Privatdetektiv Joe Barry - Stirb, Schnüffler. Joe Barry
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Joe Barry
Privatdetektiv Joe Barry
Stirb, Schnüffler
SAGA Egmont
Privatdetektiv Joe Barry - Stirb, Schnüffler
Copyright © 1969, 2017 Joe Barry Lindhardt og Ringhof Forlag A/S
All rights reserved
ISBN: 9788711669129
1. Ebook-Auflage, 2017
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Lindhardt og Ringhof gestattet.
SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk – a part of Egmont www.egmont.com
[1.]
Sie waren zu zweit, und ihr Geschäft war Mord. Sie hatten die bösartige Routine berufsmäßiger Kilier, und sie machten sich nicht mehr Gedanken über ihr Opfer als eine Katze. Sie benutzten ein Maschinengewehr, das zweitausend Stahlmantelgeschosse in der Minute aus dem Lauf fetzen konnte – mehr als genug, um ihrem Opfer keine Chance zu lassen. Sie waren bereit, ihr Opfer in Stücke zu zerreißen – unbesorgt um ihre Beute. Denn diese Beute war unzerstörbar und unvergänglich – der Cantogan-Diamant, der größte Diamant des Jahrhunderts, strahlend in seinem Feuer und unbefleckt von dem Blut, das an ihm klebte: der Stein des Bösen.
Im ersten Gang ratterte der Lastwagen die Paßstraße empor. In endlosen Serpentinen dehnte sie sich vor dem überhitzten Kühler. Die Gegend war menschenleer. Hier oben kam nur selten jemand hin. Hier gab es nur Busch, Hitze, Moskitos.
Auf einem Felsen saßen zwei Männer und starrten schweigend nach unten. Sie hatten ein Maschinengewehr zwischen sich aufgebaut. Das Fadenkreuz der Visiereinrichtung zeigte auf einen bestimmten Punkt der Straße.
Keuchend röhrte der Lastwagen heran, nahm die letzte Kurve und erreichte die Paßhöhe.
Der Truck rollte über das Hochplateau heran.
Die Hölle brach los.
Das Knattern der MG-Salve zerriß die Stille. Über den Staub der Straße spritzten die Einschläge, erfaßten den Truck und wanderten an ihm hoch. Querschläger schwirrten mit häßlichem Singen durch die Gegend. Dann wurde der Tank des Lastwagens getroffen. Es gab eine Explosion, und eine Flammenwand lohte empor.
Brennend rollte der Truck weiter, kipple über den Straßenrand und verschwand in der Tiefe.
Der Mann am Maschinengewehr ließ den Abzugshebel los und sah den anderen an.
„Mist!“ knurrte er. „Jetzt müssen wir da ’runterklettern.“
„Wird ein Vergnügen werden, bei der Hitze“, sagte der andere phlegmatisch. „Aber das hätten wir uns ja denken können.“
Er richtete sich auf und klopfte sich den Staub von seiner hellen Khakihose.
„Los“, sagte er. „Es bleibt uns ja nichts anderes übrig.“
Sie nahmen das Maschinengewehr und schleppten es zur Straße hinunter. Ein Stück weiter hatten sie einen Jeep in den Büschen verstecket. Sie verstauten die Waffe und machten sich an den Anstieg.
Von dem Truck war nicht mehr viel übriggeblieben. Die Trümmer der Ladefläche waren in weitem Umkreis verstreut. An einzelnen Stellen flackerlen noch kleine Flammen.
Der Fahrer war herausgeschleudert worden. Seine Leiche lag im Unterholz.
Die beiden Männer sahen nur flüchtig hin und wandten sich dann dem ausgeglühten Rest des Fahrerhauses zu. Sie wußten genau, wo sie suchen mußten.
Die Klappe des Handschuhkastens war verbeult und heiß. Mit einiger Anstrengung bekamen sie sie auf, und dann holten sie einen angesengten Lederbeutel heraus. In dem Beutel zeichnete sich ein etwa hühnereigroßer Gegenstand ab.
Der größere der beiden Männer versuchte, den Beutel aufzuknüpfen. Als ihm das nicht gelang, riß er die Schnur mit den Zähnen auf.
Ein matt glänzender, unregelmäßig geformter Stein rollte heraus. Er sah aus, als wäre er aus Glas oder Quarz. Aber das war er nicht.
Die beiden Männer beugten sich darüber. Ihre Augen glänzten.
„Na also“, sagte der eine und atmete tief durch. „Das ist er. Der Cantogan. Der größte Diamant des Jahrhunderts. De Sache hat sich gelohnt, Partner.“
„Hallo“, sagte seine frühe Besucherin und deutele ein Lächeln an. „Ich hoffe, ich habe Sie nicht aus dem Bett geholt.“
„Das haben Sie“, bekannte Joe. „Aber wenn ich die Wahl zwischen meinem Bett oder Ihnen hätte, würde ich mich freiwillig für Sie entscheiden. – Treten Sie ein.“
Er führte sie zu einem der Besuchersessel.
„Ich frühstücke gerade. Wollen Sie mithalten?“
„Für eine Tasse Kaffee wäre ich sehr dankbar“, sagte sie.
Dann saßen sie sich gegenüber, und Joe musterte seine attraktive Besucherin verstohlen. Er hatte das Gefühl, daß sie in einer Notlage war und sich tapfer bemühte, es nicht zu zeigen.
„Was hat Sie so früh aus den Federn getrieben?“ fragte er.
„Es handelt sich um meinen Vater“, sagte sie leise. „Er lebt in Südafrika, in in Transwarcl, und ist dort Direktor einer Diamantenmine. Die Cantogan-Mine ist eine der bedeutendsten Diamantenminen der Welt. Schon seit zwanzig Jahren lebt er dort. Er ist Geologe und ein solcher Fachmann auf seinem Gebiet, daß die Minengesellschaft ihm diesen wichtigen Posten gegeben hat, obwohl er Ausländer ist.“
„Das will etwas heißen“, sagte Joe. „Die Förderung von Diamanten ist in Südafrika Staatsmonopol. Ein Ausländer, der in einer der staatlichen Gesellschaften einen wichtigen Posten bekommt, muß schon ein Experte sein. Aber wenn etwas schiefgeht, erinnert man sich daran, daß er Ausländer ist. Es ist doch etwas schiefgegangen?“
Sie nickte.
„In den letzten Jahren sind in der Mine eine Reihe von Diamantendiebstählen vorgekommen. Die schwarzen Bergarbeiter schaffen es immer wieder, Steine auf die Seite zu bringen. Die Leitung der Mine weiß das natürlich, und die Sicherheitsvorkehrungen sind ausgeklügelt. Die Arbeiter werden ständig kontrolliert. Auf dem ganzen Celände wimmelt es von Wachtposten. Es ist ein engmaschiges Netz.“
„Das dürfte auch notwendig sein. Nichts ist leichter, als einen Diamanten verschwinden zu lassen. Er ist das ideale Objekt für einen Diebstahl – klein und kostbar.“
„Aber jedes Sicherheitssystem ist nur so gut wie der Mann, der es leitet.“
„Wollen Sie damit sagen, daß Ihr Vater Fehler gemacht hat?“
„Er