Fürstenkrone Box 15 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Box 15 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone Box

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nur eine vernünftige Erklärung für das sonderbare Verhalten Angelikas«, meinte Helene de Ravoux nach einer Weile.

      »Oh, sprich es nicht aus, Helene! Es wäre zu fürchterlich.«

      »Du kannst den Tatsachen nicht ausweichen, Christina. Schon einmal hat das eine Frau versucht, und du weißt, welch bitteres Ende das alles genommen hat. Unendliches Herzeleid hat es über sie gebracht, und sie starb an gebrochenem Herzen. Willst du zulassen, daß Angelika das gleiche geschieht? Sie hat das starke Herz ihrer…«

      »Ich weiß es, Helene, und ich fühle mich entsetzlich schuldig. Ich habe meine Pflicht versäumt. Ich hätte mehr auf Angelika achten müssen. Wenn wirklich ein Mann dahintersteckt, so kann es kein ebenbürtiger sein, sonst hätte Angelika ihn mir vorgestellt und nicht diese Heimlichkeiten vor mir gehabt. «

      »Das will ich nicht sagen, Christina. Die erste Liebe ist besonders süß, wenn sie ein Geheimnis der Liebenden bleibt. Zudem konntest du nicht ahnen, daß Graf Michael verreist war.«

      »Trotzdem, Helene, ich mache mir Vorwürfe.«

      »Sie sind verfrüht, Christina. Vielleicht hat Angelika ihr Herz an den Richtigen verloren. Vielleicht billigst du ihre Wahl.«

      »Niemals! Was so mit Heimlichkeiten begann, muß irgendwie das Licht des Tages scheuen.«

      »So wenig vertraust du Angelika?«

      »Ich vertraue ihr vollständig, aber sie ist jung und unerfahren und hat ein leicht entflammbares Herz.«

      »Davon war nichts zu merken, als es um Graf Michael ging. Fürchtest du nicht in erster Linie, Angelika an einen Mann zu verlieren? Sie zurücklassen zu müssen auf Rothenstein, wenn der Tag gekommen ist, an dem wir beide selbst zurückreisen werden?«

      »Ich hätte nichts gegen den jungen Grafen von Seebach einzuwenden gehabt. «

      »Weil du längst weißt, daß Angelikas Herz nicht für ihn schlägt. Du belügst dich selbst, Christina.«

      Christina de Roussillon senkte den Kopf und schwieg.

      *

      Michael von Seebach war indessen in wildem Galopp davongeprescht. Aber bald schon zügelte er sein Pferd.

      Wo nur, um alles in der Welt, sollte er Angelika suchen? Er war kein Indianer, der sich aufs Fährtenlesen verstanden hätte, und der Forst war groß. Zudem grenzte dieser noch an den nachbarlichen Forst.

      Nur so viel war dem jungen Grafen bald klar, daß er nicht an Stellen suchen durfte, die Angelika bereits gut kannte.

      So ritt er ziellos dahin, horchte auf jeden Laut und rief hin und wieder Angelikas Namen.

      Mehrfach hatte er sich der Grenze des Waldes genähert, einen großen Bogen geschlagen und sich erneut auf die Suche gemacht. So war er wieder der nachbarlichen Grenze nahe gekommen.

      Gerade wollte er sein Tier wenden, als er Stimmen hörte.

      Er zügelte sein Pferd und wartete gespannt.

      Helles Frauenlachen klang auf, und Michael erkannte an dem Lachen Angelika.

      Eine sonore Männerstimme sagte etwas, was Michael nicht verstehen konnte, und wieder lachte Angelika.

      Das Blut schoß Michael in die Stirn, gleich darauf wurde er leichenblaß.

      Und dann sah er sie herankommen. Sie ging am Arm eines hochgewachsenen Mannes, der ihr Pferd am Zügel führte. Ganz vertraut hatte sie sich bei dem Mann eingehängt und schien lustig mit ihm zu plaudern.

