Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband). Ernst Vlcek

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Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband) - Ernst Vlcek Perry Rhodan-Silberband

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Cloreonen stieg weiter, als Arxanxer sie durch die nächsten Hallen führte. Die Sammlung umfasste keineswegs nur Gemälde und Skulpturen, sondern auch prächtige Webwaren und kunstvolle Schöpfungen aus Kristall und Porzellan. Arxanxer zeigte Szenen aus Filmen, ließ Ausschnitte aus bedeutenden Musikwerken erklingen und gab Einblick in eine imposante Gartenbaukunst. Schließlich führte er die Vironauten zu einem an die 30 Meter hohen Gebilde aus Kristall, Glas und Metall, das wie ein zartes, von geheimnisvollem Feuer erfülltes Gespinst die Statue einer Cloreonin umhüllte.

      »Nichts ist kostbarer«, erklärte Arxanxer stolz. »Es ist das größte Heiligtum unseres Volkes und wird von allen Cloreonen verehrt, ganz gleich, welchem Glauben sie anhängen.«

      »Was ist das?«, fragte Mirandola. Bewundernd ging sie um das Kunstwerk herum. Es hatte eine Ausstrahlung, der sich wohl niemand entziehen konnte.

      »Es wurde vor über fünftausend Jahren von dem größten Künstler seiner Zeit geschaffen und stand einst in einem Tempel«, erläuterte Arxanxer. »Es zeigt die Urmutter aller Cloreonen. Von ihr heißt es, sie sei den Priestern in jenem Tempel erschienen, um vor dem Untergang unseres Volkes zu warnen.«

      »Ihr oder eure Vorgänger habt dieses Werk aus dem Tempel entführt?«, fragte Colophon Bytargeau.

      Arxanxer zögerte. »Es geschah vor langer Zeit. Ein beispielloser Skandal, doch das war den Angehörigen unseres Bundes schon vorher bewusst. Ebenso, dass sie mit dem Diebstahl alle Cloreonen empören würden. Ihnen war aber allein wichtig, dieses Kunstwerk zu erhalten.«

      »Das wird euch nicht gelingen!« Bevor ihn jemand daran hindern konnte, schlüpfte Doran Meinster durch das Filigranwerk zur Statue der Urmutter und umklammerte sie mit beiden Armen.

      Aufschreiend versuchte Arxanxer ihm zu folgen.

      »Zurück!«, brüllte Meinster. »Ich zertrümmere die Statue, wenn ihr mir zu nahe kommt.«

      Die Cloreonen wichen zurück.

      »Schon besser«, lobte der Ökologe. »Und versucht gar nicht erst, mit einem Lähmstrahler zu schießen. Ich könnte die Statue immer noch umreißen. Wollt ihr eure Mutter in Scherben sehen?«

      »Lasst ihn in Ruhe!«, befahl Arxanxer den Bewaffneten. »Er soll uns sagen, was er von uns will.«

      »Was ist für euch wertvoller?«, platzte Agid Vendor heraus. »Unser Leben oder euer Heiligtum?«

      »Uns interessiert nur das Heiligtum«, antwortete Arxanxer.

      »Gut«, sagte Meinster. »Wir haben nicht vor, euch Schaden zuzufügen, wir wollen lediglich die Insel verlassen. Gebt uns und unser Raumschiff frei! Niemand wird erfahren, was wir hier gesehen haben. Dir bleibt keine andere Wahl, als uns zu vertrauen.«

      »Was wollt ihr draußen, wenn die Letzte Schlacht beginnt?«, fragte Arxanxer gelassen. »Vielleicht explodieren die ersten Wasserstoffbomben gerade dann, wenn ihr zu eurem Raumschiff geht. Das würde keiner von euch überleben. Vielleicht löst ihr die Schlacht auch dadurch aus, dass ihr startet. Alle Beteiligten werden euch orten und könnten den Start missverstehen. Begreift ihr nicht? Die einzige Chance zu überleben habt ihr bei uns.«

      Reginald Bull musterte sein linkes Handgelenk. Das Permit saß wie angegossen. Er versuchte, es wieder abzustreifen, doch das war ihm in dem Moment unmöglich.

      Was mache ich hier eigentlich?, fragte er sich.

      Er befand sich weiterhin in der Zentrale des ciclaunischen Flaggschiffs. Die Kommandanten der Kolonialflotte standen vor ihm. Admiral Quarskigar schien auf Anweisungen zu warten.

