Fürstenkrone Box 15 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Box 15 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone Box

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      »Sie sagen ja gar nichts mehr«, lächelte Rudolf leicht. Er war bezaubert von der Prinzessin. Sie war so reizend und so natürlich, und er verspürte den Wunsch, noch länger in ihrer Gesellschaft zu verweilen. Dabei hätte sie dem Alter nach seine Tochter sein können.

      Daran aber dachte er nicht. Es war wie eine heimliche Verzauberung, und sie spürten es beide.

      Angelika hob ein wenig die Schultern.

      »Was soll ich sagen?« murmelte sie. »Dies alles ist so sonderbar, so neu für mich.«

      »Aber es wird Ihnen doch schon jemand gesagt haben, daß Sie eine bezaubernde junge Dame sind?«

      »Sicher, aber niemand anders als Sie.«

      Voll schlug Angelika die großen Augen zu dem Mann auf, und alles, was sie empfand, war in ihnen zu lesen.

      Es rührte und beglückte den Mann zugleich.

      »Darf ich einmal wiederkommen?« fragte Angelika ernsthaft.

      »Aber jederzeit. Ich würde mich freuen – und ich werde auf Sie warten. Das heißt, wenn Ihnen meine Gesellschaft nicht unangenehm ist.«

      »Aber wie können Sie so etwas sagen!« entfuhr es ihr da. »Noch niemals habe ich einen Mann kennengelernt wie Sie.«

      Dann kam ihr zum Bewußtsein, was sie gesagt hatte, und erschrocken preßte sie ihre kleine Hand auf ihren Mund.

      Rudolf zog ihre Hand herunter und nahm ihren Kopf in beide Hände. Lange, lange betrachtete er das junge Gesicht, las in den hellen Augen, und irgendwo ganz fern klingelte das Glöckchen der Erinnerung.

      Schon einmal hatte er einen Frauenkopf so zwischen seinen Händen gehalten. Wie lange nur war das her? War es Wirklichkeit gewesen oder nur ein schöner Traum? Aber vergessen hatte er die Frau niemals, der die Prinzessin in manchem so erstaunlich glich.

      War es die Erinnerung an jene unerreichbare, spurlos verschwundene Geliebte, die den Mann plötzlich seinen Mund auf die klare, reine Stirn der jungen Prinzessin pressen ließ? Er hätte es nicht zu sagen vermocht.

      Angelika hielt ganz still, und nur ihr Herz klopfte ganz unvernünftig.

      Und dann plötzlich – sie wußte selber nicht, wie es hatte geschehen können – hatte sie beide Arme um seinen Hals geschlungen und schmiegte sich sekundenlang an ihn.

      Ebenso plötzlich ließ sie ihn los. Sie rannte mit rotem Kopf hinaus ins Freie und stolperte davon. Puck fest im Arm.

      Keuchend erreichte sie die Lichtung, auf der sie kurz zuvor Rast gemacht hatte. Dort graste ruhig ihr Pferd. Sein Anblick brachte sie ein wenig zur Besinnung.

      Sie horchte noch einen Augenblick, aber hinter ihr blieb alles still. Da schwang sie sich auf ihr Pferd und preschte davon.

      Auf Rothenstein angekommen, warf sie einem Reitknecht die Zügel zu und rannte die Treppe hinauf in ihr Zimmer.

      Hier warf sie sich tief aufatmend auf ihr Bett, beide Hände gegen ihr pochendes Herz gepreßt.

      So lag sie lange Zeit und kümmerte sich nicht darum, als es mehrmals an ihre Tür klopfte.

      »Ich liebe«, murmelte sie vor sich hin, »mein Gott, ich liebe! Wie wundervoll ist dieses Gefühl und doch wie schmerzlich zugleich.«

      Sie blieb bis Mittag in ihrem Zimmer, und als sie endlich im kleinen Speisesaal erschien, wirkte sie sonderbar zerstreut und verträumt.

