Sophienlust Staffel 15 – Familienroman. Elisabeth Swoboda

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Sophienlust Staffel 15 – Familienroman - Elisabeth Swoboda Sophienlust Staffel

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Schoenecker.

      In diesem Moment klopfte es, und Fritz Lüscher trat ein. Jutta Rauscher machte ihn mit Alexander von Schoenecker und Nick bekannt. Dann schlug sie vor, in den Stall zu gehen. Nur widerwillig stimmte Fritz Lüscher diesem Vorschlag zu.

      Nick betrat nach seinem Vater den Stall. Als er den Schimmel sah, wusste er sofort, dass es Pedro war. Es gab da unverkennbare Merkmale. »Pedro«, sagte er in normalem Ton.

      Sofort spitzte das Pferd die Ohren. Und als Nick mit ihm zu sprechen begann, wieherte es sogar.

      Nick trat zu Pedro und begann ihn zu streicheln. »Er ist es, Vati. Es ist mein Pedro.«

      Alexander von Schoenecker nickte. »Daran kann kein Zweifel mehr bestehen«, sagte er zu Jutta Rauscher.

      »Ich bitte Sie, mit Ihren Äußerungen vorsichtig zu sein«, brauste Fritz Lüscher auf.

      Doch Jutta brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen. »Ich schlage vor, wir besprechen alles Weitere in meinem Wohnzimmer«, sagte sie zu Alexander von Schoenecker.

      Nick folgte den Erwachsenen ins Haus, obwohl er eigentlich viel lieber bei seinem Pferd geblieben wäre. Aber andererseits interessierte ihn auch, wie es nun weiterging.

      Jutta Rauscher wandte sich an ihren Verwalter. »Bitte, erklären Sie uns, wo und von wem Sie diesen Schimmel gekauft haben.«

      »Ich habe das Pferd reell auf einer Auktion ersteigert«, antwortete er in anmaßendem Ton, wobei er sich ausschließlich an Jutta wandte. Alexander von Schoenecker überging er gänzlich. »Hier ist die Quittung, die gleichzeitig die Kaufbestätigung darstellt.« Er knallte ein Blatt Papier auf den Tisch, strich es mit der Hand glatt und schob es zu Jutta. »Ich verstehe nichts davon. Bitte, lesen Sie es, Herr von Schoenecker.« Sie reichte ihm das Papier.

      Alexander überflog die wenigen Sätze. »Die Quittung ist in Ordnung«, sagte er dann zu Jutta. »Ihr Verwalter hat das Pferd rechtmäßig erworben. Daran kann kein Zweifel bestehen.«

      »Das habe ich doch gleich gesagt«, fauchte Fritz Lüscher arrogant.

      »Aber genauso klar ist, dass es sich bei dem Schimmel um das Pferd meines Sohnes handelt«, fuhr Alexander von Schoenecker fort. »Und da wir das Pferd nicht verkauft haben, kann es uns nur gestohlen worden sein.«

      »Das ist eine Unverschämtheit«, fuhr der Verwalter auf.

      Jetzt griff Jutta ein. »Bitte, mäßigen Sie sich, Herr Lüscher. Herr von Schoen­ecker hat Sie in keiner Weise beschuldigt. Er stellt nur Tatsachen fest.«

      »So ist es, gnädige Frau.« Alexander von Schoenecker bemühte sich, ruhig zu bleiben, obwohl ihn die Anmaßung und Arroganz des Verwalters aufregten. »Es gibt zwei Möglichkeiten«, erklärte er Jutta. »Entweder haben die Leute, von denen Herr Lüscher das Pferd gekauft hat, Pedro gestohlen …«

      Fritz Lüscher sprang auf. Doch Alexander von Schoenecker fuhr unbeirrt fort: »… oder die Kette von Zwischenhändlern ist noch länger. Das weiß ich nicht. Ich kann nur behaupten, dass der erste der Händler ein Dieb gewesen sein muss.«

      Nachdenklich wandte sich Jutta an ihren Verwalter. »Sie haben das Pferd von einem Herrn Übler gekauft?« Er nickte. »Von Hermann Übler. Er kann es Ihnen bestätigen.«

      »Dann rufen Sie diesen Herrn an, damit ich mit ihm sprechen kann«, verlangte Jutta.

