Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband). Ernst Vlcek

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Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband) - Ernst Vlcek Perry Rhodan-Silberband

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gegen den Stahl. Eineinhalb Minuten vergingen, dann kippte der Schottflügel nach innen und schlug dröhnend auf. Ein breiter Stollen führte schräg abwärts.

      »Mir wäre wohler, wenn unsere Schutzschirme noch wirksam wären«, sagte Agid Vendor. »Wenn die Cloreonen auf uns schießen, helfen uns die SERUNS allein nicht viel.«

      Weiß leuchtende Deckenelemente erhellten den Gang. Er war an die 20 Meter hoch und doppelt so breit. Schon nach 30 Metern endete er an einem senkrecht in die Tiefe führenden, sehr breiten Schacht. Offensichtlich war er für große Transporte gedacht.

      »Es geht verdammt weit runter«, stellte Agid fest. »Wie tief?« Sie zuckte mit den Schultern.

      »Wir wissen es spätestens, sobald wir unten sind.« Doran Meinster schwebte über den Schacht hinaus und ließ sich langsam absinken. Die anderen folgten ihm. Nach einigen Hundert Metern erkannten sie, dass sie sich dem Ende des Schachtes näherten. Unter ihnen standen zwei Gleiter.

      Jäh öffneten sich einzelne Abschnitte in der Schachtwand. Bevor einer der vier Hanse-Spezialisten reagieren konnte, wurden sie von Paralyseschüssen erfasst und gelähmt.

      Zu keiner Regung fähig, sanken sie dem Grund des Schachtes entgegen. Dort erschienen mehrere Cloreonen. Sie trugen türkisfarbene Kutten, und breite Riemen umspannten ihre Arme.

      Die Cloreonen nahmen den Paralysierten die Waffen ab. Kastenförmige Roboter kamen und trugen die vier durch einen langen Gang bis in einen unscheinbaren Raum. Sie zogen ihren Opfern die SERUNS aus und verschwanden damit. Während die vier Hanse-Spezialisten noch fürchteten, giftige Gase einzuatmen, ohne etwas dagegen tun zu können, erschien ein rot gekleideter Cloreone zusammen mit weiteren seines Volkes und richtete ein stabförmiges Gerät auf sie.

      Die Lähmung wich schnell. Doran Meinster richtete sich ächzend auf.

      »Wir brauchen unsere Schutzanzüge!«, rief er. »Die Luft ist giftig für uns.«

      Aus dem Hintergrund kam ein korpulenter Cloreone heran. Seine Augen lagen nicht wie gewöhnlich tief in den Höhlen, sondern quollen weit hervor. Der Mann trug einen pilzförmigen, leuchtend gelben Hut, der etwa einen Meter hoch war und so stark auf seinem Kopf schwankte, als fiele er im nächsten Moment herunter. Erstaunlicherweise war gerade das aber nicht der Fall.

      »Was sucht ihr bei uns?«, fragte der Mann dröhnend.

      »Bitte«, presste Meinster hervor, weil er möglichst flach zu atmen versuchte. »Wir brauchen Schutzmasken, oder wir werden vergiftet.«

      »Hier nicht«, entgegnete der Korpulente. »Deshalb haben wir euch in diesen Raum bringen lassen. Die für euch schädlichen Anteile sind bereits herausgefiltert. Ich frage noch einmal, was ihr hier wollt.«

      Doran Meinster atmete etwas schneller. »Wir sind nicht freiwillig hier«, erwiderte er von oben herab. »Unser Raumschiff wurde zur Landung gezwungen. Es konnte sich nicht von dem Einfluss lösen.«

      »Ihr habt das Feuer auf uns eröffnet und die Antennen zerstört.«

      »Nicht wir, sondern ein Raumschiff der Kolonial-Cloreonen. Wir haben es gesehen und dachten, die Letzte Schlacht hätte begonnen.«

      »Noch nicht.« Der Korpulente musterte die vier Spezialisten eindringlich. Nach einer Weile redete er weiter: »Mein Name ist Arxanxer. Cloe-Trax-Whuo steht unter meinem Kommando.«

      »Cloe-Trax-Whuo?«, fragte Mirandola Cainz. »Nie davon gehört.«

      »Ihr befindet euch in Cloe-Trax-Whuo.«

      »Sieh da, wer hätte das gedacht«, spöttelte Agid in ihrer hochmütig wirkenden Art. »Und was ist Cloe-Trax-Whuo?«

      Arxanxers Augen bewegten sich unruhig. Agid Vendor blickte zur Seite, sie meinte, beim Anblick der vielen Augen schwindlig zu werden.

