Fürstenkrone Box 15 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Box 15 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone Box

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Konsequenzen aufzuzwingen, an die er bisher nicht ernsthaft gedacht hatte.

      Aber würde das wirklich unangenehm für ihn sein? War die Liebe dieses jungen Mädchens an seiner Seite, das noch dazu aus einer der ersten Familien stammte, nicht ein wundervolles Geschenk des Schicksals, das er nicht zurückweisen durfte?

      Tiefe Zärtlichkeit durchflutete den hochgewachsenen Mann, als er auf Angelika herunterblickte, die so hilflos und verwirrt dreinschaute.

      »Sie sollten ihm nachreiten, Angelika«, sagte er weich und sanft, »er liebt Sie. Es ist Eifersucht, die ihn davonjagt.«

      »Aber er hat kein Recht zur Eifersucht«, rief sie da hell aus, »ich habe ihm nie Hoffnungen gemacht. Bitte, glauben Sie mir das, Herr von Wertach!«

      »Liegt Ihnen denn so viel daran, daß ich Ihnen glaube?«

      »Ja, sehr viel. lch möchte nicht, daß Sie denken, ich meine…« Sie brach verwirrt ab, wußte nicht, was sie weiter erklären sollte.

      »Und warum?« entschlüpfte es ihm, und sofort biß er sich ärgerlich auf die Unterlippe.

      Das hätte er nicht fragen dürfen, das nicht. Es forderte sie heraus, und er kannte Angelika bereits gut genug, um zu wissen, daß sie immer die Wahrheit sagte, daß sie nicht fähig war, ihre Gefühle zu verheimlichen.

      Angelika hob den Kopf zu ihm auf und sah ihn mit ihren schönen klaren Augen offen an.

      »Weil ich Sie liebe«, sagte sie einfach, »das wissen Sie doch, Herr von Wertach.«

      »Kind«, erwiderte Rudolf, völlig aus der Fassung gebracht. »Sie wissen ja nicht, was Sie da sagen.«

      »Ich weiß es sehr gut.« Angelika sah ihn unverwandt an, und ihr Gesicht schien zu leuchten. »Ich werde niemals einen anderen Mann lieben können als Sie, Herr von Wertach.«

      Rudolf blieb stehen und ließ das Pferd los. Statt dessen nahm er, wie schon einmal, Angelikas Gesichtchen in beide Hände.

      »Vergessen Sie diese Liebe, Kind«, murmelte er. »Ich bin ein alter Mann und passe nicht an Ihre Seite, obwohl Ihre Worte mich sehr glücklich machen. Jeder Mann würde durch ein solches Geständnis aus Ihrem Mund sehr glücklich, Angelika. «

      »Das kann ich nicht. Ich kann an nichts anderes mehr denken als an Sie, und ich wäre sehr unglücklich, wenn ich Sie nicht mehr sehen dürfte. Und das wollen Sie doch nicht, daß ich unglücklich bin?«

      Rudolf schüttelte den Kopf und schaute unverwandt in das glühende Gesichtchen der Prinzessin.

      Welch ein Schatz bot sich ihm da dar, welch ein namenloses Glück wollte da auf ihn zukommen.

      Er riß sich fast gewaltsam zusammen und ließ sie los. Stumm ging er weiter.

      »Verzeihen Sie mir«, murmelte Angelika ein wenig unglücklich, »ich hätte das natürlich nicht sagen dürfen, nicht wahr? Mama tadelt mich oft deswegen, daß ich mein Herz auf der Zunge trage.«

      »Sie sollten auf Ihre Mama hören.«

      Angelika schwieg. Ihr Gesicht war ein wenig blasser geworden. Es dämmerte ihr, daß sie sich schrecklich falsch benommen hatte. Was mußte er jetzt nur von ihr denken?

