Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman. Toni Waidacher

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman - Toni Waidacher страница 30

Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Paket

Скачать книгу

sprang vom Traktor herab und kam an den Tisch. Sein Vater stellte das Gefährt erst einmal in die Scheune.

      »Grüß dich, Spatzl«, sagte der Bauernsohn und gab Kathi einen Kuß.

      Dann lächelte er Saskia an.

      »Grüß dich. Na, wie war euer erster Tag?«

      »Herrlich«, antwortete die Studentin. »Man könnt’ glatt in Versuchung geraten, den Urlaub zu verlängern. Aber leider geht’s net.«

      Richard Burger begrüßte seine zukünftige Schwiegertochter mit einer herzlichen Umarmung und einem Kuß auf die Wange. Dann streckte er Saskia die Hand hin.

      »Nett, dich kennenzulernen«, sagte der Bauer. »Ich hoff’, es gefällt dir bei uns.«

      »Ich hab’ grad zum Florian gesagt, daß ich am liebsten länger bleiben möcht’.«

      Während die beiden Männer Kaffee tranken und dem Kuchen zusprachen, erzählten die Madln davon, was sie den ganzen Tag über gemacht hatten.

      »Respekt!« nickte der Bauernsohn, als er hörte, daß Saskia an diesem Morgen zum ersten Mal gemolken und ausgemistet hatte. »Vielleicht überlegst du es dir ja noch mal mit dem Studium und suchst dir einen Bauern hier im Tal.«

      Freilich hatte er es im Spaß gesagt, dennoch fragte sich Saskia, warum Florian sie dabei wieder so bedeutungsvoll angeschaut hatte...

      »Morgen nachmittag besprechen wir mit Pfarrer Trenker, wann wir zusammen eine Bergtour machen«, berichtete Kathi.

      »Dann sagt bloß rechtzeitig Bescheid«, rief Florian. »Da komm’ ich nämlich mit. Es ist eine Ewigkeit her, daß ich aufgestiegen bin.«

      »Ihr bleibt doch zum Abendessen?« fragte die Bäuerin zwischendurch.

      Die Einladung war verlockend, doch auf dem Raitmayrhof wartete man mit dem Essen. Da es mittags nichts Warmes gegeben hatte, wollte Kathis Mutter zum Abendessen etwas kochen.

      »Aber dann müßt ihr auf jeden Fall am Wochenend’ herkommen«, sagte Richard Burger, nachdem Kathi erklärt hatte, daß sie nicht bleiben konnten. »Am besten bringst deine Eltern und den Thomas gleich mit.«

      »Mama und Papa kommen bestimmt«, meinte die Bauerntochter. »Aber Thomas wird bestimmt nach Waldeck fahren.«

      Der Bauer nickte verstehend und stand auf.

      »So, für heut’ mach’ ich Feierabend«, erklärte er. »Ich geh’ mich umziehen.«

      »Wart’«, sagte seine Frau, »ich leg’ dir die Sachen hin.«

      In der Tür drehte sich Margret noch einmal um.

      »Ach, Kathi, kommst auch mal«, rief sie. »Ich hab’ da noch was gefunden, das ich dir zeigen wollt’. Vielleicht hast ja Verwendung dafür.«

      Kathi nickte und stand auf, Flo­rian und Saskia blieben alleine zurück.

      Einen Moment lang war es still, dann grinste er sie an.

      »Tanzt du eigentlich gern’?« wollte der Bauernsohn wissen.

      Saskia zuckte die Schultern.

      »Freilich«, erwiderte sie. »Wenn ich Gelegenheit dazu hab’.«

      »Die bekommst du«, versprach er. »Am Samstag ist nämlich Tanzabend im ›Löwen‹. Wir Wachnertaler geh’n sowieso hin, aber für unsre Gäste ist’s geradezu Pflicht, daran teilzunehmen.«

      Die Studentin hatte schon mehrmals von Kathi gehört, wie es an diesem Abend zuging. Natürlich würde sie sich diese Gaudi nicht entgehen lassen.

      »Hoffentlich gibt’s genügend Tanzpartner«, meinte sie.

      Florian grinste wieder.

      »Daran wird’s net mangeln«, entgegnete er. »Und dafür werd’ ich schon sorgen, daß du net wie ein Mauerblümchen am Tisch hocken mußt.«

      Wieder dieser bedeutungsvolle Blick. Saskia spürte, wie sich ein seltsames Gefühl ihrer bemächtigte.

      Warum schaut er mich bloß so an?

      Plötzlich langte Florian über den Tisch und hielt ihre Hand fest.

      »Ich freu’ mich schon drauf...«

      Vielleicht hatte er noch mehr sagen wollen, aber die Haustür ging, und der junge Mann zog rasch seine Hand zurück.

      Kathi kam freudestrahlend aus dem Haus.

      »Schaut nur, was die Margret mir geschenkt hat«, rief sie und präsentierte eine prachtvolle Silberkette, an der viele kleine Anhänger waren.

      Der perfekte Schmuck für ein hübsches Trachtenkleid.

      »Die Kette ist ja von der Großmutter«, sagte Florian erstaunt. »Davon hat sich die Mama getrennt?«

      Kathi trat hinter ihn und legte ihre Arme um seinen Hals.

      »Für ihre zukünftige Schwiegertochter ist ihr eben nix zu schad’«, meinte sie.

      Plötzlich war es Saskia unangenehm, zu sehen, wie die beiden jetzt miteinander turtelten, während Florian eben noch ihre Hand gehalten hatte.

      »Sollten wir net langsam aufbrechen?« fragte sie. »Bestimmt warten deine Eltern schon mit dem Essen.«

      »Du hast recht«, nickte die Freundin und löste sich von dem Bauernsohn. »Flori, hast morgen Zeit? Wir wollen zum Achsteinsee fahren.«

      »Prima«, sagte er sofort. »Da bin ich dabei.«

      »Schön, dann kannst uns ja abholen. Aber net vor zehn. Gestern ist’s schon so spät geworden, und wir müssen unbedingt unseren Schönheitsschlaf nachholen.«

      Sie verabschiedeten sich von den Eltern, und Florian brachte sie zu Kathis Auto. Saskia nickte ihm kurz zu und stieg schnell ein.

      Täuschte sie sich, oder hatte er darauf recht enttäuscht dreingeschaut?

      Jedenfalls kam der Bauernsohn auf die rechte Seite, öffnete die Beifahrertür und streckte seinen Kopf herein.

      »Bis morgen. Ich freu’ mich«, sagte er lächelnd.

      »Ich mich auch«, kam es ihr spröde über die Lippen.

      Kathi stieg ein und startete den Motor.

      »Jetzt aber schnell nach Hause«, meinte sie.

      Saskia nickte nur und schaute nicht zurück, als die Freundin wendete und vom Hof fuhr.

      *

      »Grüß Gott. Sie sind der Herr Anderer, net wahr?«

      »Ja, der bin ich. Grüß Gott, Frau Stubler.«

      »Hatten S’ eine gute Fahrt?« erkundigte

Скачать книгу