Privatdetektiv Joe Barry - In die Enge getrieben. Joe Barry

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Privatdetektiv Joe Barry - In die Enge getrieben - Joe Barry страница 5

Автор:
Серия:
Издательство:
Privatdetektiv Joe Barry - In die Enge getrieben - Joe Barry Kommissar Y

Скачать книгу

blitzschnell.

      Er hatte noch das trockene Bellen des Revolvers in den Ohren, als er sich mit einem Hechtsprung nach vorn warf und kopfüber an den eisernen Streben der Feuerleiter nach unten glitt. Keinen Augenblick zu früh. Die folgenden Geschosse pfiffen wirkungslos über ihn hinweg.

      Er machte einen gewagten Klimmzug in siebzig Meter Höhe und klammerte sich an der Feuerleiter fest. Dann zog er sich wieder ein Stück nach oben, bis dicht unter das vorstehende Dach.

      Bei diesem Ausweichmanöver hatte er allerdings seine Automatic eingebüßt. Sie war ihm aus der Hand gefallen, als er nach den Streben faßte, und schlug jetzt siebzig Meter tiefer auf dem Pflaster auf.

      Aber Jo hatte keine andere Wahl gehabt. Der Überfall war völlig unerwartet gekommen. Oben auf dem Dach hatte er nicht die geringste Deckung gehabt, während sein Gegner sich hinter Lüftungsschächten und Aufbauten in Deckung bringen konnte.

      Jos Lage war hoffnungslos. Der Gangster brauchte nur über das Dach zu kommen und ihn von der Leiter zu schießen. Zweifellos war ihm nicht entgangen, daß Walker seine Waffe verloren hatte.

      Schritte näherten sich. Jo biß die Zähne zusammen und wartete.

      Um dieselbe Zeit stattete Captain Rowland dem Verlagsgebäude des „New York Guardian“ einen Besuch ab. Auch der Captain hatte die Morgenzeitungen gelesen und stellte sich ähnliche Fragen wie Jo es getan hatte. Dem Pförtner knallte er ein Exemplar der Zeitung auf den Tisch. Es war so gefaltet, daß der Artikel über die Klapperschlangenbande deutlich sichtbar wurde.

      „Ich möchte den Burschen sprechen, der das da verzapft hat“, knurrte Rowland.

      „Das war Mr. Bennet, unser neuer Gesellschaftsreporter“, sagte der Pförtner. „Sechster Stock, Zimmer 170. Aber ich glaube nicht, daß Mr. Bennet Zeit für Sie hat.“

      „Da bin ich anderer Meinung.“ Tom war schon auf dem Weg nach oben.

      Steve Bennet zeigte sich zunächst höchst ungehalten, als Rowland hereinplatzte, wurde aber sofort freundlich, als Tom seinen Dienstausweis vorgezeigt hatte. Der schlanke, modisch gekleidete Reporter lächelte verbindlich, als Rowland ihn nach dem Artikel über die Erpresser fragte.

      „Ich fürchte. Sie sind vergeblich gekommen, Captain“, sagte er. „Wahrscheinlich wollen Sie wissen, woher ich die Informationen für meinen Artikel habe. Sorry, da kann ich Ihnen leider nicht dienen.“

      Rowland wußte, wie er diesen Burschen zu nehmen hatte.

      „Mein Besuch hier ist rein dienstlich. Fassen Sie dieses Gespräch bitte als Verhör auf.“

      „Okay, Captain.“ Bannet grinste. „Fragen Sie, Sir.“

      Tom deutete auf die Zeitung, die er noch immer in der Hand hielt.

      „ Sie haben da einen sehr aufschlußreichen Artikel geschrieben, Bennet, und die näheren Umstände, die zu Tony Hendersons Tod führten, haarklein geschildert. Ihre Informationen stimmen. Woher stammen sie?“

      „Vielleicht bezahlen Sie Ihre Angestellten zu schlecht“, grinste Bennet. „Jedenfalls freut es mich, daß Sie meinen Artikel nicht als Zeitungsente abtun.“

      „Das ist keine Antwort!“

      „Okay, Captain, ich sehe schon, Sie vertragen keinen Spaß. Diesen Artikel schrieb ich nach eingehenden Untersuchungen im Police Center. Ich habe mindestens fünfzig Leute interviewt und mir allmählich ein Bild gemacht. Schließlich ist das ein sensationeller Fall.“

      Diese Ausführungen quittierte der Captain mit einem spöttischen Lächeln.

