Eden. Tim Lebbon

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Eden - Tim  Lebbon

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gekreuzt.«

      »Möglich.« Selina klang nicht überzeugt.

      »Hätte sie nicht jemand hierherbringen müssen?«, fragte Jenn. »Die tauchen doch nicht einfach so aus dem Nichts auf.«

      Selina antwortete nicht. Sie machte sich ein paar Notizen, dann stand sie auf und sah an ihnen vorbei in den umliegenden Wald.

      »Lasst uns weitergehen«, sagte Dylan. »Die Sonne berührt die Gipfel und ich will es bis auf die andere Seite des Tals schaffen, bevor wir unser Lager aufschlagen.«

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      Das Blätterdach und der üppige Baumwuchs schränkten ihre Sicht auf die Landschaft ein, während sie dem sanften Hang nach unten folgten, doch Dylan war sich ihrer Richtung sicher. Er behielt die Sonne im Blick, Lucy warf alle halbe Stunde einen Blick auf ihren Kompass und sie kamen gut voran. Das Gerede von Wölfen faszinierte ihn, denn auch wenn es gefährliche Tiere sein konnten, glaubte er nicht, dass in Eden hungrige Wölfe herumliefen.

      Es gab keine Pfade, denen sie folgen konnten, und gelegentlich wurden sie von breiten Streifen dichten Unterwuchses aufgehalten. Sie hatten keine Buschmesser mitgebracht, also konnten sie sich ihren Weg nicht freihacken. Stattdessen umgingen sie diese Stellen, wenn möglich, oder gingen zurück und suchten nach einer alternativen Route.

      Selina machten diese Verzögerungen nichts aus. Sie war so daran gewöhnt, sich mit dem Team zu bewegen, dass es ganz natürlich für sie war, Teil dieser Gruppe zu bleiben, doch ihre Konzentration war hauptsächlich auf ihre Umgebung gerichtet. Dylan blieb in ihrer Nähe und genoss, wie ihr Enthusiasmus zum Vorschein kam. Sie hatte akzeptieren müssen, dass sich die Menschheit auf einer Abwärtsspirale befand und dass Leute wie sie nur sehr wenig tun konnten, um diesen Abstieg aufzuhalten. Sie hatte Dylan mal erzählt, dass sie in ihrer Jugend immer davon geträumt hatte, etwas bewirken zu können.

      Was immer das zwischen ihnen war, wurde von ihren regelmäßigen Depressionsschüben überschattet, einer Folge ihrer Studien. Er half ihr hindurch so gut er konnte und wusste, dass sie seine Bemühungen zu schätzen wusste. Nun hoffte er, dass sie hier in Eden etwas von dieser verlorenen jugendlichen Zuversicht und Positivität wiederfinden würde.

      Als sich der Abend näherte, erreichten sie das Ufer eines Flusses. Dylan setzte eine Pause an, die sie fürs Trinken und Essen nutzten. Während sie auf ihren Energieriegeln und Gelen herumkauten, stellte Cove mittels eines Schnelltests fest, dass das Wasser trinkbar war. Sie füllten ihre Trinkflaschen und -blasen auf und gaben Reinigungstabletten hinzu. Dylan zog seine Karte heraus, faltete sie auseinander und versuchte, sich zu orientieren, wo sie waren. Lucy stand neben ihm und drehte sich langsam nach rechts und links, bis die Karte und der Kompass übereinstimmten. Dylan stimmte ihre Position noch mit ein paar lokalen Orientierungspunkten ab – einem Hügel, einem Knick im Fluss ein paar Hundert Meter vor ihnen.

      Etwas stimmte nicht.

      »Was ist?«, fragte Jenn.

      »Wir hätten entlang des Flusses auf eine Straße treffen müssen«, sagte er, sah zu Boden und strich mit der Schuhspitze über das lange Gras. Die anderen hörten schweigend zu.

      »Es gibt Eden schon lange genug, um Straßen zu verschlucken«, sagte Selina. »Das wissen wir. Selbst in viel jüngeren Zonen haben wir das schon gesehen.«

      »Ja, aber wo ist die Brücke?«, fragte Dylan. Er zeigte ihr die Karte und nachdem Selina sie mit dem Kompass abgeglichen hatte, brummte sie.