      Was geschieht mit mir?, fragte sich Bull verwirrt. Welchen Einfluss hat dieses Zylinderstück aus Metall auf mich?

      »Ist dir nicht wohl?«, fragte Quarskigar.

      Reginald Bull richtete sich auf. »Es ist alles in Ordnung. Ich habe lediglich über unsere Strategie nachgedacht.«

      Er ging zu der Projektionswand, die alle wichtigen Ziele auf dem Planeten zeigte. Dazu gehörten Waffenproduktion und -arsenale sowie die Klonfabriken, in denen nur noch Antikörper-Typen heranwuchsen. Bis vor Kurzem hatten die Fabriken als geheim gegolten, nun waren sie es nicht mehr. Erkennbar waren außerdem alle subplanetaren Verkehrsknoten, logistische Basen und Nachschublinien, Treibstofflager und – als wichtigstes Ziel – die Residenz des Kriegsbewusstseins mit der Klonfabrik MUTTER, dem Allerheiligsten der Organismus-Gesellschaft.

      Bull deutete auf einige der Ziele. »Das sind die Positionen, auf die wir uns konzentrieren müssen«, sagte er. »Die gesamte Flotte wird im Orbit verteilt. Ich erwarte von euch eine Rangliste. MUTTER steht auf Platz eins, auf die Klonfabrik müssen wir mindestens zwanzig Prozent unserer Schlagkraft konzentrieren. Der Rest der Flotte wird entsprechend der Gewichtung aller anderen Ziele aufgeteilt.«

      »Die Gegner werden mit entsprechenden Aktionen antworten«, gab Admiral Quarskigar zu bedenken.

      »Erwartet nicht, dass wir den Planeten kampflos erobern«, sagte Bull schneidend scharf. »Keiner von uns wird der Letzten Schlacht ihre Bedeutung absprechen und dem Kampf ausweichen. Oder irre ich mich?«

      Der Admiral zuckte erschrocken zusammen. »Nein, selbstverständlich nicht«, beteuerte er. »Ich wollte nur darauf hinweisen ...«

      »Danke, erledigt!«, schnitt Bull ihm das Wort ab. »Ich erwarte, dass meine Befehle umgehend ausgeführt werden. Wir beginnen mit den Landeoperationen.«

      »Bei MUTTER?«

      »Das wäre verfrüht. Zweifellos erwarten die Gegner, dass wir dort zuerst angreifen. Deshalb werden wir es nicht tun. Erstes Ziel ist eine Waffenfabrik auf einer der Inseln.« Bull kreiste das Gebiet mit einem Markierungszeiger ein. »In Kürze werden zwischen zwanzig und dreißig Meteoriten in diesem Gebiet niedergehen. Einige unserer Raumschiffe müssen gleichzeitig die Fabrik angreifen. Bevor der Feind erkennt, was geschieht, wird die Insel im Ozean versinken.«

      »Im Innern der Insel liegt eine Stadt mit rund viertausend Einwohnern.«

      »Das ist mehr ein unbedeutendes Dorf. Es wird mit der Insel untergehen.«

      Admiral Quarskigar setzte zu einer Bemerkung an.

      »Was ist los?« Bull ließ den Kolonial-Cloreonen nicht zu Wort kommen. »Wieder Bedenken? Admiral, muss ich dich austauschen?«

      »Nein, nein, Ewiger Krieger«, wehrte Quarskigar ab. »Deine Entscheidungen sind uns Befehl.«

      Oh, verdammt!, schoss es Bully durch den Kopf. Es wäre besser, dieser Narr würde mir Widerstand leisten! Aber schon verdrängte der Kriegerkodex die aufkommenden Zweifel.

      Einer der anderen Offiziere trat vor. »Unsere Kriegsschiffe haben Position bezogen, aber noch wurden keine Truppen abgesetzt«, sagte er vorsichtig, »Die Landeoperationen könnten gestört werden, wenn wir zu früh angreifen.«

      Bull überlegte kurz. »Ohne Landetruppen kommen wir nicht aus«, bestätigte er. »Die Entscheidung muss auf Eremit fallen. Gut, wir vernichten die Insel nicht, wir besetzen sie.«

      »Überleben?«, fragte Doran Meinster. »Wozu sollten wir bei euch überleben wollen? Bestimmt nicht in einer Atmosphäre, in der wir ohne Schutzmaske nicht existieren können.«

      »Wir können euch nicht gehen lassen«,

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