Jung! Schön! Devot! Erotischer SM-Roman. Leila Robinson

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Jung! Schön! Devot! Erotischer SM-Roman - Leila Robinson BDSM-Romane

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zu interessieren. Kaum war es ausgesprochen, da spürte sie, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Hatte sie das wirklich gerade gefragt?

      Marc hatte gelächelt – die Geschichte war relativ unspektakulär, dafür aber ganz witzig gewesen. Er hatte in einer ehemaligen Beziehung, die bis dahin ganz normal gewesen sei, rückblickend betrachtet einen Schlüsselmoment gehabt: Er und seine Freundin waren mit Freunden verabredet gewesen und sie hatte bereits knapp eine Stunde damit verbracht, ihre Haare in die gewünschte Form zu bringen. Das Ganze endete darin, dass sie völlig außer sich war und nicht mehr mitwollte, weil ihre Frisur einfach nicht so aussah, wie sie wollte. Da hatte Marc sie am Arm gepackt und das ganze Theater ziemlich bestimmt beendet. »Du siehst super aus, wir gehen jetzt.«

      Später hatte sie ihm offenbart, dass sie das ziemlich angemacht hätte, sein Blick in dem Moment, der ihr irgendwie auch Sicherheit vermittelt hätte.

      Sina hörte Marc interessiert zu und merkte gar nicht, wie die Zeit verging. Nach knapp zwei Stunden kamen Tom und Kim zurück, etwas schuldbewusst, da sie ja nun doch etwas länger verschwunden gewesen waren als abgemacht.

      Sina hatte abgewinkt: »Kein Problem, wir haben uns gut unterhalten.«

      Am Ende des Abends hatte Marc sie nach ihrer Nummer gefragt und ob sie nicht mal Lust hätte, einen Kaffee trinken zu gehen, oder ob sie sich einfach beim nächsten Mal wieder hier mit Kim und Tom sehen würden.

      Kurz entschlossen holte einen Zettel aus ihrer Handtasche und schrieb ihm ihre Nummer auf.

      »Würde mich freuen, wenn wir uns beim nächsten Mal wieder hier sehen.«

      »Sag mir einfach Bescheid, wenn du wieder hergehst, dann schaue ich, ob ich Zeit hab. Die beiden hier sind sicher auch wieder dabei.« Hilfe suchend schaute sie zu Kim, die grinsend nickte.

      Das war ihre erste Begegnung gewesen …

      ***

      Mit einem Blick auf die Uhr stellte Sina fest, dass sie noch genau eine Stunde Zeit hatte, bis Marc sie abholen würde.

      Die beiden waren zum Essen verabredet und wollten danach noch ins Kino.

      Wie würde Luna das so schön nennen? Mainstream eben.

      Sie musste grinsen – heute hatte sie wohl dafür gesorgt, dass Luna alles dachte, aber das sicher nicht mehr.

      Es hatte gutgetan, mit ihr darüber zu reden, hatte sie doch in den letzten Wochen das Gefühl gehabt, ihrer Freundin etwas zu verheimlichen.

      So, nun musste sie sich aber wirklich beeilen. Marc wartete nicht gern und wenn er betonte, dass sie pünktlich zu sein hatte, dann meinte er das auch so.

      Als sie beim letzten Mal diese Aussage nicht ganz so eng gesehen hatte, war er, bevor sie losgegangen waren, hoch zu ihr in die Wohnung gekommen. Er hatte den Gürtel aus seiner Hose gezogen, sie dabei angeschaut – wortlos und mit einem Ausdruck, der keine Widerworte duldete.

      »Dreh dich um und leg dich mit dem Oberkörper auf den Tisch«, hatte er sie angewiesen. Sie tat, was er verlangte.

      Er ging um sie herum, strich sanft mit der Hand über ihren Rücken, den Hintern.

      »Du weißt, warum du bestraft wirst?« Eine eher rhetorische Frage.

      Sie musste mitzählen und bekam zehn genussvolle Schläge auf den Hintern. Es zwiebelte und doch war da noch etwas anderes.

      »Na, soll ich jetzt in deine Hose fassen? Du bist doch bestimmt schon wieder nass.« Wenn sie spielten, wurde er immer so vulgär, was nur dazu führte, dass sie sich schämte. Und genau das genoss er, wenn sie auf den Boden schaute und auf diese Frage antworten musste.

