Privatdetektiv Joe Barry - Stirb, Schnüffler. Joe Barry

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Privatdetektiv Joe Barry - Stirb, Schnüffler - Joe Barry Kommissar Y

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du schon, daß New York eine Insel ist?“

      „No. Werde es unter N in die Kartei aufnehmen. Im übrigen schicke ich dir eine Rechnung“, grollte Fred und hängte auf.

      Nachdenklich blickte Joe zum Fenster hinaus. Die Luft war scharf und frisch.

      Er verließ die Wohnung, holte seinen Mercedes aus der Garage und machte sich auf den Weg zur Park Avenue. Ein Besuch bei Adam Craft war jetzt nicht mehr zu umgehen, auch wenn ihm die Tonart dieses Burschen nicht behagte.

      Im Büro empfing ihn eine tiefgekühlte Schönheit. Nur ihren Augen sah man an, daß irgendwo in ihr ein Feuer brannte.

      „Mr. Craft erwartet Sie oben in seiner Wohnung“, verkündete sie.

      „Danke.“ Joe lächelte und schritt eine breite, ireischwebende Treppe aus weißem Marmor empor. Oben empfing ihn tropisches Grün. Von einem Dachgarten mit Swimming-pool aus hatte man einen weiten Blick auf New York.

      Craft war ein mittelgroßer, massiv gebauter Mann. Sein grobschlächtiges Gesicht zeigte einen finsteren Ausdruck, der auch durch seine Bemühungen um ein Grinsen nicht gemildert wurde. Der ganze Mann wirkte so, als wäre er zwischen die Stempel einer hydraulischen Presse geraten und suchte nach einem Ventil, um Druck abzulassen.

      „Hallo, Mr. Barry“, sagte er und schwenkte eine unförmige Flosse. „Verdammt nett von Ihnen, meiner Einladung zu folgen.“

      Joe übersah die ausgestreckte Hand.

      „Machen wir es kurz, Mr. Craft. Was wollen Sie von mir?“

      „Seien Sie doch nicht so ungemütlich! Kommen Sic herein. Bei einem Glas Whisky plauscht es sich netter.“

      Er ließ sich ächzend in einen Stahlrohrsessel fallen und klatschte in die Hände: „He, Jeannie, bring uns etwas zu trinken. Die großen Gläser. Mein Besucher ist als harter Bursche bekannt.“

      „Danke, für mich nichts“, wehrte Joe ab. „Kommen Sie endlich zur Sache.“

      „Okay, so sind die jungen Leute heute. Sie haben keinen Sinn für die angenehmen Seiten des Geschäfts. Also gut. Ich glaube, ich sagte Ihnen schon, daß es sich um Pat Moyhan handelt.“

      „Ja, das sagten Sie schon.“

      „Das Mädchen war heute früh um sechs Uhr bei Ihnen. Eine ziemlich ungewöhnliche Zeit, finden Sie nicht?“

      „Ich finde vor allem, daß Sie das nichts angeht, Mr. Craft.“

      „Nun werden Sie mal nicht gleich ausfallend, Barry.“

      „Mr. Barry, wenn ich bitten darf. Woher wissen Sie überhaupt davon? Haben Sie Pat beobachten lassen?“

      „Allerdings“, gab der Koloß kaltlächelnd zu.

      „Das zeigt nicht gerade von guten Manieren.“

      „Meine Manieren tun in diesem Fall nichts zur Sache. Ich will Ihnen aber gern den Grund dafür erklären. Ich bin ein guter Freund von John Moyhan, Pats Vater. John ist in der letzten Zeit in Schwierigkeiten geraten. Vermutlich hat Pat Ihnen einiges darüber erzählt.“

