Privatdetektiv Joe Barry - Die Uhr ist abgelaufen. Joe Barry

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Privatdetektiv Joe Barry - Die Uhr ist abgelaufen - Joe Barry Kommissar Y

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vor ihnen abzeichneten. Den Revolver spürte Joe immer noch an seinem Genick.

      Barry hatte genügend Muße, seine Lage zu überdenken. Um zu erkennen, daß sie nicht rosig war, bedurfte es keiner Anstrengung. Andererseits hatte er begründete Aussicht, sich mit Anstand aus der Klemme zu winden. Die Burschen wollten zweifellos herausbekommen, wer er war, und brachten ihn deshalb zu ihrem Oberkiller.

      Die Schweigsamkeit seiner Begleiter machte Joe wenig Freude.

      „Wie wär’s mit einer Zigarette, Sonnyboy“, wandte er sich an den Fahrer.

      „Nerven hast du“, sagte der Bursche anerkennend. Er holte eine Marlboro aus der Tasche, zündete sie geschickt an und gab sie Barry.

      „Ich habe keinen Grund, dir deinen letzten Wunsch nicht zu erfüllen“, sagte er großspurig.

      „Das klingt aber herzlos“, gab Joe zurück. „Habt ihr auch bedacht, daß ich in der Blüte meiner Jahre stehe?“

      „Dann hättest du eben daheim bleiben sollen, statt nachts in der Prärie herumzustolpern.“

      „Ich wollte einen romantischen Abend verleben“, sagte Joe und blies eine Rauchwolke in die Luft. „Das ist weder verboten noch ungewöhnlich!“

      „Uns hat’s gestört“, stellte der Fahrer fest. „Deshalb wirst du jetzt gründlich durchleuchtet. Das Weitere entscheidet der Boß. Ich kann mir ganz gut vorstellen, was er tun wird.“

      „Einen Boß habt ihr?“ stellte sich Joe naiv. Er sprach soviel, um die Burschen abzulenken. Ihm war ein Einfall gekommen.

      Das Gelände stieg steil an, und der Jeep arbeitete sich mit hochtourendem Motor ein langgezogenes Tal aufwärts. Ab und zu machte er einen Sprung, wenn der Fahrer das Lenkrad jäh herumriß, um einem Geröllbrocken auszuweichen.

      Joe schob den linken Fuß langsam nach vorn, während er gemütlich mit den Burschen plauderte. Er hatte in Korea genug Jeeps gefahren, um sich auszukennen.

      Als er Widerstand spürte, wußte er, daß er den Benzinhahn erreicht hatte. Langsam schob er ihn nach vorn, bis er fast geschlossen war.

      Der Erfolg trat nach wenigen Minuten, ein. Der Motor begann zu spucken und lief unregelmäßig.

      „Das fehlt uns gerade noch!“ knurrte der Driver und trat das Gaspedal durch. Das Resultat war, daß der Motor nach einem letzten Aufheulen abstarb.

      Der Mann am Lenkrad stieß einen nicht wiederzugebenden Fluch aus und kletterte ins Freie.

      „Paßt auf ihn auf!“ ermahnte er seinen Kollegen und klappte die Motorhaube hoch. Eine Weile fingerte er an der Maschine herum, wobei ihm seine weiße Kapuze entschieden lästig war. Dann richtete er sich wieder guf.

      „Ich kann nichts finden“, erklärte er.

      Das war der Moment, auf den Joe gewartet hatte. Er tauchte zur Seite weg.

      Der Mann hinter ihm handelte unverzüglich, wie es von einem erfahrenen Killer nicht anders zu erwarten war. Er zog den Drücker seines Colts durch.

      In seinen Berechnungen war nur ein winziger, aber entscheidender Fehler: Er hatte nicht bedacht, daß Joe schon aus der Schußlinie heraus und daß dafür sein Komplice hineingeraten war.

      Die Kugel durchschlug die Frontscheibe des Jeeps und bohrte sich dem Kapuzenmann in den Hals. Zu einem zweiten Schuß kam der andere Gangster nicht.

      Barrys Handkante traf ihn an der Gurgel und setzte ihn urplötzlich außer Gefecht.

