Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Paket

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erzählte es ihnen, wobei er ein paar ganz persönliche Dinge fortließ. Er hatte an diesem Tag schon darüber gesprochen.

      »Und jetzt bist wieder da«, meinte der Bruder des Bergpfarrers. »Hast’ dir denn schon Gedanken darüber gemacht, was du jetzt anfangen willst?«

      »Ehrlich gesagt, nein«, seufzte der Bursche und schüttelte den Kopf. »Erst einmal werd’ ich das Haus und den Garten auf Vordermann bringen, und dann schau’ ich mich mal um.«

      »Na ja, einen Safariführer wird hier niemand gebrauchen können«, lächelte Claudia. »Aber ich könnt’ mir vorstellen, daß dein Leben unsre Leser interessiert. Vielleicht könnt’ ich einen Artikel darüber schreiben und ein Interview mit dir machen.«

      Tobias runzelte die Stirn.

      »Bist du sicher, daß das jemand lesen will?« fragte er skeptisch.

      »Aber ja«, nickte die Journalistin bekräftigend. »Gerade so etwas, wenn ein junger Mann von hier nach Afrika auswandert und als Abenteurer wieder heimkehrt. Das ist doch eine tolle Geschichte!«

      »Okay«, schmunzelte er, »ich werd’ drüber nachdenken.«

      Sie blieben über zwei Stunden sitzen und unterhielten sich. Claudia und Max waren von Tobias’ Schilderung seiner Erlebnisse fasziniert, aber im Gegenzug wollte er wissen, was sich während seiner Abwesenheit im Wachnertal zugetragen hatte. Viele seiner alten Spezln, hörte er, waren inzwischen verheiratet und brave Familienoberhäupter. Ein paar andere hatten es wie er gemacht und waren fortgegangen. Von den meisten wußte man nicht, wie es ihnen in der Fremde erging. Aber wie sich zeigte, kam doch immer wieder der eine oder andere in die Heimat zurück.

      *

      Katharina Steingruber saß vor dem Haus und putzte Gemüse für das Mittagessen. Auf ihrem Gesicht lag ein träumerischer Ausdruck. Den hatte sie in der letzten Zeit öfter. Genauer gesagt, seit dem Tag, an dem sie dem geheimnisvollen Fremden begegnet war. Zu gerne hätte sie gewußt, wer der Mann war, und ob sie ihn wiedersehen würde.

      Aber, um das herauszufinden, würde sie ins Dorf hinunter fahren müssen, und dazu fehlte ihr die Zeit. Selbst für die Besuche im Krankenhaus fand sie keine Gelegenheit, denn die Arbeit auf dem Hof machte sich nicht von alleine. Immerhin stand das Wochenende bevor, und darauf setzte die Bauerntochter all ihre Hoffnung.

      Morgen wollte sie, zusammen mit den Eltern, in die Stadt fahren und Burgl besuchen, und da langer Samstag war, konnte es durchaus sein, daß ihr Vater sich zu einem kleinen Einkaufsbummel überreden ließ.

      Aber das stand noch in den Sternen. Wie alle Männer, so scheute auch Wolfgang Steingruber Kaufhäuser, in denen die Frauen stundenlang irgendwelche Sachen anprobierten, während ihre besseren Hälften gelangweilt dastanden und sich darüber wunderten, daß man nicht einfach die Sachen aus dem Regal nehmen, zur Kasse marschieren und bezahlen konnte.

      Jedenfalls fand am Abend dann das Tanzvergnügen im Hotel statt, und darauf freute sich Kathi doppelt, weil sie hoffte, daß der Mann, der den altersschwachen Jeep fuhr, ebenfalls dort sein würde.

      Seit sie ihn gesehen hatte, war es um sie geschehen. Kathi brauchte nur an ihn zu denken und sie verspürte wieder dieses Kribbeln im Bauch, das man immer dann bekam, wenn man verliebt war.