      »Ja. Stimmt. Hier sollte eine Brücke sein.«

      Der Fluss war nicht breit, aber die Strömung war stärker als die des ersten, den sie durchquert hatten, um Eden zu betreten. Laut der Karte handelte es sich um einen Nebenfluss dieses Stroms, der fünfundzwanzig Kilometer entfernt in den westlichen Hügeln entsprang und über eine Reihe von Wasserfällen und Stromschnellen herabführte, bis er zehn Kilometer weiter östlich in den Hauptfluss mündete.

      »Und eine Raststätte, da drüben«, sagte Dylan und deutete über das Wasser. »Restaurant, Parkplatz, ein paar Läden.«

      Dort war nichts.

      »Schauen wir uns das mal an«, schlug Cove vor. »Wir müssen sowie irgendwie über den Fluss kommen.«

      Sie gingen stromaufwärts, so nah am Ufer entlang, wie sie konnten. Sie waren hier im Überschwemmungsgebiet, es gab nicht viele Bäume und es war angenehm, im Freien zu sein und die letzten Strahlen des dämmrigen Sonnenlichts abzubekommen. Sonst genoss Dylan das Geräusch von Wasser, doch dieser tosende Fluss verstärkte lediglich sein Gefühl subtiler Paranoia. Im Unterholz konnte alles Mögliche herumschleichen und sie würden es durch das beständige Dröhnen gar nicht mitbekommen.

      Er sah, wie sich ein paar der anderen ebenfalls umsahen. Er stellte Blickkontakt zu Aaron her. Er war wachsam und vorsichtig und das ließ Dylan ein wenig entspannen. Aaron hatte einen militärischen Hintergrund und auch wenn er nie viel darüber sprach, strahlte er ein Selbstvertrauen aus, das Dylan ein Gefühl der Sicherheit vermittelte.

      Aaron blinzelte, runzelte die Stirn und sah zu Boden.

      »Hab was gefunden.« Er kniete sich hin und riss ein paar Grasbüschel und Dornenranken heraus, sodass ein verrosteter Metallpfosten sichtbar wurde, der ein paar Zentimeter aus dem Boden ragte. Obwohl sie erst seit ein paar Stunden in Eden waren, war es ein seltsamer Anblick. Die erste gerade Linie, die sie an diesem Ort gesehen hatten.

      »Eine Straßensperre?«, fragte Cove.

      »Vielleicht. Ist zu verrostet, um was zu erkennen.« Aaron zerrte an dem Objekt. Es bewegte sich nicht. »Ist auch ziemlich tief vergraben.«

      »Jetzt wissen wir, was aus der Straße geworden ist«, sagte Lucy. »Wir gehen darauf.«

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      Es fühlte sich nicht so an, als würden sie einer Straße folgen, aber während sie weiter stromaufwärts gingen, fanden sie zwei weitere Objekte, die darauf hindeuteten, dass dem so war. Dylan hielt das erste irrtümlich für einen toten Baum, umwickelt von Kletterefeu und das Zuhause zweier Eichhörnchen, die von hoch oben ihr Näherkommen beobachteten. Erst als sie näher kamen, machte sie Gee auf die zerschlagene Glühbirnenfassung am oberen Ende des Laternenpfahls aufmerksam. Sie lag nur teilweise frei, die zurückgebliebene Plexiglasscheibe war von grünem Schimmel überzogen und nur die vertraute Form machte es offensichtlich. Eines der Eichhörnchen kletterte den Pfosten hinauf und setzte sich auf die vorstehende Spitze, als wollte es sie verhöhnen.

      »Andere sehe ich nicht«, sagte Aaron, der sich entlang des Flusses umschaute.

      »Nein, aber hier ist noch was.« Lucy lief ein paar Meter vor zu einer Böschung. Eine Seite war mit großen pinken Blumen gesprenkelt und eine Pflanze mit winzigen blauen Blüten schlängelte sich durch den Hügel. Es war eine herrliche natürliche Farbpalette, doch Lucy hatte etwas anderes als die Blumen entdeckt. Als Dylan und die anderen ihr folgten, versuchte er zu erkennen, was es war.

      »Wie zum Teufel hast du das gesehen?«, fragte Gee. »Hast du ein Roboterauge oder so was?«

      »Ein Roboterherz«, sagte Cove, eine gedankenlose, aber heikle Bemerkung. Lucy zeigte ihm den Mittelfinger, ohne den Blick von dem zu nehmen, was sie gesehen hatte.

      »Wie lange willst du uns noch auf die Folter spannen?«, fragte Dylan.

      »Schaut.«

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