Privatdetektiv Joe Barry - Die Uhr ist abgelaufen. Joe Barry
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Privatdetektiv Joe Barry - Die Uhr ist abgelaufen - Joe Barry страница 6
„Ob sie so gut treffen wie wir, bezweifle ich“, sagte phlegmatisch einer der Männer, der bisher geschwiegen hatte.
„Wenn schon. Aber warum sollen wir uns überhaupt gefährden? Stellt euch vor, der Gouverneur von Texas hat mitten in der Prärie eine Panne. Ich möchte den Bullen sehen, der es wagt, an ihm vorbeizufahren.“
Jetzt endlich kapierten die anderen. Sie schraubten das Nummernschild an und warteten.
Es war eine harte Sache. Die Sonne stieg immer höher, und das Innere des Wagens glich trotz der Klimaanlage immer mehr einem Backofen.
Endlich tauchte am Horizont eine Staubwolke auf.
„Da sind sie“, zischte Jeff. „Auf eure Posten! Und wenn ihr schießt, denkt daran, daß Ike im Wagen sitzt!“
Die Männer langten sich die Maschinenpistolen und verschwanden hinter dem Buick im Straßengraben. „Der Richter“ drückte sich den Stetson korrekt aufs eisgraue Haar, während Bill die Motorhaube aufklappte und im Vergaser herumstocherte.
Langsam näherte sich der Transportwagen. Die beiden Polizisten im Fahrerhaus hatte ihre Krawatten abgebunden und ihre Revolver hinter sich an die Wand gehängt. Sie verschwendeten keine Sekunde an den Gedanken, daß es Ärger geben könnte.
Der Fahrer deutete geradeaus, wo der Buick am Straßenrand stand.
„Armer Teufel“, brummte er voll Mitgefühl. „Eine Panne bei der Hitze.“
Sein Kollege murmelte nur schläfrig etwas Unverständliches vor sich hin. Plötzlich fuhr er in die Höhe.
„Sieh dir mal das Nummernschild an!“
Der Fahrer bekam runde Augen.
„Teufel, das muß ein ganz hohes Tier sein. Wie kommt der hierher?“
Jetzt hob „der Richter“ gemessen den Arm und winkte. Selbst Abraham Lincoln hätte nicht würdevoller aussehen können.
Der Fahrer des Polizeiwagens beging den letzten Fehler seines Lebens. Er trat auf die Bremse.
Der Transportwagen kam genau neben dem Buick zum Stehen. Der Beifahrer kurbelte das Fenster herunter. „Panne, Sir?“ fragte er.
„Irgend etwas mit dem Motor stimmt nicht, junger Mann“, sagte „der Richter“ und fixierte den Polizisten wohlwollend nach Art großer Herren. „Mein Chauffeur kann nicht herausfinden, woran es liegt.“
„Ich werde sofort nachsehen“, erklärte der Polizist dienstbeflissen und klappte die Tür auf. Der Feuerstoß aus einer MP warf ihn zurück.
Der Fahrer reagierte zu spät. Er griff nach seinem Revolver, aber seine Hände schafften nicht einmal die Hälfte des Wegs. Der „Richter“ hielt plötzlich einen rauchenden Revolver in der Hand und sah gar nicht mehr würdevoll aus.
„Na also“, brummte Jefferson zufrieden und klopfte sich den Staub vom Anzug. „Mein Grips und eure Kanonen. Dazu fehlt nichts als Kennedys Millionen.“
„Geistreich wie immer, der gute Jeff“, sagte Frank, grinste und holte einem der ermordeten Polizisten die Schlüssel aus der Tasche. Er ging um den Wagen herum und schloß die hintere Tür auf.
„Hallo, Ike“, sprach er den Gefangeneu an, der in das helle Licht blinzelte. „Wie paßt dir das?“
„Nicht schlecht! Ich dachte schon, ihr würdet mich schmoren lassen.“
„Du weißt doch genau, daß man in Texas nicht auf den Stuhl steigt“, brummte Jefferson, der um den Wagen gekommen war. Er gab Frank einen Wink, worauf der die Handschellen des Gefangenen aufschloß.
„Mich hätten sie bestimmt nach New York verfrachtet“, versicherte der Mann namens Ike und dehnte seinen hageren Körper. „Dort wäre ich in jedem Fall auf den Stuhl gekommen.“
„Wäre kein Unglück für die Menschheit gewesen“, versicherte „der Richter“
„Keine langen Reden jetzt“, befahl Jefferson. „Sorgt dafür, daß die Fingerabdrücke verschwinden. Alles Weitere können wir im Wagen besprechen.“
Fünf Minuten später fuhr der Buick mit hoher Geschwindigkeit in nördlieber Richtung davon.
„Nun zu dir, Ike“, sagte Jefferson. „Der Boß ist gewaltig sauer auf dich. Wie konnte diese Panne geschehen?“ „Mir unerklärlich. Tony und ich blieben wie ausgemacht in dem Wäldchen zurück. Gerade als wir losfahren wollten, um dem Boß Bescheid zu sagen, entdeckten wir in der Ferne die Scheinwerfer eines Autos. Der Kerl kam direkt über die Prärie auf das Wäldchen zu.“
„Weiter!“ bellte Jefferson.
„Tony und ich warteten, bis er heran war. Der Mann fuhr einen Mercedes-Sportwagen.“
„Weiß ich längst!“
„Der Bursche stieg aus und stolperte über den Leichnam des Negers. Ich wollte schon meinen Colt auf ihn abfeuern, aber da fiel mir ein, daß sich der Boß für einen so komischen Kunden interessieren könnte. Ich drückte dem Burschen meinen Revolver ins Genick und forderte ihn auf, mitzukommen.“
„Habt ihr ihn niedergeschlagen?“
„Nein – er hatte doch überhaupt keine Chance gegen uns.“
„Idioten!“ warf „der Richter“ ein.
„Und weiter?“ erkundigte sich Jefferson.
„Wir wollten ihn zum Boß bringen und fuhren mit dem Jeep los. Unterwegs setzte plötzlich der Motor aus. Komischerweise war er aber völlig intakt.“
„Du hast wohl noch nie etwas von einem Benzinhahn gehört, wie?“ fragte Jefferson spöttisch.
Ike machte ein überraschtes Gesicht.
„Das war also ein Trick. Seit gestern nacht grüble ich darüber nach, wie er es gemacht hat.“
Der „Richter“ wiederholte seine Bemerkung wie zuvor.
„Halťs Maul!“ brummte Jefferson. „Jedenfalls habt ihr beide es fertiggebracht, euch von dem Burschen aufs Kreuz legen zu lassen. Tony mußte daran glauben und dich bekam der Sheriff in die Finger. Eine reife Leistung!“
„Was sollten wir machen?“ verteidigt sich Ike. „Der Bursche, mit dem wir es zu tun hatten, war ganz große Klasse. Ich spüre jetzt noch seine Handkante.“
„Das wird bald vergehen“, versicherte ihm Jefferson vieldeutig, „Erzähl jetzt weiter! Was hast du den Bullen erzählt?“
„Nichts!“ erklärte Ike.
„Haben sie rausgefunden, wer du bist?“
„Sie haben meine Prints verschlüsselt und nach Washington gefunkt. Die Antwort