      »Na, träumst’ schon wieder?« riß die Stimme der Mutter das Madl aus seinen Gedanken. »Schau’ bloß, daß das Essen pünktlich auf dem Tisch steht, wenn der Vater heimkommt, sonst gibt’s ein Donnerwetter.«

      »Ich bin ja gleich fertig«, erwiderte Kathi und nahm die Schale mit den Gemüseabfällen, um sie zum Hühnerhof zu bringen.

      In der Küche setzte sie die Kartoffeln auf, gab Erbsen und Möhren in einen anderen Topf und stellte ihn ebenfalls auf den Herd. In einer Pfanne wurde Margarine zerlassen, und während das Essen zu kochen begann, knetete die Bauerntochter das Hackfleisch mit der eingeweichten Semmel, Zwiebeln und einem Ei zu einer Masse zusammen. Nachdem sie abgeschmeckt und noch einmal mit Salz und Pfeffer nachgewürzt hatte, formte Kathi geschickt die Fleischpflanzerln und legte sie in das heiße Fett.

      Als ihre Mutter hereinschaute, hatte sie schon den Tisch gedeckt und das Bier für den Vater bereitgestellt.

      »Backen wir den Kuchen heut’ oder morgen?« fragte Kathi.

      Traudel Steingruber machte ein nachdenkliches Gesicht.

      »Vielleicht besser morgen früh«, antwortete sie. »Sonst schmeckt er net mehr so gut.«

      Sie nahm am Tisch Platz.

      »Ein paar Blumen müssen wir für Burgl kaufen«, setzte sie hinzu. »Die aus unserem Garten sind net mehr schön.«

      Kathi setzte sich zu ihr.

      »Du, Mama«, begann sie, »morgen haben die Geschäfte doch länger geöffnet. Könnten wir da net...?«

      »Ach, Kind«, seufzte ihre Mutter, »du weißt doch, daß der Papa net so gern einkaufen geht.«

      »Ich könnt’ aber eine neue Jeans gebrauchen«, blieb die Tochter hartnäckig. »Und du hast auch schon lang nix Neues mehr bekommen. Erinnerst’ dich noch an das schicke Kleid, das wir vor ein paar Wochen im Kaufhaus gesehen haben? Das hat dir doch so gefallen.«

      Die Bäuerin wurde schwach.

      »Und morgen ist doch wieder Tanzabend«, setzte Kathi noch eins drauf.

      Traudel nickte.

      »Mal schau’n«, sagte sie. »Vielleicht können wir ihn ja überreden.«

      Sie sah ihre Tochter forschend an.

      »Aber mal was anderes«, fuhr sie fort. »Was ist eigentlich mit dem Florian und dir? Habt ihr euch verkracht?«

      Kathi machte ein unwilliges Gesicht.

      »Ach der!« sagte sie. »Erinnere mich bloß net an den. Das ist aus und vorbei.«

      Die Bäuerin war erstaunt.

      »Aber wieso denn? Ihr wart doch ein Herz und eine Seele«, sagte sie und schaute nachdenklich vor sich hin. »Der Vater und ich... wir dachten immer, daß ihr zwei mal...«

      »...heiratet?« rief Kathi. »Ich! Den Florian? Niemals!«

      »Aber warum denn net? Denk’ doch auch mal an später. Wir haben ja nun mal ein Madl bekommen und keinen Bub. Du wirst eines Tags den Hof erben, und dann mußt du einen heiraten, der was von der Landwirtschaft versteht.«

      »Ach, Mama, bis dahin wird noch viel Zeit vergeh’n«, antwortete die Tochter. »Und ein Mann findet sich schon für mich. Da brauchst’ keine Angst haben.«

      »Fragt sich nur, ob’s auch der Richtige ist«, meinte ihre Mutter.

      Das Madl verzog das Gesicht.

      »Denkt bloß net, daß ich mir da reinreden laß«, sagte Kathi mit Nachdruck. »Den Mann, den ich heirat’, den such ich mir selbst aus.«

      Sie schüttelte den Kopf.

      »Überhaupt, ich weiß gar net was das ganze Gerede jetzt soll«, setzte sie hinzu. »Ich hab’

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