Privatdetektiv Joe Barry - Johnnys neue Masche. Joe Barry
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Joewurde jetzt deutlich.
„Sie schwafeln eine Menge daher, Mr. Higgins. Aber das ist keine Basis, auf der ich arbeiten kann. Entweder Sie bringen mir Tatsachen, oder eine Zusäimmenarboitschieddiet.aus.“
Der kleine Mann machte ein bekümmertes Gesicht.
„Mr. Walker, ich habe Ihnen alles gesagt, was zu sagen war. Daß man mich ermorden will, weiß ich. Ich bin da ganz sicher. Warum wollen Sie mich nicht beschützen?“
„Ich bin kein Leibwächter, Mr. Higgins.“
„Wie bitte?“
„Ich löse Fälle, übernehme konkrete Aufgaben, aber ich bin kein Aufpasser, der gummikauend mit schußbereiter Flinte irgendwelche Leute bewacht. Das ist eine Spezialbranche in der Unterwelt. Die scheidet in Ihrem Fall natürlich aus“, schloß Joelächelnd.
„Sie meinen, Verbrecher?“
„Gorillass“, brummte Jo. Er schrieb etwas auf einen Zettel und gab ihn Higgins. „Da gehen Sie am besten hin!“ „Police Center“, buchstabierte Higgins, „Manhattan, Center Street. Abteilung IX c! — Was soll das?“
„Lassen Sie sich Polizeischutz geben“, sagte Jo. Er war aufgestanden und bugsierte den kleinen Mann zur Tür.
Als es geschafft war, atmete er auf. Sie waren meistens harmlos, diese Higgins-Typen, aber sie stahlen einem die Zeit.
Er ging in sein Büro zurück und rief — einem plötzlichen Einfall folgend — die Wheatherley-Auskunftei an.
Fred Wheatherley, der Inhaber der Auskunftei, war ein alter Freund, mit dem er gut zusammenarbeitete. Die Firma schaffte ihm eine Menge Routinekram vom Hals, der zeitraubend war.
„Hallo, Fred“, sagte Jo.
„Ist da der Einäugige aus Bronx?“ kam es aus der Hörmuschel.
„Das Ungeheuer von der Gun Hill Road“, erwiderte Joegrinsend. „Hör zu, Alter. Ich will wissen, ob über einen gewissen Josuah Jerome Higgins, Privatgelehrter und Erfinder, etwas anliegt“ Es verging eine Pause, während Fred notierte.
„Was soll mit dem Burschen los sein?“ fragte er.
„Wahrscheinlich nichts. Ich will nur sichergehen.“
„Aye, Alter, ich ruf dich wieder an Eins kann ich jetzt schon sagen: Präsident ist er nicht. Der heißt anders!“
„Wie denn?“
„George Washington oder so ähnlich!“
Joelegte auf und setzte seine Reisevorbereitungen fort: Er drückte den Kofferdeckel zu. Dann ging er daran, die Post zu erledigen; die langweiligste Arbeit von allen. Er beeilte sich.
Higgins’ Besuch hatte er schon vergessen.
Eine Stunde später verließ er das Appartement in der Gun Hill Road. Er war schon draußen auf dem Gang, da schrillte das Telefon. Er hätte es überhören können, aber Selbstbetrug mochte er nicht. Also kehrte er um.
„Hallo?“
„Hier ist die führende Auskunftei der Vereinigten Staaten.“
„Die Pinkerton Company?“
„Frechheit! — Hör mal, Higgins ist ein ganz großes Tier. Einer der führenden Chemiker des Landes. Wie bist du den geraten?“
Joesetzte sich.
„Unwichtig“, sagte er. „Erzähl schon, Fred!“
„Geboren in England, Studium in Cambridge, Promotion mit einundzwanzig Jahren, Verfasser eines aufsehenerregenden Buches über Molekularstruktur, als er zweiundzwanzig war. Lehrtätigkeit in England. Kam in den dreißiger Jahren in die Staaten und war zwölf Jahre in Rickhaven tätig.“
Joehorchte auf.
„Rickhaven? Das ist doch die Giftküche der Marine.“
„Stimmt. Dort hat er an kriegswichtigen Projekten gearbeitet. Von ihm stammt ein neuartiger Treibstoff. Einzelheiten sind nicht in Erfahrung zu bringen, denn das Ganze läuft unter top secretʻ1), und unsere Regierung hat bekanntlich etwas gegen meine Zunft.“ „Und weiter?“ fragte Jo.
„Nach dem Krieg schied Higgins aus dem Staatsdienst aus und betätigte sich nur noch als Privatgelehrter. Er hat ein kleines Laboratorium in Tuscaloosa, Virginia. Was er da kocht, weiß ich nicht, aber ich habe festgestellt, daß er Dutzende von Patenten hat, und sie sind alle geheim.“
„ Schau einer an “, murmelte Joeverblüfft.
„Higgins ist VIP“, fuhr Fred fort. „ Very important person2)! Es ist anzunehmen, daß unsere Sicherheitsorgane ihn unter ihre Fittiche genommen haben. — Was sagst du nun? Ist das ein Ding?“
Joesah auf die Uhr.
„Schick mir die Rechnung“, sagte er und hängte auf.
Das veränderte natürlich die Sachlage. Joehätte nie geglaubt, daß dieser Higgins echt war. Aber seine alte Methode, auch vermeintliche Bagatellen nachzuprüfen, hatte sich wieder einmal bewährt.
Dieser Higgins schien ein großes Kind zu sein. Aber wenn an seinen Reden etwas daran war … Das Projekt Tobby hatte plötzlich einen ganz anderen Klang.
Joerief anschließend an sein Gespräch mit Wheatherley im Center an.
Chef der Abteilung IXc war Leutnant Moore. Joekannte ihn gut. Moore war ein rotgesichtiger Hüne und eine große Footballkanone. In der Mannschaft des Centers mimte er den Spielführer.
„Walker hier …“
„Jo, alte Pflaume“, schmetterte es aus dem Hörer, „wenn du mir noch mal so einen Spaßvogel wie eben herschickst, komme ich persönlich nach Bronx und steige dir aufs Dach. Was war denn das für ein Geselle?“
„Er war also da?“
„Sicher, Josuah Jerome Higgins war da. Er hat mir die Ohren voll gezwitschert von seiner Tobby. Scheint ’ne Freundin zu sein, eh?“
„No, eine Erfindung!“ sagte Jo. „Wo ist Higgins jetzt?“
„Wieder fort. Ich habe kein Wort von dem verstanden, was er mir erzählt hat. Angeblich bedroht man ihn, aber Einzelheiten wollte er nicht erzählen. Er sagte, du hättest ihn hergeschickt, damit er Polizeischutz bekommt. — Mein lieber Jo, wenn ich all den Leuten Polizeischutz geben wollte, die hier auftauchen, dann brauchten wir noch ein paar Divisionen von der Nationalgarde und würden’s immer noch nicht schaffen.“
„Ich hielt Higgins ebenfalls für einen harmlosen Irren, aber das scheint er nicht zu sein.“
„Was, in aller Welt, ist er denn?“
Joewiederholte die Auskunft, die er von Fred bekommen hatte.
„Es