      »Ja, Sir, bin ich.«

      »Gut, dann können wir ja los.« Er hatte den Gürtel wieder angezogen und sie hatten ihren Abend fortgesetzt, als wäre nichts gewesen.

      Heute stand sie schon fünf Minuten vor der verabredeten Zeit an der Straße und wartete auf ihn.

      Als er in seinem dunklen SUV vorfuhr, lächelte er. »Sehr schön, du bist pünktlich, du hast gelernt.« Er gab ihr einen Kuss auf die Wange.

       2

      Luna war auf dem Nachhauseweg völlig in Gedanken versunken. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit einer Offenbarung dieser Art. In ihrem Kopf ließ sie das Gespräch noch mal Revue passieren – hatte das wirklich gerade stattgefunden?

      Sina war immer ein absoluter Fan von Rosen, Kerzenlicht und Liebesbekundungen gewesen. Wie war es möglich, dass sie sich so um hundertachtzig Grad drehte? Diese Frage kreiste in Lunas Kopf wie in einer Endlosschleife. Doch es war müßig, darüber nachzudenken. Es war, wie es war.

      Luna versuchte, sich an alles zu erinnern, was sie jemals über SM gehört hatte, und merkte schnell, dass das nicht besonders viel war. Mit Kim und Tom war sie zwar auch gut befreundet, aber darüber hatten sie sich nie wirklich unterhalten. Bilder von Fesseln, Handschellen, Schlägen und dunklen Kellern schwirrten ihr durch den Kopf, ohne einen Zusammenhang zu ergeben.

      Sie dachte an ihre Fantasien, die garantiert mehr als weit entfernt von der Realität waren – ein fester Griff hier, verbundene Augen da.

      Das alles erschien ihr lächerlich im Gegensatz zu dem, was Sina anscheinend tat, aber was war das eigentlich? Was zog sie so an, dass sie sich dem hingab, davon so begeistert war? Luna beschloss, zu Hause gleich im Internet zu recherchieren. Vielleicht sollte sie Sina auch einfach fragen … Nein, das würde sie tun, wenn sie sich ein bisschen eingelesen hatte, da würden ihr sicher mehr als genug Dinge einfallen, die sie fragen konnte. Erst mal wollte sie sich einen Überblick verschaffen und sich eine Meinung darüber bilden, was sie wissen wollte – oder ob sie überhaupt etwas wissen wollte.

      Sie begann sich zurechtzulegen, was sie googeln wollte: SM, Fesseln, Dominanz … Und was hatte Sina noch gesagt – ja, »devot« war der Ausdruck gewesen.

      Als sie zu Hause die Schuhe auszog und direkt ins Wohnzimmer ging, um den Laptop hochzufahren, war sie fast schon ein bisschen aufgeregt. Aber zuerst kochte sie sich einen Tee und zog sich eine Jogginghose an. Dann nahm sie den Laptop mit aufs Sofa und öffnete den Internetbrowser. Der Cursor blinkte im Eingabefeld. Los, trau dich!, dachte sie und lachte über sich selbst. Was sollte denn schon passieren?

      Sie gab zwei Buchstaben ein: »SM« – und eine Flut an Ergebnissen tauchte auf. Das könnte ein langer Abend werden, dachte sie und begann mit der Definition aus Wikipedia:

      »Als Sadomasochismus wird in der Regel eine sexuelle Devianz verstanden, bei der ein Mensch Lust oder Befriedigung durch die Zufügung oder das Erleben von Schmerz, Macht oder Demütigung empfindet. Die Bezeichnung entsteht aus einer Zusammenziehung der beiden Begriffe Sadismus und Masochismus …«

      Na, das hilft mir ja mal so gar nicht weiter, dachte sie stirnrunzelnd. Ich will wissen, warum das so ist. Wieso finden Menschen darin Befriedigung oder Erfüllung? Und was genau ist damit gemeint? Sie scrollte sich durch die anderen Ergebnisse.

      Mit Sadismus konnte sie etwas anfangen. Sadisten waren Menschen, die Spaß daran hatten, jemanden zu quälen, ihm Schmerzen zuzufügen. Aber irgendwie klang es in jedem Bericht und auf jeder Seite so, als wäre das etwas Gutes, keine wirkliche Gewalt, sondern eine besondere Art der Zuwendung, mit dem Ziel, dem anderen zu zeigen, dass man

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