      »Cloe-Trax-Whuo ist der Versuch, die Kultur unseres Volkes vor dem Untergang zu bewahren«, erläuterte Arxanxer. »Es wurde vor über fünftausend Jahren von einem Geheimbund gegründet, dem nur Wissenschaftler und Künstler unseres Volkes angehören durften. Seit dieser Zeit registrieren wir jedes Kunstwerk, jedes Zeugnis unserer hochstehenden Kultur, das es wert ist, gerettet zu werden. Sobald eines von diesen Dingen in Gefahr gerät vernichtet zu werden, bringen wir es an uns. Manchmal mit finanziellen Mitteln, hin und wieder mit Gewalt. Wir bringen es hierher, restaurieren es, falls dies notwendig ist, und konservieren es.«

      »Das heißt, dass in diesem Berg so ziemlich alle Kunstschätze von Cloreon lagern?«, fragte Bytargeau staunend. »Die beiden Gleiter, die wir beobachtet haben, brachten ein neues Werk?«

      »So ist es«, bestätigte Arxanxer. »Da die fünftausendjährige Frist in diesen Tagen abläuft, haben wir seit Monaten alle registrierten Artefakte eingesammelt und hier versteckt. Wenn die Letzte Schlacht ausbricht und möglicherweise mit der völligen Verwüstung unseres Planeten endet, werden unsere Kunstschätze dennoch überdauern. – Ihr werdet bald Atemmasken erhalten, damit ihr alle Räume betreten könnt. Ihr dürft die Schätze sehen, damit ihr versteht, weshalb wir euch hier im Berg festhalten müssen.«

      »Wir sind Gefangene?«, fragte Meinster entsetzt. »Ihr wollt uns nicht mehr weglassen?«

      »So ist es«, bestätigte der korpulente Cloreone. »Niemand darf erfahren, was sich hier im Berg befindet. Ihr werdet bis zu eurem Tod unsere Gäste sein.«

      7. Gefangen

      »Mit allem habe ich gerechnet, nur nicht mit so etwas.« Doran Meinster stand hilflos vor der Schleuse. Keiner von ihnen konnte hinausgehen, weil sie dann Atemmasken benötigten, um zu überleben. Aber sie hatten nur noch die Kleidung, die sie am Leib trugen.

      »Wenn sie uns wenigstens mit Informationen versorgen würden«, klagte Agid Vendor. »Wir müssen wissen, was geschieht.«

      »... was geschieht?«, wiederholte Colophon Bytargeau. »Wir müssen hier raus, das ist alles. So einfach.«

      »Und wie stellst du dir das vor?« Meinster hämmerte mit der zur Faust geballten rechten Hand auf die Handfläche der Linken. »Willst du dir die Nase zuhalten, bis du die SERUNS gefunden hast? Ich befürchte, dass alles, was wir zum Überleben brauchen, zu weit entfernt lagert.«

      »Irgendeine Möglichkeit muss es geben«, sagte Agid.

      Schweigend hingen sie ihren Gedanken nach. Nahezu eine Stunde verging, ohne dass einer von ihnen redete. Dann glitt die Schleuse auf. Arxanxer kam mit fünf bewaffneten Cloreonen.

      »Wir wollen euch einen Teil unserer eingelagerten Kunstschätze zeigen«, sagte er. »Ich hoffe, sie interessieren euch.«

      »Wir warten schon ungeduldig darauf.« Doran Meinster legte die Atemmaske an, die einer der Cloreonen ihm reichte. Auch die anderen erhielten Masken.

      Von den Bewaffneten flankiert, verließen sie den Raum.

      Über mehrere Korridore erreichten sie eine große Halle. Hunderte Statuen standen dicht an dicht, an den Wänden hingen nicht weniger Bilder. Die vier Hanse-Spezialisten sahen sich mit einer Fülle prachtvoller exotischer Exponate konfrontiert. Keiner von ihnen kam auf den Gedanken, dass diese Kunstschätze zugleich Handelsgüter sein konnten. Sie bewunderten ehrlich, was cloreonische Künstler in fünf Jahrtausenden geschaffen hatten. Vor allem zollten sie Arxanxer und seinen

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