      Christina de Roussillon warf ihr mehrmals einen forschenden und leicht besorgten Blick zu, aber sie fragte nichts.

      Wenn Angelika ihr irgend etwas zu sagen hatte, so würde sie von allein zu ihr kommen. Vertrauen konnte man nicht erzwingen. Christina wußte das.

      Für den Nachmittag hatte Angelika sich einige Einkäufe vorgenommen, aber sie schob diese für einen späteren Zeitpunkt auf. Statt dessen lief sie im weiten Park herum, umtollt von Puck, der seine kleine Bißwunde nicht mehr zu spüren schien, und träumte von einem Mann mit silbernen Schläfen, der so sonderbar durchdringend und warm zugleich blicken konnte und dessen Kuß noch auf ihrer Stirn brannte…

      *

      Am folgenden Morgen wäre Angelika liebend gern wieder hinausgeritten zum fernen Jagdhaus, aber sie bezwang ihre Sehnsucht und Ungeduld.

      Was mußte dieser Herr von Wertach von ihr denken, wenn sie bereits wieder dort auftauchte.

      Sie nahm sich vor, mindestens eine Woche lang damit zu warten, aber dann hielt sie es doch nicht aus, und zwei Tage später ritt sie wieder in aller Frühe davon und schlug den gleichen Weg ein, nur hatte sie diesmal Puck auf Rothenstein zurückgelassen.

      Sie ritt bis dicht vor die Tür des Jagdhauses. Es lag still und verlassen vor ihr, und schon glaubte sie, sein Besitzer sei nicht anwesend, als er in die Tür trat und sie herzlich begrüßte.

      Angelika ließ sich vom Pferd helfen und fühlte sich am Arm ins Haus geführt.

      Sie glaubte, sich für ihr erneutes Erscheinen entschuldigen zu müssen, aber Rudolf ließ es nicht dazu kommen.

      »Sie müssen sich nicht entschuldigen«, lächelte er ihr freundlich zu, »ich freue mich, daß Sie gekommen sind. Ich habe so selten Menschen um mich, die so bezaubernd und natürlich sind wie Sie.«

      »Aber ich hätte nicht kommen dürfen«, murmelte Angelika vor sich hin.

      »Und warum nicht? Sind Sie jemandem Rechenschaft über Ihr Handeln schuldig?«

      »Meiner Mama. Sie weiß nicht, daß ich hier bin.«

      »Sie sollten es ihr sagen.«

      Angelika nickte beklommen. Gleichzeitig fühlte sie jedoch, daß sie gerade das nicht fertigbringen würde, aber sie wußte nicht, warum.

      »Wissen Sie eigentlich«, fragte sie nach einer Weile, »daß Sie meine Be­kanntschaft dem Grafen von Seebach verdanken?«

      »Tatsächlich?«

      »Wenn er mich nicht im Stich gelassen hätte, wäre ich vermutlich niemals über die Grenzen von Rothenstein hinausgekommen. Wissen Sie, er ist . . .«

      »Sie lieben ihn sehr?« fragte er unvermittelt.

      »Nein, o nein«, fuhr Angelika da auf, »so ist es nicht! Er ist mir ein Freund, ist mir wie ein Bruder.«

      »Also ist Ihr Herz noch frei.«

      Hatte das nicht erleichtert geklungen?

      Angelika vermochte nicht zu antworten. Sie schaute Rudolf nur unverwandt an und konnte den Blick nicht von ihm wenden.

      Er erschien ihr in diesem Moment wie die Verkörperung all ihrer Träume von Liebe und Glück.

      »Kind«, murmelte Rudolf da erschüttert. »Sie sollten mich nicht so ansehen mit Ihren wundervollen Augen. Sie sollten nicht mit dem Feuer spielen. Gar zu leicht kann man sich bei diesem Spiel verbrennen. «

      »Und

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