      „Machen Sie mir nichts vor, Bennet. Sie fungieren hier als Gesellschaftsreporter und füllen seit ungefähr drei Monaten die Klatsehspalten Ihres Blattes. Als Kriminalreporter kennt Sie kein Aas.

      Sofort nach dem Bekanntwerden des Mordes im Police Center haben sich ungefähr drei Dutzend Kriminalreporter dorthin auf den Weg gemacht. Keinem von ihnen ist es gelungen, beispielsweise den vollständigen Text des Drohbriefes zu veröffentlichen. Sie aber haben das getan.“

      „Tja, die lieben Kollegen“, sagte Bennet bekümmert, „sie bewegen sich zu sehr auf ausgetretenen Pfaden. Den Text des Drohbriefes habe ich beispielsweise von Hendersons Frau, die ich gerade erreichte, als sie New York verlassen wollte.“

      „Das ist eine Lüge, Bennet. Henderson ist seit fünfzehn Jahren geschieden; seine Frau lebt seitdem auf Hawaii.“

      „Geschieden?“ Bennet schien ehrlich bekümmert. „Dann war es wohl gar nicht die Frau, sondern die Freundin. Ja, so wird es gewesen sein. Bevor Henderson zur Polizei ging, zeigte er den Brief seiner Freundin. Als diese von seinem Tod hörte, verließ sie auf dem schnellsten Weg New York, aber nicht schnell genug, daß ich sie nicht vorher noch erwischt hätte.“

      „Und den Namen wissen Sie natürlich nicht?“

      „Nur den Vornamen, Captain. Mary hieß sie. Und die Haarfarbe war blond. Ihre Körpermaße sind mir leider nicht bekannt.“

      Rowland wechselte die Taktik.

      „Jetzt passen Sie auf, junger Mann. Ein Reporter in New York, der mit der Polizei nicht einigermaßen gut steht, kann eine Menge Ärger erleben. Ich bin mir völlig klar darüber, daß Sie sich die Einzelheiten für Ihren Artikel aus der Unterwelt geholt haben. Wenn Sie jetzt nicht auspacken, wird Ihnen keine Polizeidienststelle jemals einen Tip geben, wenn Sie es nötig haben. Also?“

      „No, Captain, nichts zu machen!“

      „Dieser Fall ist vielleicht schon in einer Woche ausgestanden, aber Sie werden noch viele Jahre Reporter sein“, köderte Rowland weiter.

      „No“, blieb Bennet stur. „Ich muß auch an meine Gesundheit denken. Bin ich deutlich genug geworden?“

      Der Captain mußte einsehen, daß sein Angriff auf allen Fronten gescheitert war. Er konnte natürlich versuchen, Bennet zu einer Aussage zu zwingen, aber das würde nur die gesamte Presse in Aufruhr bringen.

      Wütend verließ Captain Rowland das Verlagsgebäude. Seine Mission war gescheitert.

      3. Kapitel

      Immer noch wartete Jo Walker. Er war den Gangstern in die Falle gelaufen weil er nicht damit gerechnet hatte, daß sie zu zweit gekommen waren.

      Die Schritte auf dem Dach entfernten sich. Jo hörte das Klappen einer Dachluke. Dann näherten sich wiederum Schritte.

      Jo konnte auf der Feuerleiter nach oben klettern, dann gab er eine Zielscheibe ab die selbst der schlechteste Schütze nicht verfehlen konnte.

      Mehr Aussicht auf Erfolg hatte er, wenn er nach unten kletterte und versuchte, durch eines der Fenster ins Innere des Gebäudes zu gelangen.

      Plötzlich kamen die Schritte näher. Ein Mann beugte sich über den Dachrand und starrte Jo an.

      „He“, rief er, „ist das ’ne neue Sportart, was Sie da treiben?“

      Es war der Hausmeister. Vermutlich war er wegen des Lifts nach oben gekommen und hatte den zweiten Gangster verscheucht.

      Jo

Скачать книгу