      »Das habe ich bereits vor einer Stunde versucht. Leider kann ich ihn nicht erreichen.«

      »Dann schlage ich vor, dass wir uns morgen noch einmal darüber unterhalten«, sagte Alexander von Schoenecker. »Vielleicht ist dieser Herr bis dahin wieder aufgetaucht.«

      »Kommt gar nicht infrage«, widersprach Jutta ihm. »Sie können das Pferd selbstverständlich sofort mitnehmen oder es abholen lassen, wann immer Sie wollen, Herr von Schoenecker.«

      Alexander schüttelte den Kopf. »Das wäre ein Verlust für Sie, Frau Rauscher. Immerhin haben Sie das Pferd bezahlt.«

      »Das ist mir egal. Lieber nehme ich einen Verlust in Kauf, als dass ich mir ein Pferd auf diese Weise aneigne. Verfügen Sie über den Schimmel. Er gehört Ihnen.« Den empörten Blick ihres Verwalters übersah Jutta mit Absicht.

      »Einigen wir uns auf einen Mittelweg«, schlug Alexander vor. »Ich habe noch bis morgen Mittag hier in der Gegend zu tun und werde morgen Nachmittag noch einmal bei Ihnen vorbeikommen. Vielleicht ist dieser Herr Übler bis dahin aufgetaucht.«

      »Gut«, Jutta nickte.

      »Wenn nicht, gehört das Pferd trotzdem wieder Ihnen.« Sie schaute Nick an. »Ich glaube, Ihr Sohn hängt sehr an dem Tier.«

      Nicks Augen leuchteten auf. Spontan erzählte er Jutta, aus welchem Anlass er den Schimmel von seinen Eltern geschenkt bekommen hatte, dass er für die Kinder von Sophienlust ein Fest gegeben hatte und sie sich alle gemeinsam einen Namen ausgedacht hatten. Fritz Lüscher hatte das Wohnzimmer inzwischen verlassen. Jutta war mit ihren Gästen allein. So ergab es sich ganz von selbst, dass sie von ihren familiären Verhältnissen erzählte. Als das Hausmädchen den Kaffee brachte, kam auch Angi.

      Neugierig schaute die Kleine Nick an. Sie überlegte dabei, ob er wohl auch zu dem Kinderheim gehöre. Als die erste Scheu von ihr gewichen war, fragte sie ihn schließlich danach.

      »Ja«, sagte Nick. »Und ich soll dir auch schöne Grüße von Vicky und Pünktchen ausrichten.«

      »Warum sind sie nicht mitgekommen?«, fragte Angi. Obwohl Nick viel älter war als sie, hatte sie sofort Zutrauen zu ihm gefasst. Sie schlug ihm vor, mit ihr in den Stall zu gehen.

      Damit war Nick sofort einverstanden. Er ließ sich von Angi das ganze Gut zeigen. Dann gingen die beiden in den Stall zu Pedro.

      »Reitest du auch auf ihm?«, fragte Angi neugierig.

      Der große Junge nickte. »Klar. Er ist ja ein Reitpferd. Soll ich dich einmal auf Pedro setzen?«

      »Nein«, wehrte Angi erschrocken ab. Sie hatte Angst vor Pferden.

      »Warum nicht?«

      Angi schaute unsicher zu dem Pferd empor. »Weil er mich dann bestimmt herunterwirft.«

      »Nein. So etwas tut Pedro nicht, wenn ich dabei bin.«

      »Dann mag er dich wohl?«, fragte die Kleine.

      »Ich glaube schon«, sagte Nick schmunzelnd. Er tätschelte Pedros Fell. Ich bin sehr froh, dass wir ihn gefunden haben, dachte er dabei.

      Angi beobachtete den großen Jungen neugierig. »Redest du manchmal auch mit ihm?«

      »Sehr oft sogar.«

      »Und was sagst du dann zu ihm?«

      Nick überlegte. »Zum Beispiel, dass er sehr brav gelaufen ist. Wenn er allerdings bockig war, dann sage ich ihm das auch.«

      »Ist er dann traurig?«, wollte Angi wissen. Dabei trat sie einen Schritt zurück, weil Pedro den Kopf gewendet hatte. »Guckt er mich jetzt an?«

      Nick musste lachen. »Du kannst einem wirklich ein Loch in den Bauch

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