Privatdetektiv Joe Barry - In die Enge getrieben. Joe Barry

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Privatdetektiv Joe Barry - In die Enge getrieben - Joe Barry Kommissar Y

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sagte der Hausmeister und schwang drohend einen großen Schraubenschlüssel.

      „Typen wie Sie sind mir immer verdächtig.“

      „Kann ich Ihnen nachfühlen.“ Jo folgte der Aufforderung. „Was haben Sie mit mir vor, Meister?“

      „Ab zur Polizei!“ Der Mann hielt sich in sicherer Entfernung vom Dachrand. Walker wies sich aus.

      „So einer sind Sie“, staunte der Hausmeister. „Was in aller Welt treiben Sie denn auf unserer Feuerleiter?“

      „War hinter zwei Gangstern her. Einer ist entkommen aber der zweite, der mich beschoß müßte Ihnen eigentlich begegnet sein.“

      „No ist er nicht. Ich entdeckte, daß eine Dachluke offenstand. Da kletterte ich nach oben und sah mich um.“

      „Und Sie konnten natürlich nichts Verdächtiges sehen.“

      „Erraten. Das heißt, ich sah den Hut hier liegen. Mir kam der Gedanke, es könnte sich um einen Selbstmörder handeln. Deshalb sah ich nach. Ich konnte nicht wissen, daß Sie auf der Feuerleiter herumturnen. “

      Sie stiegen wieder nach unten. Die Fahrstuhltür war immer noch offen.

      „Möchte wissen wo der Fahrstuhlführer steckt“, wunderte sich der Hausmeister.

      „Ich kann’s mir denken“, meinte Jo und entfernte das Stück Holz, das unter der Fußleiste der Lifttür klemmte. „Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, dann suchen Sie, bis Sie ihn finden.“

      „Was soll das heißen?“

      Der Lift raste nach unten.

      „Das soll heißen, daß der Mann vermutlich bewußtlos in irgendeinem Winkel des Hauses liegt. Er wird Ihnen dankbar sein, wenn Sie ihn schnell finden. Und noch etwas. Wenn Sie ihn gefunden haben, rufen Sie im Police Center an, lassen sich mit Captain Rowland verbinden und erzählen Sie ihm dann alles.“

      „Aber . . .“

      „Kein ,Aber‘ — an die Arbeit! Zeit ist Geld.“

      Jo nickte dem Alten freundlich zu und verschwand im Erdgeschoß in einer Telefonzelle.

      Eine Viertelstunde später trafen einige Beamte aus Rowlands Abteilung in dem Gebäude des Transportunternehmers ein. Jo brachte sie zu Forside, instruierte sie kurz und machte sich dann auf den Weg. Er war neugierig, wie weit Tom inzwischen gekommen war.

      „Hast du sonst noch etwas herausbekommen?“

      „Natürlich. Die beiden Drohbriefe wurden auf holzfreies Papier geschrieben das über alle Woolworth-Läden ausgeliefert wird. Verkaufte Stückzahl: höchstens einige Milliarden. Die Schrift stammt von einer Underwood-Schreibmaschine älteren Kalibers, die auch nicht gerade selten ist. Fingerabdrücke fanden sich keine. Der erste Brief wurde in Queens aufgegeben, der zweite am Port Authority Bus Terminal.“

      „Der dritte auch“ sagte Jo und legte den Brief, den Forside erhalten hatte, auf den Tisch. „Damit können wir nichts anfangen.“

      „Immerhin füllen die Untersuchungsergebnisse den Aktenordner“, meinte Tom. „Und jetzt? Ich habe mir heute früh den Burschen vorgeknöpft, der den Artikel im ,Guardian‘ geschrieben hat. Ohne Ergebnis.“

      „Mit anderen Worten, alter Junge du bist mit deinem Latein am Ende.“

      „Noch nicht ganz. Ich habe einen Mann auf den Reporter angesetzt, der ihn diskret beschattet. Könnte ja sein, daß wir auf diese Weise weiterkommen. Twinnings und Forside behalten natürlich Polizeischutz. Twinnings will übrigens bald nach Europa fliegen um dort seinen Steckschuß im Arm auszueheilen. Dann bleibt uns nur noch Forside. Auf ihn konzentriert sich jetzt alles.“

      „Der Erpresser hat bisher keinen Cent kassiert, aber dafür einen Mord auf sich geladen“ sagte Jo nachdenklich.

