Die Frauen von Janowka. Helmut Exner

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Die Frauen von Janowka - Helmut Exner

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Ehmke

      Erster Ehemann von Mathilde (Katlika)

       Emil Gehrmann

      Freund und Nachbar der Familie Exner, später Ehemann von Katlika

       Emilie Pohl

      Freundin von Martha Exner

       Fred Brandt jun.

      Sohn von Martha Exner

       Friedrich Exner

      Ehemann von Serafine, Sohn von Christine und Karl Exner, Großvater von Helmut Exner

       Gottfried Exner

      Sohn von Serafine und Friedrich Exner, Vater von Helmut Exner

       Gottlieb Exner

      Sohn von Christine und Karl Exner

       Helmut Exner

      Erzähler dieses Buches

       Jacob (Jack) Exner

      Sohn von Robert Exner, Bruder von Rudolf Exner

       Karl Exner

      Bauer in Wolhynien, verheiratet mit Christine; Vater von Friedrich, Gottlieb, Mathilde (Katlika) und Martha; Urgroßvater von Helmut Exner

       Karl Rattai

      Vater von Serafine und Rudolf, verheiratet mit Pauline sen., geb. Ehmke; Urgroßvater von Helmut Exner

       Ken Steinke

      Cousin von Helmut Exner; Großkind von Emil und Mathilde (Katlika)

       Martha Exner

      Tochter von Christine und Karl Exner

       Mathilde (Katlika) Exner

      Tochter von Christine und Karl Exner

       Miles Ertman

      Enkel von Wilhelmine Ehmke

       Natalie Exner

      Tochter von Serafine und Friedrich Exner

      Pauline Rattai senior, geb. Ehmke

      Ehefrau von Karl Rattai, Mutter von Rudolf und Serafine, Urgroßmutter von Helmut Exner

      Pauline Rattai junior, geb. Ehmke

      Ehefrau von Rudolf Rattai

       Robert Exner

      Tuchfabrikant in Rozyscsze, Bruder von Karl Exner, Vater von Rudolf (Ralph) und Jacob (Jack) Exner

       Rudolf (Ralph) Exner

      Sohn von Robert Exner

       Rudolf Rattai

      Verheiratet mit Pauline Ehmke junior, Sohn von Pauline senior und Karl Rattai, Bruder von Serafine Exner

       Serafine Exner

      Verheiratet mit Friedrich Exner, Tochter von Karl und Pauline Rattai sen., Großmutter von Helmut Exner

       Wilhelmine Ehmke

      Cousine von Serafine, Großmutter von Miles

      Wo ist Wolhynien?

      Diese Frage stellte ich mir vor einigen Jahren, als ich anfing, in die Vergangenheit einzutauchen. Es ist eine Landschaft im Nordwesten der Ukraine und hat eine bewegende Geschichte hinter sich. Vor allem bewegend für die Menschen, die dort gelebt haben. Mehrere Generationen meiner Vorfahren wurden dort geboren, haben dort geheiratet, Kinder bekommen und ruhen in wolhynischer Erde. Mit der Generation meiner Großeltern wurde alles anders. Wenn ich heute Kontakt zu meinen Verwandten suche, brauche ich nicht nach Wolhynien zu fahren, denn dort ist niemand mehr, den ich kenne. Die Menschen, die dort einst gelebt haben, wurden über Kontinente hinweg verstreut, haben ein neues Leben angefangen. Die Nachfahren der einstigen Wolhynier deutscher Herkunft, zu denen auch ich gehöre, findet man überall, nur nicht in Wolhynien. Die, die sich einst als Wolhynier fühlten, sind heute Deutsche, Polen, Amerikaner, Kanadier, Australier, Brasilianer, Argentinier.

      Und trotzdem, da ist etwas geblieben, was sich unbewusst fortpflanzt, von Generation zu Generation. Die Werte der multikulturellen und multireligiösen wolhynischen Gesellschaft. Dazu gehören Gottvertrauen, Toleranz und Sprachenvielfalt. Aber auch ganz alltägliche Dinge wie Essgewohnheiten und die Verbundenheit zum ländlichen Leben sind selbst nach hundert Jahren bei den Nachkommen erstaunlich oft zu finden.

      In Wolhynien nimmt meine Geschichte ihren Anfang. Das heißt, es ist nur zum kleinen Teil meine Geschichte, sondern vor allem die von vier großartigen Frauen: meiner Urgroßmutter Christine, meiner Großmutter Serafine und meiner Großtanten Mathilde (Katlika) und Martha. Es waren vor allem diese Frauen, die die Geschicke der Familie in die Hand nahmen und ihnen den Weg in ein neues Leben wiesen. Ohne die Tatkraft dieser Frauen gäbe es diese Familie nicht mehr.

      - Kapitel 1 -

      »Friedrich, komm aus dem Wasser raus! Du sollst noch die Butter zum Juden bringen.«

      Die zehnjährige Mathilde stand am Ufer des kleinen Flüsschens, um ihren Bruder nach Hause zu holen, wie die Mutter es ihr aufgetragen hatte. Friedrich, achtzehn Jahre alt und der älteste Sohn der Familie Exner, schwarzhaarig und drahtig-schlank, war nach einem harten Arbeitstag auf dem Feld mit anderen Jungen und Männern in den halb ausgetrockneten Fluss gewatet, um sich abzukühlen. An Schwimmen war bei diesem Wasserstand nicht mehr zu denken.

      »Dann dreh dich um, wenn ich rauskommen soll, oder willst du deinen Bruder nackt sehen?«

      Das Mädchen hielt sich die Hände vors Gesicht, während die anderen Jungen gröhlten und unflätige Bemerkungen machten.

      Es war nur ein Weg von zweihundert Metern bis zu seinem Elternhaus, einem einfachen, aber soliden Steingebäude, das unten aus einer großen Küche und einer kleinen, guten Stube und oben aus drei Schlafräumen bestand, die über eine steile Treppe zu erreichen waren.

      »Na, hast du deinen Dreck im Fluss abgewaschen?«, fragte Christine, die Mutter der Familie, die gerade am Herd beschäftigt war. »Nimm das Pferd und reite rüber nach Solomiak, damit der junge Salomon seine

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