den unterirdischen Gaststätten aufhielten, nähte man Schellen an ihre Kleidung, damit der Wirt gleich wusste, dass er sie nicht mit Wein versorgen durfte. Heute kann man an verschiedenen Stellen in die Altstadtkeller hinuntersteigen.
An der Marktgasse 19 fällt mir an einem Kellerzugang der Schriftzug »frisch von gestern« auf. Zum Sortiment der Äss-Bar gehören Backwaren vom Vortrag, zu ihrem Credo der Kampf gegen Food-Waste. Man findet aber auch im historischen Ambiente Snacks und lokale Spezialitäten. An der Oberen Postgasse 68 kurz nach dem Rathaus kann man durch einen schmalen Einlass in die Welt der mittelalterlichen Wasserversorgung steigen. Der dortige Lenbrunnen wurde um 1250 als Quellwasserfassung errichtet und ist der älteste erhaltene Brunnen Berns.
Der Klötzlikeller an der Gerechtigkeitsgasse 62 gilt als älteste Weinstube, er besteht seit 1635. Heute ist er ein Restaurant, das auf bewährte Berner Küche in neuer Interpretation setzt (www.kloetzlikeller.ch). Und unter der Gerechtigkeitsgasse 15, wo die Junkerngasse kreuzt, findet sich eine geheimnisvolle Tür mit der Aufschrift: »Schweizerischer Seemannsclub, Gruppe Bern«. Kann sein, dass rauer Wellengang einen empfängt, wenn man die Pforte öffnet.
Das Tiefbauamt der Stadt Bern bietet Führungen durch die Berner Unterwelt an. Neben den Abwasserkanälen aus dem 17. Jahrhundert und dem Pumpwerk Langmauer besichtigt man die Tropfsteinhöhle am Klösterlistutz.
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Erkundung der Gewölbe
Äss-Bar
Marktgasse 19
3011 Bern
031 5582772
Führungen Tiefbauamt der Stadt Bern
Bundesgasse 38
Postfach
3001 Bern
031 3216475
Altstadt: Stadt- und Universitätsbibliothek
An der Oberen Münstergasse findet man die Stadt- und Universitätsbibliothek und die im selben Gebäude beheimatete Burgerbibliothek. Dort lagert die Bongarsiana-Sammlung von Jacques Bongars (1554–1612), die rund 500 größtenteils mittelalterliche Handschriften umfasst, sowie eine der bedeutendsten Kartensammlungen weltweit, die von Johann Friedrich von Ryhiner (1732–1803) mit etwa 15.000 Karten aus aller Welt. Beide Sammlungen sind im Rahmen von Führungen zu besichtigen.
Einen ersten Schritt in die europäische Literatur machte der Berner Schultheiss Thüring von Ringoltingen (um 1415–1483) mit seiner Melusine, der ersten deutschen Fassung der alten Sage von der Wasserfee, die einen Ritter heiratet, der sich schuldig macht und sie wieder an die Elemente verliert. Auch der Berner Maler Niklaus Manuel Deutsch (um 1484–1530) war literarisch tätig, hauptsächlich im Bereich des reformatorischen Schauspiels. Vor allem aber prägt Bern im ausgehenden Mittelalter eine bedeutende Chronistik, wohl im Wunsch nach historischer Größe in Auftrag gegebene Geschichtswerke wie die von Konrad Justinger (um 1370–1438) oder Diebold Schilling (1445–1486).
Als nächsten in einer Reihe wichtiger Autoren ist Albrecht von Haller zu nennen (1708–1777), ein Universalgelehrter, ein begnadeter Sammler, Bibliograf und Briefschreiber (etwa 17.000 Briefe, die in der Burgerbibliothek aufbewahrt werden), in der literarischen Welt vor allem bekannt durch sein Monumentalgedicht Die Alpen (1729). Ein Jahrhundert später finden wir den Großmeister der Berner Literatur, von dem sich viele haben beeinflussen lassen: Jeremias Gotthelf (bürgerlich Albert Bitzius, 1797–1854). Während seines Wirkens als Landpfarrer in Lützelflüh beschreibt er in einem unnachahmlichen Realismus mit religiösen Brandreden insbesondere das Leben der Bauern im Emmental.
Neben der Bewirtschaftung von Büchern und Medien sind auch regelmäßige Ausstellungen im Angebot der Bibliothek, und zwar im Gewölbekeller im ersten Untergeschoß. Alle bisherigen Ausstellungen sind auf der Homepage unter Virtuelle Vitrinen abrufbar.
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Stadt- und Universitätsbibliothek