Perry Rhodan 3094: Herz des Lichts. Kai Hirdt

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Perry Rhodan 3094: Herz des Lichts - Kai Hirdt Perry Rhodan-Erstauflage

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bitte darum.«

      »Du bist Atlans Stellvertreter. Atlan hätte ...«

      »Spekulation. Fakt ist: Die Version von Atlan, mit der ich es zuletzt zu tun hatte, hat den Abschuss von neununddreißig meiner Schiffe und die Versetzung Tschirmayns verursacht. Nimm bitte zur Kenntnis, dass du hier nicht mit einem Lakaien Atlans sprichst, sondern dass ich meine eigenen strategischen Überlegungen anstelle.«

      Agh Fermis Ton war ruhiger, als seine harten Worte vermuten ließen. »Dein Plan kann funktionieren. Aber das Risiko für die Baronien ist mir zu hoch. Ich höre dich gerne wieder an, sobald du einen neuen Vorschlag hast.«

      Damit beendete er die Verbindung.

      »Das hätte besser laufen können«, kommentierte Gucky.

      *

      Auch das nächste Gespräch gestaltete sich nicht nach Rhodans Wünschen – es fand gar nicht erst statt. Die Funk- und Ortungsstation hatte der cairanischen Konsulin Tainatin zwar signalisiert, dass Rhodan gerne mit ihr sprechen wollte, allerdings noch Vorbereitungszeit benötigte. Nun war Rhodan so weit. Aber die Cairanerin hatte augenscheinlich keine Lust mehr.

      Rhodan zuckte mit den Schultern. »Meinetwegen. Den vermeintlich Rangniederen warten zu lassen, ist schließlich keine ganz neue Form der Machtdemonstration. Das gibt uns Zeit, unsere Strategie anzupassen.«

      »Anpassen?« Gucky feixte. »Wenn ich dich richtig verstanden habe, hängt dein Plan von der Unterstützung der Arkoniden ab. Ohne sie sind uns die Cairaner und Ladhonen fünf zu eins überlegen, ohne dass sie die Lichtschleuse auch nur einen Millimeter öffnen müssen.«

      »Warten wir ab«, sagte Rhodan missmutig, »was die Cairanerin uns zu sagen hat. Sofern sie mit uns spricht. Vielleicht ergibt sich daraus ein Ansatzpunkt. Und bis dahin scannen wir gründlich das System. Vielleicht finden die Ortungsgeräte der RAS etwas Interessantes, das den anderen Flottenschiffen entgangen ist.«

      Gut zehn Minuten später war es tatsächlich so weit. Allerdings nicht, weil die RAS TSCHUBAI bislang verborgene Geheimnisse ans Licht gezerrt hätte, sondern weil ein weiteres Raumschiff in den belagerten Sektor einflog. Es materialisierte in 20 Lichtminuten Entfernung und hielt direkt auf die RAS zu.

      »Zemina!«, rief Rhodan überrascht, als er die Bauform erkannte. »Kontakt herstellen!«

      Anders als die cairanische Konsulin antwortete Zemina Paath sofort. Vor Rhodan baute sich ihr helles Gesicht mit dem kurzen, dunklen Haar und den leuchtend blauen Augen im Holo auf.

      »Perry«, sagte sie freundlich. »Ich bin sofort gekommen. Ich möchte dich ins Sternenrad begleiten.«

      »Bisher scheint niemand so recht zu glauben, dass ich hineinkomme«, sagte Rhodan trocken. »Danke, dass wenigstens du an mich glaubst.«

      Paath lächelte hintergründig. »Ich glaube nicht nur an dich. Ich weiß, dass du es schaffst.«

      Es klang wie ein Kompliment, aber Rhodans über Jahrtausende trainierter, innerer Alarmsensor schlug an. »Woher weißt du überhaupt, dass ich hier bin?«

      »Der Paau hat mich informiert«, sagte Paath.

      »Der Paau«, wiederholte Rhodan. Der eigenartige und vor allem eigenwillige Hightech-Schrankkoffer aus Zemina Paaths Besitz, der die RAS TSCHUBAI auf ihrer Reise ins Galaxien-Geviert begleitet hatte. »Er hat dich die ganze Zeit über alles informiert, was bei uns geschehen ist?«

      »Ich weiß Bescheid«, sagte Paath einfach.