      »Bitte«, bat sie schwach und mit fast ersterbender Stimme, »könnten Sie meine Worte nicht vergessen, wenn ich Sie sehr darum bitte? Ich möchte doch nichts weiter, als in Ihrer Nähe sein zu dürfen. «

      »Nein«, lächelte Rudolf sanft, »vergessen werde ich Ihre Worte niemals. Aber wir wollen nie wieder darüber sprechen, einverstanden?«

      Angelika nickte, aber sie hatte Tränen in den Augen.

      *

      »Die Marquise erwartet dich, Angelika«, sagte Helen de Ravoux, als Angelika zurückgekehrt war und gerade nach oben eilen wollte, um sich umzuziehen.

      »Ich möchte mich erst noch rasch umkleiden«, sagte Angelika leise.

      »Es ist besser, du gehst gleich zur Mama, Angelika.«

      Die Prinzessin zögerte, gehorchte dann aber.

      Christina de Roussillon saß auf einem dunkelroten Sofa, die Hände im Schoß gefaltet. Sie war leichenblaß und glich einer schönen Statue.

      Angelika erschrak, als sie die Marquise sah.

      »Mama«, rief sie leise und hilflos und wagte nicht, sich zu nähern.

      Christina bewegte sich leicht. »Komm zu mir, Angelika«, sagte sie, und ihre Stimme klang wie geborsten.

      Angelika trat ein paar Schritte näher.

      Christina faßte nach der Hand der Prinzessin.

      »Du weißt, weshalb ich dich zu mir bitten ließ, Angelika?«

      »Ich kann es mir denken, Mama. Michael hat mich gesehen und es dir berichtet. Aber…«

      »Ja«, sagte Christina tiefernst, »und ich bin sehr traurig, es erst jetzt und nicht aus deinem Mund erfahren zu haben.«

      Angelika atmete heimlich auf. War es nur das, was die geliebte Mama verletzt hatte? Aber sie mußte doch verstehen.

      »O Mama«, rief sie, »ich wollte es dir ja sagen, und ich hätte es auch bestimmt bald getan. Du mußt doch verstehen…«

      »Nein, Angelika, ich verstehe es nicht! Du bist nicht irgendein Mädchen aus dem Volk, das Heimlichkeiten in der Liebe haben darf. Du bist eine Prinzessin, und das erlegt dir Verpflichtungen auf.«

      »Das weiß ich ja, und ich kann dir versichern, Mama, daß ich. . .«

      »Du wirst diesen Mann niemals wiedersehen, Angelika«, wandte Christina ein, der es entsetzlich schwer fiel, so mit der Prinzessin zu sprechen. »Versprich mir das, Angelika!«

      Angelika zuckte zurück.

      »Aber das kann ich nicht, Mama!« rief sie fassungslos, und Tränen traten ihr in die Augen. »Ich liebe ihn doch.«

      »Gerade deshalb darfst du ihn niemals wiedersehen, wenn du nicht sehr unglücklich werden willst.«

      »Wie kann ich unglücklich werden, wenn ich ihn liebe? Du machst mich unglücklich, Mama, wenn du das von mir verlangst. Bedenke es doch, Mama, ich bitte dich! Ich war dir immer eine gehorsame Tochter, und ich möchte das auch bleiben, aber bestehe nicht darauf, bitte, daß ich ihn nicht wiedersehe. Ich kann das nicht, Mama, ich würde todunglücklich werden.«

      »Weißt du überhaupt, was du da sprichst, Angelika? Weißt du denn, was du tust? Der Mann, den du zu lieben glaubst, ist…«

      »Der Graf von Wertach, ich weiß«, unterbrach Angelika die Marquise. »Aber was macht das aus? Gerade du hast mich gelehrt, nicht dünkelhaft zu sein. Ist ein Graf jetzt nicht gut genug für mich? Mama, das kann dein Ernst nicht sein.«

      Christina war noch um einen Schein blasser geworden. So ahnte Angelika nicht einmal, mit wem sie es zu tun gehabt hatte. So war der König unehrenhaft gewesen und hatte der jungen, unerfahrenen Prinzessin

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