Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Paket

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laß dich mal überraschen«, antwortete Johanna.

      Marion brachte das Frühstück, und Stefan gingen tatsächlich die Augen über.

      »Bleibt es bei deinem Plan, an den Achsteinsee zu fahren?« fragte die Wirtin.

      Johanna nickte.

      »Wir fahren zusammen«, erklärte sie.

      »Dann bringe ich euch nachher noch Papier«, fuhr Marion fort. »Macht euch Brote, die ihr mitnehmt.«

      »Das ist aber lieb«, sagte Stefan.

      Marion lächelte.

      »Das gehört zum Service«, erklärte sie. »Wir wollen, daß unsere Gäste zufrieden sind.«

      »Guten Morgen allerseits«, ließ sich eine Stimme vernehmen. »Ich wünsche einen guten Appetit.«

      Es war Pfarrer Trenker, der in den Garten gekommen war. Er nickte grüßend zu allen Tischen. Einige der Pensionsgäste kannte er. Sie wohnten schon länger hier und kamen regelmäßig zur Messe in die Kirche.

      »Grüß dich, Sebastian«, sagte Marion und umarmte ihn. »Magst einen Kaffee mittrinken?«

      »Dank’ schön.« Der gute Hirte von St. Johann schüttelte den Kopf. »Ich hab’ grad gefrühstückt. Ich bin eigentlich nur mal hergekommen, um zu schauen, wie’s euch so geht.«

      Er schaute Johanna an.

      »Und wie gefällt’s Ihnen?«

      »Prima«, antwortete die Sekretärin. »Es ist wunderschön hier, aber das hab’ ich Ihnen ja schon gesagt. Gestern war ich übrigens noch mal in der Kirche und habe dem Herrn Kreuzer hier alles gezeigt.«

      »Dann hab’ ich mich also doch net getäuscht.« Sebastian nickte. »Ich war net ganz sicher, als ich aus dem Fenster geschaut hab’, ob Sie’s wirklich sind.«

      Er reichte Stefan die Hand, und der junge Mann stellte sich ihm vor.

      »Ich habe gehört, daß Sie öfters mal eine Bergtour unternehmen«, sagte er. »Dürfte man Sie dabei mal begleiten?«

      »Aber freilich«, erwiderte der Bergpfarrer. »Ich freu’ mich immer, wenn ich jemandem die Schönheiten meiner Heimat zeigen kann. Kommen S’ doch morgen nachmittag zum Kaffee ins Pfarrhaus, dann können wir einen Termin machen.«

      »Vielen Dank. Das ist sehr nett«, freute sich Stefan und sah Johanna an. »Du kommst doch mit?«

      »Freilich kommt sie mit«, schmunzelte der Geistliche.

      Marion hatte ihm gestern am Telefon anvertraut, warum Johanna Kramer in die Stille des Bergdorfes geflüchtet war. Um so mehr freute er sich für sie, daß sie so einen sympathischen jungen Mann kennengelernt hatte.

      »Oder sollte ich mich da täuschen?« hakte er nach. »Sie werden staunen, wie schön es da droben ist.«

      »Das glaube ich gern«, antwortete sie. »Und natürlich komme ich mit auf Bergtour.«

      *

      »Du meine Güte, ist das voll hier!« sagte Stefan, als er auf den Parkplatz einbog. »Dabei ist es noch nicht einmal elf.«

      Er suchte und fand eine Lücke, in die sein Auto paßte. Sie nahmen ihre Badesachen und den Korb mit dem Proviant aus dem Kofferraum und gingen zum Eingang.

      Der Achsteinsee lag vor einer zauberhaften Bergkulisse. Sein Wasser war tiefblau und bildete einen reizvollen Kontrast zum strahlenden Himmel, an dem sich kein Wölkchen zeigte. Der See war ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen. Es gab einen Campingplatz, auf dem man zelten oder seinen Wohnwagen abstellen konnte, nicht weit entfernt stand ein Hotel, und in den umliegenden Häusern wurden Zimmer und Ferienwohnungen vermietet. Die Uferpromenade war von zahlreichen kleinen Geschäften und Lokalen gesäumt, Cafés und Eisdielen lockten zum Verweilen.

      Auf der großen Liegewiese hatten schon zahlreiche Badehungrige ihre Decken und Handtücher ausgebreitet, aber Johanna und Stefan fanden einen Platz in der Nähe eines hohen Schilfmattenzaunes, der die Wiese zum Parkplatz hin abgrenzte.

      Stefan schaute bewundernd auf Johannas Figur, als sie aus der Umkleidekabine kam. Sie trug einen gelben Badeanzug mit roten Streifen, den sie noch kurz vor Urlaubsantritt gekauft hatte.

      »Bis zur Insel?« schlug er vor.

      Sie nickte und lief los. Das Wasser war nicht so kühl, wie man es von einem Bergsee erwartet hätte. Aber es erfrischte herrlich. Nachdem sie sich einen Weg durch den Nichtschwimmerbereich gebahnt hatten, schwammen sie zu der künstlichen Insel. Es waren gut fünfzig Meter, die sie zurücklegen mußten.

      »Es ist himmlisch!« rief Johanna begeistert, als sie sich hinaufgezogen hatte und neben Stefan saß.

      »Ja.« Er nickte. »Ich bin froh, daß wir hergefahren sind.«

      Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander und schauten auf das Wasser. Johanna überlegte, ob sie ihm die Frage stellen durfte, die ihr schon seit gestern auf der Zunge lag.

      Zu gern hätte sie gewußt, warum Stefan Kreuzer allein im Urlaub war.

      Gab es wirklich keine Frau, die ihn hätte begleiten wollen?

      So manches hatten sie sich erzählt, aber über dieses Thema hatten sie nicht gesprochen. Johanna konnte sich nicht vorstellen, daß so ein gutaussehender Mann keine Freundin haben sollte. Aber irgendwie scheute sie davor, ihn zu fragen.

      Indes mußte er ähnliche Gedanken gehabt haben, denn plötzlich wandte er sich ihr zu und schaute sie nachdenklich an.

      »Sag mal, wie kommt es eigentlich, daß du ganz allein hier bist?« fragte er.

      Johanna zuckte die Schultern.

      »Weil es niemanden gibt, der hätte mitfahren wollen«, antwortete sie.

      »Tatsächlich? Das kann ich gar nicht glauben.«

      »Es ist aber so.«

      Sie nagte an der Unterlippe.

      »Es gab jemanden«, erzählte sie schließlich. »Aber die Beziehung ist zerbrochen.«

      »Das tut mir leid«, sagte Stefan.

      »Ist nicht weiter tragisch.« Johanna schüttelte den Kopf.

      »Es war ohnehin ein Irrtum.«

      »Leider weiß man das erst immer hinterher«, meinte er nachdenklich.

      Er schaute sie lächelnd an, während er darüber nachdachte, ob er Johanna gestehen durfte, was er für sie empfand. Daß er sie sehr mochte, stand fest, und ein wenig hatte ihn diese Erkenntnis erschreckt. Eigentlich war es unmöglich, es ihr zu sagen. Noch war er nicht so frei, wie er gern sein wollte, denn immer noch gab es das Problem mit der Ehe, die er eingehen sollte, um das Unglück von der Firma abzuwenden.

      »Wie ist es denn bei dir?« wollte Johanna wissen.

      Stefan

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