      »Schön.« Rhodan war nicht glücklich darüber, dass er selbst quasi eine Spionsonde an Bord geholt hatte – auch wenn Paath ihm als Verbündete galt. »Und warum tauchst du nach deiner Solotour genau jetzt wieder auf? Was willst du im Sternenrad?«

      »Die Fragmente meines Gehirns finden, die mir geraubt worden sind«, antwortete sie. »Sie sind dort. Zumindest teilweise. Ich spüre es.«

      Lit Olwar signalisierte, dass Konsulin Tainatin sich meldete.

      »Zemina«, sagte Rhodan, »wir müssen später sprechen. Komm an Bord und ...«

      Olwar schüttelte hektisch den Kopf und legte die cairanische Sendung ungefragt ins Akustikfeld. Es war tatsächlich die Konsulin, aber sie wandte sich nicht an die RAS TSCHUBAI, sondern an die cairanischen Augenraumer, die außerhalb des Weißen Schirms kreuzten.

      »... eine Thesan!«, hörte Rhodan die zürnende Stimme. »Holt die Verräterin vom Himmel!«

      »Unverschlüsselte Übertragung auf allen Kanälen, sofort!«, befahl Rhodan, ohne eine Sekunde zu verlieren. Er sendete schon, bevor die cairanischen Kampfschiffe sich auch nur in Bewegung setzen konnten.

      »Zemina Paath ist Gast der Liga Freier Galaktiker«, verkündete er. »Ein Angriff auf sie gilt als Angriff auf die Liga. Ich fordere die Cairaner hiermit auf, die Kampfhandlungen einzustellen und ...«

      Er verstummte, als der erste Augenraumer auf das Nashadaan schoss.

      3.

      Kro Ganren hatte Bouner Haad bei der Strandwache abgelöst. Auf eine persönliche Gebäudewache verzichteten die Flüchtigen für zwei Stunden und vertrauten auf die Beobachtungssonden, die Shepardt Wilzukudu ihnen überantwortet hatte.

      Sie nutzten die Zeit für ein unerwartetes Nachtmahl bei dem ehemaligen Freund von Emuladsus Mutter. Von außen sah Wilzukudus Heim so schäbig aus wie alle anderen in Goinad – das typisch cairanische Weiß war verwittert und von salzigem Grau überdeckt. Im Inneren jedoch war es warm und gemütlich, und Wilzukudu brachte das leckerste Essen auf den Tisch, das sie seit ihrer Flucht bekommen hatten: selbst erjagtes Fleisch zu selbst geerntetem Gemüse.

      Insbesondere Aipu blühte auf. Er löcherte Wilzukudu mit Fragen zu seiner Großmutter, die er kaum kennengelernt hatte, und der ehemalige Naturforscher unterhielt die Runde mit launigen Erzählungen über sie. Einiges war selbst für Emuladsu überraschend. Ihre Mutter hatte ehrenamtlich in der Stadtverwaltung ausgeholfen, das hatte sie selbst von ihren gelegentlichen Besuchen gewusst. Neu war, dass sie die Fördermittel für den Gemeindeausbau in die Höhe getrieben hatte, indem sie die örtlichen Zuchtbullen und Milchstuten als Einwohner mitzählte und meldete. Ihr Nachfolger hatte von dieser Praxis empört Abstand genommen und damit letztlich Goinads Niedergang eingeleitet.

      Ein paar weitere Anekdoten dieses Kalibers veranlassten Bouner Haad zu dröhnendem Lachen, auch die Terraner amüsierten sich prächtig. Emuladsu lernte ihre Mutter mit ganz neuen Augen zu sehen. Ihr Kontakt war spärlich gewesen, seit Dupa in den Dienst des Cairanischen Panarchivs getreten war. Sie hatte stets geglaubt, ihre Mutter habe einen gesetzten, stillen, würdevollen und etwas einsamen Lebensabend verbracht. Stattdessen hatte die alte Dame wohl gefeiert, bis ihr Körper irgendwann unangekündigt den Dienst quittiert hatte.

      Emuladsus eigene Familie wurde auch Thema, weit stärker sogar, als ihr lieb war. Wilzukudu erkundigte sich nach Aipu und ihren anderen Kindern – von denen Emuladsu zugegeben musste, dass ihr ältester Sohn Parko sich seit Wochen gemeinsam mit Amme-2 um die Versorgung der jüngeren Geschwister kümmerte. Aipu fragte, wann sie nach Ecaitan zurückkehren würden. Er vermisste seine Heimatstadt Orsaidd und seine Geschwister Parko, Arsla, Ileja, Pelga, Omla, Kobo und Kallo.

      Emuladsu verspürte einen Stich

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