Perry Rhodan 3094: Herz des Lichts. Kai Hirdt

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan 3094: Herz des Lichts - Kai Hirdt страница 6

Perry Rhodan 3094: Herz des Lichts - Kai Hirdt Perry Rhodan-Erstauflage

Скачать книгу

Preis heimzahlen will.«

      Da erst nahm Gucky Rhodans Hand. »Das könnte schneller geschehen, als du glaubst.«

      Sie sprangen zur RAS TSCHUBAI.

      *

      Markul agh Fermi war für die Terraner ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Selbstverständlich verfügte der Nachrichtendienst Ephelegon über umfangreiche Dossiers zu allen Mitgliedern des arkonidischen Oberkommandos. Natürlich nur für den Fall, dass jemand Wichtiges in der Liga Freier Galaktiker mal kurz etwas nachschlagen wollte.

      Aber agh Fermi hatte bis vor wenigen Monaten überhaupt nicht zum Flottenkommando gehört. Er war nicht einmal Angehöriger des Hochadels gewesen. Stattdessen hatte er einen unbedeutenden Grenzsicherungsverband befehligt, bis er durch Vorgänge, welche die Liga bislang nicht durchschaut hatte, in den obersten Adelsstand gehievt und zum zweiten Mann der Flotte befördert worden war. Weil sich der erste Mann der Flotte – Atlan – an unbekanntem Ort befand, hatte Rhodan es nun mit einer völlig unbekannten Größe zu tun.

      Sein erster Eindruck von agh Fermi war positiv. Er war kräftig, aber nicht übertrieben trainiert, hielt sich gerade, ohne steif zu wirken, und sein Blick war wach und offen. Allerdings wirkte er leider auch misstrauisch.

      »Nur zu!«, ermunterte ihn Rhodan. »Du bist nicht der Erste, der sich heute fragt, ob ich wirklich ich bin.«

      »Ich gehe davon aus, dass das bereits hinreichend überprüft worden ist«, sagte agh Fermi. »Mich interessiert mehr, was du hier willst.«

      »Meine Ziele decken sich mit denen der Arkoniden«, erklärte Rhodan. »Ich möchte, dass das Sternenrad verschwindet.«

      »Wie willst du das erreichen?«

      Agh Fermi verschwendete keine Zeit, das musste Rhodan ihm lassen. Aber ein wenig mehr Enthusiasmus hatte er sich erhofft. Vielleicht musste er zunächst einmal – wie hatte Gucky das formuliert? – seinen ganzen Charme spielen lassen, um sich die erhoffte Unterstützung zu sichern.

      »Ich habe das eine oder andere Mal Dinge geschafft, die nicht ganz einfach waren«, sagte er bescheiden. »Möglicherweise hast du schon mal davon gehört ...«

      Agh Fermi brummte ein misslauniges »Hmm«, das so ziemlich alles bedeuten konnte. Der undurchsichtige Arkonide schaffte es tatsächlich, Rhodan zu verunsichern. »Ich ...«

      Agh Fermi unterbrach ihn. »Ich habe Geschichten über dich gehört«, sagte er. »Aber das waren eben Geschichten, deren Wahrheitsgehalt bestenfalls zweifelhaft war. Ich glaube beispielsweise nicht, dass du die Staubkerker der Vishna ausgemistet und die doppelköpfige Goedda erwürgt hast. Mach dir daher bitte klar, dass du in meiner Welt eine Sagengestalt bist. Du warst mehrere Jahrhunderte verschollen, und nun tauchst du vor knapp zehn Monaten aus dem Nichts auf. Wer ist dieser Mann wirklich, über den man so viel erzählt? Kann man ihm vertrauen? Welche Geschichten sind wahr?«

      »Da kann ich möglicherweise zur Aufklärung beitragen ...«

      »Bist du der Mann, der das Schiff seines Konkurrenten Dabrifa heimtückisch sprengen ließ?«

      »Nein!« Rhodan war konsterniert. »Wer erzählt das denn?«

      »Hast du unter dem Namen Monos die ganze Milchstraße versklavt?«

      »Das ist vollkommener Unsinn! Ich ...«

      »Hast du einst mit der Technik meines Volkes deine ganze Heimatwelt unterjocht? Hast du ein Loch in die Wüste gebrannt, um den Völkern der Erde einen Frieden zu deinen Bedingungen aufzuzwingen – so wie es heute die Cairaner mit der ganzen Milchstraße tun?«

