Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Paket

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Student schüttelte den Kopf.

      »Nein«, erwiderte er, »eigentlich ist nix in Ordnung.«

      »Ich hab’ einen Eintopf gekocht. Haben S’ net Lust, herunterzukommen? Sie haben doch den ganzen Tag nix Rechtes gegessen.«

      In der Tat verspürte Tobias ein Hungergefühl und ging mit ihr hinunter.

      »Ich will net neugierig sein«, begann Ria, als sie am Tisch saßen und sich die Suppe schmecken ließen. »Und Sie können natürlich sagen, daß es mich nix angeht, aber wenn S’ sich aussprechen wollen, dann hör’ ich Ihnen gern’ zu. Manchmal hilft’s, wenn man sich seine Sorgen von der Seele reden kann.«

      »Wenn’s wirklich so einfach wär’...«, meinte Tobias zweifelnd.

      Aber dann erzählte er doch, was ihn plagte.

      »Ja, der Florian, der ist ein Hallodri«, nickte die Pensionswirtin. »Aber daß er ausgerechnet was mit der Freundin von der Kathi anfängt!«

      Sie schüttelte den Kopf.

      »Und diese Saskia, was sagt die dazu?« fragte sie dann.

      Tobias zuckte die Schultern.

      »Ich weiß net, was jetzt zwischen ihr und Kathi ist«, sagte er. »Aber ganz sicher herrscht da net Friede, Freude, Eierkuchen.«

      »Der Florian müßt’ mal so richtig auf die Nase fallen«, machte Ria ihrem Ärger Luft. »Aber Sie sollten trotzdem Ihren Urlaub genießen, Tobias. Es hat keinen Sinn, wenn S’ den ganzen Tag auf dem Zimmer hocken.«

      »Ich weiß«, nickte er. »Und vielleicht geht’s ja in ein paar Tagen vorüber.«

      So recht dran glauben mochte er allerdings nicht...

      Die Unterhaltung wurde unterbrochen, als es an der Haustür klingelte. Ria blickte verwundert auf.

      »Nanu«, sagte sie, »wer mag das sein? Ich erwarte doch gar keine Gäste mehr.«

      Sie erhob sich und ging hinaus. Wenig später führte sie Pfarrer Trenker herein.

      »Bleib’ ruhig sitzen«, sagte der Geistliche, als Tobias sich erheben wollte.

      Er nahm auf einem Stuhl Platz und sah den Studenten an.

      »Ja, also, die Saskia war bei mir im Pfarrhaus«, erzählte er. »Und ihr geht’s gar net gut. Die Kathi redet net mehr mit ihr, und am liebsten würd’ sie wieder nach Passau zurückfahren. Aber das ist natürlich keine Lösung. Ich hab’ mir da was überlegt, wie wir die beiden Madln an einen Tisch kriegen, damit sie sich aussprechen können.«

      Tobias war ein wenig verwundert.

      »Dann... dann ist da gar nix zwischen Saskia und Florian?« fragte er.

      Der Bergpfarrer schüttelte den Kopf.

      »Nein, Saskia respektiert die Beziehung der beiden«, erklärte er. »Der Bursche hat sie gestern ein bissel überrumpelt. Es war jedenfalls nie ihre Absicht, Kathi den Freund auszuspannen.«

      Dem Studenten fiel ein Stein vom Herzen. Sebastian bemerkte es mit einem Lächeln.

      »Für dich hätt’ ich vielleicht einen Tip«, sagte er. »Du bist der Saskia sehr sympathisch. Du mußt ihr nur zeigen, daß es dir ernst mit ihr ist.«

      »Das will ich«, nickte Tobias. »Ich liebe sie doch!«

      Den letzten Satz hatte er mit Nachdruck gesagt.

      »Ich glaub’s dir ja«, schmunzelte der Geistliche. »Trotzdem ist es notwendig, daß du morgen abend mit der Kathi flirtest, daß alle denken, ihr wäret ein Paar.«

      Tobias sah ihn entgeistert an.

      »Ich soll mit Kathi...?« fragte er nichtverstehend.

      »Natürlich net ernsthaft«, sagte Sebastian. »Es muß nur so aussehen, als ob. Vor allem für den Flo­rian. Ihm muß vor Schreck das Herz in die Hose rutschen.«

      Endlich begriff der Student. Er grinste und nickte.

      »Es wird ihm in die Hose rutschen!« versprach er.

      »Gut, dann ist ja alles klar. Morgen abend kommst ins Pfarrhaus. Es gibt was zu essen, und hinterher geh’n wir auf den Tanzabend. Vorher hoff’ ich aber, werden sich Kathi und Saskia ausgesprochen haben, und ich bin sicher, dann wird’s auch mit dir und dem Madl klappen.«

      Den letzten Satz begleitete ein Augenzwinkern des Geistlichen, der aufgestanden war und sich nun verabschiedete.

      Tobias brachte ihn an die Tür.

      »Vielen Dank, Hochwürden«, sagte er.

      Sebastian lächelte.

      »Schon gut«, erwiderte er. »Es ist mir immer eine Freud’, wenn ich helfen kann. Bis morgen, und schlaf heut’ nacht gut.«

      *

      »Was soll ich denn da?« fragte Kathi unwillig, als ihre Mutter sie auf die Einladung ins Pfarrhaus ansprach. »Etwa mit Saskia an einem Tisch sitzen und gute Miene zum bösen Spiel machen? Ich denk’ ja gar net dran!«

      Burgl sah ihre Tochter kopfschüttelnd an.

      »Das kannst net machen«, sagte sie. »Schließlich ist es etwas Besonderes, von Hochwürden eingeladen zu werden. Außerdem will er anschließend mit euch auf den Tanzabend gehen.«

      »Der kann mir gleich ganz gestohlen bleiben«, entgegnete die Bauerntochter. »Oder glaubst vielleicht, ich schau’ mir an, wie die beiden miteinander tanzen? Ich mach’ mich doch net zum Gespött der Leute!«

      Die Unterhaltung fand am Nachmittag statt. Den ganzen Tag schon waren sich die Freundinnen aus dem Weg gegangen. Während Saskia in die Stadt gefahren war, hatte Kathi einen langen Spaziergang gemacht, um in Ruhe über alles nachzudenken. Sie war nicht sicher, ob sie nicht einen Fehler gemacht hatte, Florian so schnell den Laufpaß zu geben.

      Saskia würde bald wieder abreisen, er aber blieb.

      Das Herz tat ihr weh, wenn sie sich an die Szene am Berg erinnerte. Sie liebte den Burschen, auch wenn er ein Tunichtgut war, was die Treue anlangte. Aber Kathi hatte gehofft, daß er sich eines Tages ausgetobt haben würde, und sie beide ein glückliches Leben führen konnten.

      Am Mittag hatte Pfarrer Trenker angerufen, um Kathi für den Abend einzuladen. Da sie nicht zu Hause war, hatte ihre Mutter versprochen, es der Tochter auszurichten. Doch die stellte sich nun stur.

      Schließlich sprach der Raitmayrbauer ein Machtwort.

      »Jetzt stell’ dich net so an!« sagte er. »Schließlich geht’s auch um deine Zukunft.«

      Kathi brauchte noch ein Weilchen, bis sie schließlich einsah, daß es vielleicht doch ein Versuch wert war. Trotz allem mochte sie Saskia Benthof, und im Hinterkopf war da immer noch der Gedanke, daß die Freundin ja wieder nach Hause fahren würde und somit keine Konkurrenz mehr darstellte.

      Allerdings

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