      „Und deshalb wird er alles daran setzen, Forside auszunehmen wie eine Weihnachtsgans. Und jetzt zu dir altes Schießeisen. Was hast du inzwischen herausgebracht?“

      „Zunächst einmal bin ich mir über die Gewohnheiten des Erpressers klargeworden. Er stellt die Falle, bevor er seinen Brief abschickt. Wenn das Opfer dann nicht zahlt, schlägt er zu bevor die Polizei eingreifen kann. Bei Henderson und Twinnings haben wir es gesehen. Der Trick mit der Polizeiuniform ist zwar nicht mehr neu, aber er hat gewirkt.“

      „Und bei Forside?“

      „Hat er sich etwas Ähnliches ausgedacht!“ Jo berichtete von dem Zwischenfall im Bürohaus des Unternehmers. „Mein Pech war, daß ich etwas zu spät schaltete. Das Gesicht des Fahrstuhlführers kam mir bekannt vor, aber als ich auf Rocco kam, war er über alle Berge. Jedenfalls stand fest, daß der Bursche den Auftrag hatte, Forside umzubringen, sowie er den Lift benutzte.“

      Das Läuten des Telefons unterbrach ihn. Rowland meldete sich.

      „Wer sagen Sie? Der Hausmeister?“ Er lauschte eine Weile und nickte dann. „Gut, wir kümmern uns darum!“

      Er sah Jo an.

      „Der echte Fahrstuhlführer lag gefesselt und ohne Uniform im Keller.“

      „Um darauf zu kommen mußte man kein Hellseher sein.“

      Tom sah Jo erwartungsvoll an.

      „Bist du sicher, daß es sich bei dem falschen Liftboy um unseren Freund Rocco handelte?“

      Jo nickte. „Völlig sicher.“

      Rowland pfiff durch die Zähne und bediente den Schalter seines Sprechgerätes.

      „Die Akte Lou Pietrangelo“. sagte er. „Aber schnell!“

      „Der gute alte Lou“, murmelte er. „Wenn dein Rocco derselbe ist, den ich meine, steckt Lou dahinter. Vielleicht ist das endlich eine Möglichkeit, ihm das Genick zu brechen.“

      Rowlands Assistent brachte ein umfangreiches Aktenbündel angeschleppt.

      Tom nahm das Paket grinsend in Empfang.

      „Alles Straftaten, die Pietrangelo zugeschrieben werden. Nichts davon konnte bewiesen werden. Ein gerissener Bursche dieser Lou.“

      Er blätterte die Akte durch und zog ein Foto heraus.

      „Ist das dein Mann?“

      „Genau.“

      Rowland drehte das Foto um.

      „Roberto Candini, geboren 1920 in Neapel, bekannt unter dem Spitznamen Rocco, insgesamt dreizehnmal vorbestraft, zuletzt 1959 aus Fort Leavenworth entlassen und seitdem in Lou Pietrangelos Diensten. Im Herbst 1960 wegen Mordverdacht unter Anklage gestellt, aber freigesprochen. — Davon, daß er Fahrstuhlführer geworden ist, steht hier nichts.“

      „Damit wissen wir so ziemlich alles!“

      „Es wird eine Kleinigkeit sein, einen Haftbefiehl für ihn zu bekommen. Aber das nützt wieder nichts, denn Rocco handelt nur im Auftrag von Pietrangelo, und dem können wir wieder nichts

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