      Rhodan öffnete den Mund und schloss ihn wieder. »Das ist eine böswillige Auslegung«, gestand er schließlich mürrisch, »aber ich fürchte, man kann diese Geschichte so erzählen. Wenn es das ist, was man heute über mich in Erinnerung hat, kann ich dein Misstrauen nachvollziehen.«

      »Gut.« Agh Fermi lächelte spontan. »Dann ist wohl geklärt, dass ich nicht einfach bei deinem Plan mitspielen werde. Du wärst übrigens nicht der Erste, der mir heute absonderliche Vorschläge unterbreitet. Ich bin dir zu nichts verpflichtet und, ehrlich gesagt, grundsätzlich skeptisch. Aber Reginald Bull vertraut dir, und die Arkoniden sind Bull nach der Hilfe für Tschirmayn zu Dank verpflichtet. Also bin ich bereit, dich anzuhören. Und jetzt könntest du auf meine Frage antworten: Wie willst du das Sternenrad beseitigen?«

      Rhodan verzichtete auf seinen ganzen Charme und beantwortete die Frage nüchtern, nachdem er sich ein weiteres Mal versichert hatte, dass die Cairaner das Gespräch nicht abhören konnten. »Wir haben einen Plan entworfen, der laut unser Schiffssemitronik eine realistische Erfolgschance hat. Den Erfahrungen der arkonidischen Flotte nach lässt sich dem Schirm des Sternenrads von außen nicht beikommen. Es muss also ein Einsatzschiff ins Innere.«

      »Wo eine 250.000 Einheiten starke Cairanerflotte steht«, hielt agh Fermi ihm entgegen.

      »Das weiß ich«, sagte Rhodan. »Es müsste also eine gut getarnte Einheit sein, was dieses Schiff hier zufällig ist. Aber machen wir nicht den zweiten Schritt vor dem ersten. Erst müssen wir durch eine der cairanischen Lichtschleusen ins Innere.«

      Agh Fermi sah ihn abwartend an.

      Rhodan seufzte. Dieser Mann machte es ihm nicht leicht.

      »Der Plan ist, den Schirm anzugreifen. Ich weiß«, sagte er schnell, als er agh Fermi Luft holen sah, »dass ihr mit dieser Strategie vor Kurzem katastrophale Erfahrungen gemacht habt. Aber mittlerweile ist die Auswertung des Angriffs abgeschlossen. Als das Sternenrad damals eure neununddreißig Einheiten zerstört hat, wurden alle von Projektilen vernichtet, die fünfhundert Kilometer vor ihrem Ziel aus dem Nichts erschienen sind. Wir sind ziemlich sicher, dass es sich dabei um eine technisch bedingte Mindestdistanz handelt. Und das bedeutet: Wenn wir näher als fünfhundert Kilometer an den Weißen Schirm heranfliegen, kann diese Waffe nicht gegen uns eingesetzt werden.«

      »Ich ahne, worauf du hinauswillst ...« Agh Fermi klang nicht mehr so feindselig wie zu Anfang ihres Gesprächs. Der Ton war eher nachdenklich.

      Rhodan witterte Morgenluft. »Wir attackieren den Weißen Schirm von einer Position aus, an der das Sternenrad selbst uns nicht angreifen kann. Wenn die arkonidische Flotte sich an unsere Seite stellt, haben wir eine gewaltige Feuerkraft. Vielleicht bringen wir den Schirm zum Zusammenbruch. Aber selbst wenn nicht, werden die Cairaner gegen uns vorgehen. Das haben sie zumindest bei früheren Konfrontationen so gehandhabt.«

      »Da wir sogar den vereinigten Flotten der Cairaner und Ladhonen, die außerhalb des Sternenrads stehen, überlegen sind«, führte agh Fermi den Gedanken zu Ende, »werden sie Verstärkung aus dem Rad herausschicken müssen.«

      »Für ein gut getarntes Schiff«, übernahm Rhodan, »wäre das die günstige Gelegenheit einzudringen.«

      Agh Fermi wiegte den Kopf. »Das ist zumindest nicht das Abwegigste, was ich heute gehört habe.«

      »Du bist also einverstanden?«

      »Das habe ich nicht gesagt. Deine Fünfhundert-Kilometer-Sicherheitszone ist reine Spekulation. Wenn du dich irrst, können wir in Sekunden die komplette Flotte verlieren. Oder das Sternenrad verschwindet einfach und versetzt zur Strafe Zalit und die Hauptwelten aller anderen Baronien in den Leerraum. Du als Mensch hast leicht reden, du riskierst hier nichts. Ich hingegen bin für den Schutz der Vereinigten Baronien zuständig.«

Скачать книгу