Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman. Toni Waidacher

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman - Toni Waidacher страница 47

Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Paket

Скачать книгу

nebeneinander den Kiesweg hinauf.

      Pfarrer Trenker öffnete ihnen.

      »Ah, da seid ihr ja«, begrüßte er sie. »Herzlich willkommen.«

      Er führte sie ins Wohnzimmer und bot ihnen Plätze und Getränke an.

      »Ihr wißt ja, warum ich euch hergebeten hab’«, begann Sebastian das Gespräch. »Was geschehen ist, läßt sich net mehr rückgängig machen, aber wir können vielleicht dafür sorgen, daß das, was jetzt unausgesprochen zwischen euch steht, aus der Welt geschafft wird.«

      Er sah die Studentin an.

      »Saskia, erzähl’ du erst einmal, was genau auf der Hütte geschehen ist«, forderte er sie auf.

      Sie räusperte sich zuerst und berichtete dann leise, wie sich die Sache zugetragen hatte. Dabei schaute sie Sebastian an, der aber bedeutete ihr, sich Kathi zuzuwenden.

      Saskia blickte zur Freundin, die ihr mit undurchdringlicher Miene gegenüber saß.

      »Bitte, du mußt es mir glauben«, sagte sie beinahe flehentlich, »ich will nix vom Florian. Du weißt doch, was ich selbst erlebt hab’. Ich könnt’ niemals...«

      »Warum hast es mir denn net gleich gesagt?« fuhr Kathi auf. »Ja, dann hätt’ ich’s dir glauben können. Aber so?«

      »Saskia wär’ net zu mir gekommen, wenn sie es net ernst gemeint hätt’«, sagte Sebastian an die Bauerntochter gewandt. »Ich für meinen Teil glaube ihr, und du solltest es auch tun, damit eure Freundschaft, die nun schon so lange währt, net ein unschönes Ende findet.«

      Kathi senkte den Kopf. Sie schluchzte und wischte sich die Tränen ab.

      »Ich weiß ja, was der Florian für einer ist«, flüsterte sie. »Aber könnt’ ihr euch vorstellen, was in mir vorging, als ich sie da stehen sah, in inniger Umarmung? Ich dacht’, die Welt stürzt zusammen. Ausgerechnet Saskia!«

      Die Studentin konnte ihre Tränen auch nicht mehr zurückhalten. Sie ging zu Kathi und legte ihren Arm um sie.

      »Ich möcht’ dich um Verzeihung bitten«, sagte sie. »Es tut mir alles so unendlich leid.«

      »Nun gib deinem Herzen einen Stoß«, lächelte Sebastian Trenker. »Der Bursche hat’s net verdient, daß ihr seinetwegen eure Freundschaft aufs Spiel setzt.«

      Kathi hob den Kopf, ihre Hand tastete nach der ihrer Freundin. Und dann lagen sie sich in den Armen und schauten sich stumm an.

      Das wär’ geschafft, dachte der Bergpfarrer zufrieden, jetzt kommt der zweite Akt.

      Es klingelte an der Haustür, und kurz darauf brachte Sophie Tappert Tobias Anderer herein.

      »Schön, daß du da bist«, begrüßte Sebastian den Studenten. »Dann können wir ja besprechen, wie es weitergeht.«

      Tobias begrüßte die beiden ­Madln.

      »Alles wieder in Ordnung zwischen euch?« fragte er.

      Sie lächelten beide und nickten.

      »Da bin ich aber froh.«

      »Wir auch«, sagte Kathi und drückte Saskia an sich.

      Dann schaute sie Tobias und Pfarrer Trenker an.

      »Wie soll’s denn jetzt weitergehen?« erkundigte sie sich.

      Der gute Hirte von St. Johann schmunzelte.