      Michael spürte, wie sein Herz vor Zorn und Eifersucht zu rasen begann.

      Da kam sie ihm entgegen auf der schmalen Schneise. Die Frau, die er so liebte. Sie trug dunkle Reithosen und eine weiße Seidenbluse. Ein weißes Stirnband hielt ihr dunkles Haar zurück, und sie sah hinreißend aus.

      Das schien auch der Mann an ihrer Seite zu erkennen, denn er wandte keinen Blick von seiner reizenden Begleiterin, und sein Lächeln, mit dem er Angelika betrachtete, war warm und herzlich.

      Ohne es wirklich zu wollen, aus seiner Überraschung heraus, rief Michael die junge Prinzessin beim Namen.

      Angelika wandte sich ihm erstaunt zu, und auch der Mann schaute ihm entgegen.

      Und da erkannte Michael den Begleiter der Prinzessin.

      Alles Blut wich aus seinem Gesicht, und sekundenlang schien es, als könne er sich nicht im Sattel halten.

      Aber dann preßte er die Lippen aufeinander, riß sein Pferd herum und galoppierte wie irrsinnig davon, auf Rothenstein zu.

      Er wußte, daß er sich unmöglich benahm, aber er wußte auch, daß er etwas Unverzeihliches getan hätte, wäre er geblieben. Zorn, Verzweiflung und Eifersucht hatten ihn um die Beherrschung gebracht.

      Und er war noch ganz erfüllt von diesen Gefühlen, als er in Christinas Salon stürzte.

      »Michael!« Die Marquise sprang entsetzt auf, als sie seinen wilden Blick sah, und auch Helene de Ravoux erhob sich und ging mit ärgerlichem Stirnrunzeln dem jungen Grafen ein paar Schritte entgegen.

      »Ich habe Angelika gefunden«, sagte Michael laut, »doch es war mir nicht möglich, die Prinzessin zurückzugeleiten. Sie befand sich in der denkbar besten Gesellschaft.«

      »Michael!« rief Christina und wurde leichenblaß. »Wollen Sie mir nicht näher erklären…«

      »Da gibt es nichts mehr zu erklären. Gegen den Begleiter der Prinzessin Angelika bin ich machtlos.«

      »Aber wer ist es denn, um Himmels willen?«

      »Die Prinzessin de Roussillon«, erklärte Michael von Seebach sehr förmlich und übersah in seinem wilden Schmerz die Angst und das aufsteigende Entsetzen in den Augen der Marquis, »befindet sich zur Zeit in Begleitung des Königs. Erlauben Sie mir, daß ich mich unter diesen Umständen zurückziehe.«

      Er wartete eine Erwiderung nicht ab, verbeugte sich knapp und eilte hinaus, unfähig, seine Gefühle länger zu verbergen.

      So sah er nicht, daß die Marquise de Roussillon mit einem ächzenden Wehlaut langsam in sich zusammensank, in letzter Sekunde von den Armen ihrer Kammerfrau aufgefangen.

      *

      »Michael!« rief Angelika hinter dem jungen Grafen her, der sich, völlig unverständlich für die Prinzessin, so unvermutet herumwarf und davonritt, ohne sie und ihren Begleiter zu begrüßen.

      Dann wandte sie sich dem Mann an ihrer Seite zu.

      »Das war Michael Graf von Seebach«, sagte sie ein wenig unglücklich. »Ich verstehe gar nicht, was in ihn gefahren ist. Er ist sonst immer freundlich und liebenswürdig.«

      Rudolf biß sich auf die Unterlippe. Sein Gesicht sah sorgenvoll aus.

      Diese Begegnung war mehr als peinlich und konnte die Prinzessin leicht in einen schlechten Ruf bringen. Man ging als junge Dame der ersten Gesellschaft nicht allein mit einem Mann im Wald spazieren, auch nicht, wenn er ein König

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