      „Weiter!“

      „John hat mir geschrieben und mich gebeten, ein Auge auf Pat zu halten – ein väterliches Auge, Mr. Barry. Er bat mich, ihr beizustehen, wenn sie mich braucht. Leider hält Pat nichts davon. Ich will ganz offen zu Ihnen sein: Sie kann mich nicht leiden. Das ändert aber nichts daran, daß ich mich verpflichtet fühle, mich um sie zu kümmern. Verstehen Sie, was ich meine?“

      „Ich meine, Pat ist alt genug, um selbst zu entscheiden, wen sie mag und wen nicht.“

      „Bin ganz Ihrer Meinung“, sagte Adam Craft bereitwillig. „Solange es sich um Pat selbst handelt. In diesem Falle ist sie aber wegen ihres Vaters zu Ihnen gekommen, stimmt’s?“

      Joe schwieg und sah dem Rauch seiner Zigarette nach, der sich zwischen den Fächern einer Palme emporkringelte.

      „Es ist ganz klar“, gab Craft sich selbst die Antwort. „Pat wollte, daß Sie ihrem Vater helfen. Sie hat versucht, Sie zu engagieren. Warum sollte sie sonst früh um sechs zu einem Privatdetektiv laufen?“

      „Und wenn es so wäre?“ fragte Joe.

      „Sie haben hoffentlich den Auftrag abgelehnt?“

      „Und wenn nicht?“

      „Dann werden Sie es jetzt tun“, sagte Craft ruhig. „Mein Telefon steht da drüben.“

      „Warum sollte ich ablehnen?“

      „Weil John Ihre Hilfe nicht will und nicht braucht. Ich weiß nicht viel über Sie, Mr. Barry. Ich habe im Branchenverzeichnis nachgesehen, als Pat zu Ihnen ging, und gesehen, daß Sie Privatdetektiv sind. Ich weiß nicht, ob Sie ein guter Detektiv sind oder einer von den Schlüssellochspezialisten für Ehescheidungen. Aber egal, was Sie sind, Sie werden diesen Fall nicht übernehmen.“

      „Sie sind Ihrer Sache wohl immer sicher, wie?“

      „Absolut sicher. Sehen Sie, John und ich, wir sind alte Freunde. Wir waren schon im Krieg zusammen. Wir waren bei einer ziemlich wilden Einheit, den Special Forces. Wir haben dort die tollsten Dinger gedreht und sind noch immer imstande, mit unseren Problemen allein fertig zu werden.“

      „Das ist auch Mr. Moyhans Meinung?“

      „Ich weiß, daß er keinen Modedetektiv um sich dulden würde. Also richten Sie sich danach.“

      „Arbeiten Sie und John auch geschäftlich zusammen?“ fragte Joe dazwischen.

      „Wie kommen Sie darauf?“

      „Nun, er ist Direktor einer Mine, die Diamanten fördert, und Sie sind Diamantenhändler. Da liegt ein solcher Schluß doch nahe.“

      Adam Craft stemmte sich in die Höhe. „Es gibt keinen Grund, Ihre Frage nicht zu beantworten. Aber Sie fragen, als hätten Sie mich immer noch nicht verstanden. Das ist nicht Ihr Fall. Teilen Sie das Pat mit. Und jetzt entschuldigen Sie mich, ich bin ein vielbeschäftigter Mann.“

      „Einen Augenblick.“ Joe erhob sich ebenfalls. „Sie haben mir eins noch nicht gesagt. Was ist, wenn ich nein sage!“

      Craft baute sich vor ihm auf und starrte ihn finster an.

      „Ist das wirklich Ihre Absicht?“ knurrte er.

      „Ich habe gesagt – wenn.“

      „Das würden Sie bereuen!“

      „Inwiefern?“

      „Probieren Sie es doch aus. Ist das deutlich genug?“

      „Überdeutlich“, brummte Joe und ging.

      [2.]

      Durch die Kings Point Avenue schob sich langsam ein grauer Chevrolet, Baujahr 1959. Gegenüber dem Haus mit der Nummer 13 stoppte er. Die Scheibe surrte

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