      »Richtig, du bist ja noch gar net eingeweiht«, meinte er. »Also, wir haben uns da was überlegt...«

      Während er erklärte, was im Laufe des Abends geschehen sollte, saß Tobias neben Saskia und schaute sie immer wieder von der Seite her an. Den ganzen Tag schon war er aufgeregt gewesen, und Ria Stubler hatte ihn zwingen müssen, ordentlich zu frühstücken und mittags mit ihr zusammen zu essen. Die Wirtin war immer um ihre Gäste bemüht, und lag ihr jemand besonders am Herzen, dann kümmerte sie sich noch besorgter um ihn.

      Jetzt klopfte Tobias’ Herz vor Aufregung, und am liebsten hätte er nach Saskias Hand gegriffen und sie festgehalten.

      Aber das wagte er doch nicht – noch nicht...

      *

      Zum Essen kamen Claudia und Max herüber.

      Der Bruder des Bergpfarrers erkundigte sich nach dem Befinden des Brandhuber-Loisl. Sebastian war am Vormittag wieder ins Krankenhaus gefahren und hatte ein paar Sachen zum Anziehen aus dem Kleiderfundus des Pfarrhauses mitgenommen.

      »Der ist schon wieder obenauf«, schmunzelte er. »Loisl findet noch richtig Gefallen an seinem Krankenhausaufenthalt. Ihr sollt mal seh’n, bald will er gar net wieder raus.«

      Die Haushälterin hatte wieder ein kleines Festmahl hergerichtet. Nach einer köstlichen Suppe, in der Streifen von Kräuterpfannkuchen schwammen, gab es einen saftigen Lendenbraten mit einer samtigen Rahmsauce, Gemüse aus dem Pfarrgarten und gebackene Kartoffelkrusteln. Das Fleisch war scharf angebraten worden und dann bei niedriger Temperatur im Backofen fertig gegart. Innen war es rosa und zerging auf der Zunge.

      Das Dessert, eine Mandelcreme mit Karamelsoße, war ein kleines Meisterwerk. Sophie Tappert hatte sie zunächst in kleine Formen gefüllt und dann zum Servieren auf große Glasplatten gestürzt. Ein paar frische Früchte und einige Sahnetupfer dazu, und den Gästen bot sich ein farbenprächtiges Bild.

      Ohne Ausnahme lobte jeder das ausgezeichnete Mahl, und natürlich war es Max, der sich von allem, was aufgetischt worden war, noch einen Nachschlag erbat...

      In aufgeräumter Stimmung ging es dann zum Hotel hinüber. Die Madln hatten sich für diesen Abend besonders sorgfältig herausgeputzt, und auch Tobias trug ein Jackett zu einem Jeanshemd und Hose.

      Pfarrer Trenker, Claudia und Max hatten ihre Plätze am Tisch der Honoratioren, während Kathi immer bei den jungen Leuten saß. An diesem Abend aber setzte sie sich zusammen mit Saskia und Tobias neben Sebastian.

      Die beiden Studenten staunten über den Andrang, der hier herrschte, aber Saskia wußte ja, daß der Tanzabend für die Wachnertaler immer etwas Besonderes war, was sie auf keinen Fall versäumen durften.

      »Hoffentlich kommt er überhaupt«, meinte Saskia, als nach über einer Stunde noch immer nichts von Florian zu sehen war.

      »Keine Sorge«, beruhigte Kathi sie, »der läßt sich nie eine Gaudi entgehen.«

      Sie lächelte grimmig.

      »Nur, daß er net weiß, daß er heut’ Grund zur Gaudi sein wird...«

      »Da ist er ja«, deutete der Geistliche auf den Bauernsohn, der sich durch die Tanzenden drängte und nach allen Seiten grüßte.

      Kathi war gewillt gewesen, sofort hinzuschauen, doch sie zwang sich, den Blick auf Tobias zu richten. Dann griff sie nach seiner Hand und zog ihn hoch.

      »Komm, laß uns tanzen.«

      »Es ist mir ein Vergnügen«, grinste er.

      Aber

Скачать книгу