Ein Junggeselle zum Verlieben. Melody Carlson

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ein Junggeselle zum Verlieben - Melody Carlson страница 8

Автор:
Серия:
Издательство:
Ein Junggeselle zum Verlieben - Melody  Carlson

Скачать книгу

      „Gern.“ George nickte und schaute sich in dem Appartement um. Es war ordentlich und sauber, aber die Wohnung sah nicht aus wie eine Wohnung, in der Willow wohnen würde.

      „Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“, fragte Collin. „Obwohl ich Sie warnen muss. Ich habe nur Mandelmilch, Karottensaft und Kombucha da.“

      „Kombucha?“

      „Ja. Mögen Sie das?“

      „Ich weiß es nicht.“

      „Ich wollte mir gerade ein Glas holen.“ Collin öffnete den Kühlschrank, der seltsam leer war. „Passionsfrucht. Soll ich Ihnen ein Glas eingießen?“

      „Ich, äh, gern.“ George nahm auf dem Barhocker vor der Arbeitsplatte Platz und schaute sich in der minimalistisch eingerichteten Küche um, während Collin eine rosa anmutende Flüssigkeit in zwei Gläser goss. „Sie und Ihre Großmutter wohnen also hier?“

      „Nein, Nana wohnt nicht hier. Das ist meine Wohnung.“ Collin stellte ein Glas vor George. „Sie hat ihre eigene Wohnung nebenan.“

      „Sie haben eine eigene Wohnung?“ Unsicher musterte George das trübe Getränk.

      „Ja. Meine eigene Junggesellenbude.“ Collin lachte verbittert. „Nicht dass mir das etwas nützen würde. Ich bin kein Partymensch. Nana macht sich bestimmt keine Sorgen, ich könnte über die Stränge schlagen.“

      Ganz vorsichtig roch George an seinem Getränk. „Was ist das überhaupt?“, fragte er.

      „Kombucha? Nun, das ist ein fermentiertes probiotisches Getränk.“

      „Fermentiert?“ George war alarmiert. „Enthält es Alkohol?“

      „Nein, natürlich nicht.“ Collin lachte leise. „Das ist mit griechischem Joghurt oder Apfelessig zu vergleichen. Gut für die Verdauung.“

      „Ach ja?“ Vorsichtig trank George einen kleinen Schluck. „Interessant.“

      „Meine Großmutter ist sozusagen eine Verfechterin gesunder Ernährung. Ich bin daran gewöhnt, aber nicht bei allen kommt das gut an.“

      „Wie lange wohnen Sie schon bei Ihrer Großmutter?“

      Collin zuckte die Achseln. „Solange ich denken kann.“

      „Leben Ihre Eltern noch?“

      „Ja, natürlich. Nun, meine Mutter zumindest. Was mit meinem Vater ist, weiß ich nicht so genau.“

      „Das tut mir leid.“ George stellte sein Glas ab. „Ich wollte nicht neugierig sein.“

      „Ganz und gar nicht.“ Collin trank sein Glas leer. „Meine Mutter hat mich bekommen, als sie 19 war. Ähnlich wie meine Großmutter damals meine Mutter – ich meine, bei beiden war kein Vater in Sicht. Nana sagt, sie und meine Mutter wären vom gleichen Schlag. Aber da bin ich anderer Meinung, denn meine Mutter ist davongelaufen, nachdem ich auf der Welt war, und Nana hat seither für mich gesorgt, als wäre ich ihr eigenes Kind.“

      „Wissen Sie, wo Ihre Mutter sich jetzt aufhält? Haben Sie Kontakt zu ihr?“

      „Manchmal. Sie ist eine Art Groupie.“

      „Ein Groupie?“

      „Sie wissen schon, bei einer Band. Ich war noch ein Baby, da hat mich meine Mutter bei meinen Großeltern abgeladen, um am Wochenende Rockkonzerte zu besuchen, aber irgendwann ist sie nicht mehr zurückgekommen.“

      „Ich verstehe.“

      „Ich glaube, sie ist jetzt mit dem Bassisten einer Rockband zusammen, die in den Neunzigern populär war und inzwischen gerade ein Comeback feiert.“

      „Interessant.“ George zwang sich, sein Glas leer zu trinken und kämpfte gegen den Würgereiz an, als die schleimige Flüssigkeit durch seine Kehle rann.

      „Und, wie schmeckt Ihnen Kombucha?“ Collin grinste.

      „Eher nicht so mein Ding.“ George schob das Glas über die Bar. „Aber vielen Dank.“

      „Nun, ich glaube, der Geschmack ist anerzogen.“

      Auf einmal erfasste George ein unerwarteter Anflug von Mitgefühl für Collin. „Ich bin auch bei meinen Großeltern aufgewachsen“, gestand er leise.

      „Wirklich?“ Interessiert schaute Collin ihn an. „Und aus Ihnen ist ja auch was geworden.“

      George verzog das Gesicht und lachte dann. „Das hängt davon ab, wen Sie fragen.“

      „Ich wette, Ihre Mutter ist nicht einer Rockband nachgereist.“

      „Nein. Sie ist gestorben. Meine Eltern sind beide bei einem Autounfall ums Leben gekommen.“

      „Oh, das muss hart gewesen sein.“

      George seufzte. „Ja, aber meine Großeltern waren ziemlich toll.“

      „Meine auch. Poppy war nicht wirklich mein Großvater – ich meine, blutsverwandt. Aber er hat sich so verhalten, als wäre er es. Er ist vor ein paar Jahren gestorben.“

      George nickte. Willow war also Witwe. Es wurde still im Raum, und George überlegte, ob er vielleicht gehen sollte, doch dann fiel ihm etwas ein. „Ihre Großmutter erwähnte ein Mädchen, das Sie für heute Abend einladen wollten.“

      Collin errötete leicht.

      „Entschuldigung.“ George wollte sich erheben. „Ich wollte nicht neugierig sein.“

      „Nein, das ist schon in Ordnung. Eigentlich könnte ich gerade den Rat eines Mannes gebrauchen. Nana ist toll, aber sie ist manchmal zu überschwänglich. Sie verstehen?“

      Obwohl er nickte, wusste George nicht so genau, ob er tatsächlich verstand. Und er war schon gar nicht der Typ Mann, der einem anderen in Bezug auf sein Liebesleben einen Rat geben konnte.

      „Da ist dieses Mädchen. Vielleicht kennen Sie sie ja. Marissa Thompson.“

      „Sicher, ich kenne Marissa. Sie scheint sehr nett zu sein.“

      Collins Gesicht leuchtete auf. „Ja, das finde ich auch. Auf jeden Fall hat Nana vorgeschlagen, ich solle sie doch für heute Abend in die Galerie einladen. Das habe ich getan.“ Sein Lächeln verblasste. „Aber sie sagte, sie hätte schon etwas vor.“

      „Vielleicht stimmte das ja.“

      „Ich weiß nicht.“

      „Haben Sie sie kurzfristig eingeladen?“

      „Ja. Heute nach der Schule.“

      „Dann sollten Sie ihr noch eine Chance geben“, riet George ihm.

      „Aber wenn sie wieder ablehnt?“

      „Das ist wohl das Leben.“ Georges Blick wanderte zur Küchenuhr, und er

Скачать книгу