      Joe angelte sich den Colt und stieg aus dem Wagon. Der Mann neben dem Motor war tot.

      Joe packte den leblosen Körper und schleifte ihn auf den Rücksitz. Dann fesselte er den Bewußtlosen mit dem Nylonabschleppseil und verstaute ihn so, daß er im Falle seines Wiedererwachens keinen Ärger machen konnte.

      Barry klappte die Motorhaube zu, drehte den Benzinhahn wieder auf und ließ den Motor an. Dann fuhr er los. Der Jeep hüpfte bei dem hohen Tempo wie ein Kängeruh über Geröllbrocken und Hügel.

      Als Joe die Baumgruppe erreicht hatte, hielt er an. Mit der Baumwinde am Heck des Jeeps hievte er seinen 190er vorn hoch und schleppte ihn dann ab.

      Eine Stande später hielt der Konvoi vor dem Sheriffsoffice in Benedict.

      Sheriff Euskins Laune befand sich zu diesem Zeitpunkt drei Strich unterhalb des absoluten Tiefpunkts. Die Beamten der Mordkommission aus Waco hatten erst vor einer Stunde ihre Untersuchungen abgeschlossen und Euskins ein paar wenig liebenswürdige Dinge gesagt. Mit grimmigem Gesicht trat der Sheriff in die offene Tür und blickte Barry entgegen.

      „Hallo, Sheriff!“ rief Joe ihn an. „Ich brauche drei Dinge in folgender Reihenfolge: einen großen Whisky, eine freie Zelle und den Leichenbeschauer.“

      „Ich hoffe, junger Mann, Sie brauchen nicht alles für sich“, knurrte Euskins, der es sich in fünfunddreißig Dienstjahren abgewöhnt hatte, sich zu wundern.

      „Für mich nur den Whisky“, erwiderte Joe.

      „Überrascht es Sie, wenn ich Ihnen sage, daß der Ausschank alkoholischer Getränke nicht zu den Amtspflichten eines Sheriffs gehört?“

      „Nicht im geringsten. Andererseits wären Sie der erste Sheriff, den ich kenne und der Abstinenzler ist.“ Joe holte seine Lizenz heraus und hielt sie dem Sheriff unter die Nase.

      „Sieht ja echt aus“, meinte Euskins und strich sich über seinen Schnurrbart. „Welchem Umstand verdankt Benedict die Ehre des Besuches eines so außergewöhnlichen Mannes?“ Der Sarkasmus troff wie Honig von seinen Lippen.

      Joe sah sich den Sheriff genauer an und grinste. Euskins war ihm sympathisch.

      „Wenn Euere Lordschaft gütigst den Inhalt dieses Jeeps ansehen wollten“, sagte er bescheiden.

      Euskins trat an den Wagen und machte ein verblüfftes Gesicht.

      „Beim heiligen Antonius von San Sebastian, wie haben Sie das gemacht?“ „Mit meinen zarten Händen“, sagte Joe schlicht.

      Euskins entwickelte jetzt eine Energie, die Joe gefiel. Fünf Minuten später war der gefangene Kapuzenmann seine Kapuze los und in einer Zelle. Sein toter Kumpan wurde im Office auf den Boden gelegt. Euskins sah sich die Gesichter an und telefonierte dann nach dem Doktor.

      „Kennen Sie die beiden?“ fragte Joe.

      „Leider nein. Ich habe die Gesichter noch nie gesehen. Ans der Gegend hier sind sie nicht, soviel steht fest.“ Euskins griff in den Wandschrank und stellte eine Flasche Black and White auf den Tisch. „Und jetzt erzählen Sie, was geschehen ist, junger Mann.“

      „Es ist keine aufregende Geschichte“, erwiderte Joe und gab seinen Bericht.

      „Das hatte ich befürchtet“, sagte Euskins finster. „Den Leuten von Benediet spukt immer noch die Erinnerung, an die Zeit im Kopf herum, da jeder Neger ein Sklave war. Dreißig Prozent der Einwohner hier sind Schwarze. Ich fürchte, es wird noch viel Stunk geben.“

      „Mir gefällt eines bei der Geschichte

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