Privatdetektiv Joe Barry - Stirb, Schnüffler. Joe Barry
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„Wie kommen Sie darauf?“
„Nun, wenn er auch hinter den früheren Diebstählen steckt – und die Anzeichen sprechen dafür – kann er unmöglich allein gearbeitet haben. Er mußte sich schließlich auch um den Absatz der Steine kümmern. Mein Vater schrieb mir, daß es gewisse Hinweise gäbe, wonach ein ganzer Schmugglerring bestehe, der die gestohlenen Steine in die USA transportiert habe. Der große Cantogan war dabei wohl gewissermaßen der Schlußpunkt, die Krönung des verbrecherischen Unternehmens. Damit hat Larousse sich abgesetzt. Aber da ist ein Schmugglerring, da sind Gangster, die ihm beim Verkauf helfen, Leute, mit denen er teilen muß. Da könnten Sie einhaken.“
„Sie sind ein kluges Mädchen“, sagte Joe anerkennend.
„Ich will Vater nur helfen“, sagte sie leise. „Ich habe mir auch schon überlegt, wie Sie unauffällig nach Südafrika fahren könnten. Mein Verlobter ist Bergwerksingenieur. Sein Name ist Jim Cummings. Er hat eben sein Examen bestanden. In einem Monat wollen wir nach Transward fahren. Vater wollte unbedingt, daß wir zu ihm kommen, und besorgte Jim einen Job in der Cantogan-Mine. Sie könnten nach Transward fliegen – als Jim Cummings. Außer Vater würde es niemand merken, und Sie könnten Ihre Nachforschungen anstellen, ohne Verdacht zu erregen.“
„Das wäre eine Möglichkeit. Vorausgesetzt, daß ich den Job übernehme.“ „Sie müssen mir helfen“, sagte sie. „Ich bitte Sie darum. Mein Vater ist durch seine Gutmütigkeit in diese Geschichte hineingeraten. Ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, daß er eher zugrunde geht, als zu resignieren. Er würde die Enttäuschung niemals verwinden, die Larousse-ihm bereitet hat. Dazu käme, daß er persönlich erledigt wäre. Der einzige, der ihm helfen kann, sind Sie.“
Joe drückte seine Zigarette aus.
„Okay“, sagte er. „Ich werde sehen, was ich lun kann. Geben Sie mir Ihre Adresse. Ich rufe Sie an.“
Dann war sie fort, und nur der Duft ihres Parfüms hing noch in der Luft.
Er ging ins Bad, duschte erst heiß und dann kalt und zog sich dann an. Er war gerade im Begriff, aufzubrechen, als das Telefon klingelte.
Die Stimme, die sich meldete, klang so, als hätte der Anrufer ein rußiges Ofenrohr anstelle des Kehlkopfes.
„Hallo, Mr. Barry, sind Sie das?“
„Kommt darauf an, wen Sie sprechen wollen. Im Telefonbuch gibt es zwölf Seiten Barrys.“
„Ich meine den Privatdetektiv Joe Louis Barry.“
„Dann sind Sie richtig.“
„Ich muß Sie sprechen, und zwar sofort.“
„Bürozeit ist von neun bis elf.“
„So meine ich das nicht. Ich erwarte Sie in meinem Büro, und das ist jetzt schon geöffnet.“
Joe zog die Brauen zusammen. Der Tonfall mißfiel ihm.
„Sie haben vergessen sich vorzustellen, Mister“, knurrte er.
„Craft“, kam es dann gewichtig durch die Leitung. „Adam Craft. Mein Büro ist in der Park Avenue 1018.“
„Um welche Angelegenheit handelt es sich?“ fragte er.
„Um das Häschen, das eben bei Ihnen war. Pat Moyhan.“
Joe schaltete auf Alarm.
„Was haben Sie damit zu tun?“
„Eine ganze Menge. Das werden Sie merken, wenn Sie zu mir kommen. Ich erwarte Sie in zwanzig Minuten.“
Ein Klicken zeigte Joe, daß der andere aufgelegt hatte.
Er überlegte einen Augenblick und stellte dann eine neue Verbindung her. Er wählte die Nummer der Weatherley-Auskunftei. Mit Fred Weatherley arbeitete er schon seit Jahren zusammen. Fred hatte das phänomenalste Gedächtnis und die größten Ohren der Stadt.
„Hör zu, Fred. Ich interessiere mich für einen aufgeblasenen Burschen namens Adam Craft.“
„Ein Adam Craft kam anno 1644 mit der Mayflower in die Vereinigten Staaten“, sagte Fred.
„Der ist es nicht!“
„Well, dann gibt es noch einen Nachfahren dieses Mannes, der ebenfalls Adam Craft heißt. Er unterschrieb im Jahre 1776 die Unabhängigkeitserklärung mit.“
„Der dürfte ebenfalls ausscheiden.“
„Dann bleibt nur noch Diaman ten Adam übrig.“
Jetzt schlugen bei Joe mehrere Sicherungen gleichzeitig durch.
„Der ist es“, sagte er überzengt. „Was weißt du über ihn?“
„Er ist Diamantenhändler, hat sein Büro in der Park Avenue und einen Ruf, der so einwandfrei ist wie meine Steuererklärung, an der ich seit drei Wochen feile.“
„Und weiter?“
„Er gehört zur Halbwelt dieser Stadt. Muß ziemlich reich sein. Aber die Society akzeptiert ihn nicht, weil er eine dunkle Vergangenheit hat und ebenso dunkle Beziehungen zur Unterwelt.
Und die Unterwelt akzeptiert ihn nicht, weil er gern den vornehmen Geschäftsmann heraushängen läßt.
Adam Craft betreibt einen weltweiten Diamantenhandel, aber es gibt ein paar Länder, die ihm aus irgendwelchen Gründen Aufenthaltsverbot erteilt haben. Im Kriege war er bei den Special Forces, und da muß er ein paar ganz finstere Dinger gedreht haben.“
„Sagtest du Special Forces?“
„Ja, er war irgendwo im Südostasien eingesetzt. Ist das wichtig?“
„Zumindest interessant“, brummte Joe. „Was weißt du sonst noch über ihn?“
„Nun, er umgibt sich mit einem Haufen Luxus, hält sich eine Flotte von Cadillacs, eine Jacht und natürlich auch die dazugehörigen Animiermädchen.“
„Danke“, sagte Joe. „Wie kommt es, daß du auf Anhieb so gut informiert bist?“
„Ganz einfach. Vor ein paar Tagen hat mir ein Klient ganz ähnliche Fragen gestellt. Meine Leute haben recherchiert. Der Rest ist Fred Weatherleys unfehlbares Gedächtnis.“
„Ich will ja nicht indiskret sein“, – setzte Joe an, aber der lange Fred unterbrach ihn: „Kommt nicht in Frage, Alter! Ich gebe Auskunft über alles und jeden, aber nicht über meine Kunden. Du willst wissen, wer uns auf Adam Craft angesetzt hat, nicht wahr?“
„Du brauchst mir nur einen Tip zu geben“, drückte Joe nach. „Ich revanchiere mich auch mit einer Nachricht, die für dich neu und wichtig ist.“
„Nun ja“, wand sich Fred, „ich gebe zu, du bist ein Sonderfall.“
„Also?“
„Der Kunde hieß Jim Cummings.“
Joe