Privatdetektiv Joe Barry - Die Uhr ist abgelaufen. Joe Barry

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Privatdetektiv Joe Barry - Die Uhr ist abgelaufen - Joe Barry Kommissar Y

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bestätigte Euskins. „Das muß Ihrer Theorie aber nicht widersprechen, Barry. Es ist genausogut möglich, daß sich ein paar einflußreiche Leute hier Killer von auswärts geholt haben.“

      „In der kurzen Zeit?“ sagte Joe zweifelnd. „Scheint mir ziemlich unwahrscheinlich. Aber wir wollen den Gedanken im Auge behalten. Wer in Benedict ist Ihrer Meinung nach ein ausgesprochener Negerfeind?“

      „Das ist schwer zu sagen“, meinte Euskins. „Überrascht es Sie, wenn ich an erster Stelle Sam Jordan von der Bowl Ranch nenne?“

      „Sam?“ rief Joe überrascht. „Ausgeschlossen, Sheriff! Ich kenne Sam ziemlich gut.“

      „Dann wissen Sie auch, daß er eine Schwester hat. Vor ein paar Monaten machte sich ein Schwarzer an sie heran. Es geschah zwar nichts, aber Sie können sich wohl vorstellen, wie Sam Jordan reagiert hat. Ich hatte Mühe, ihn zur Vernunft zu bringen.“

      „Das ist allerdings etwas anderes“, erwiderte Joe nachdenklich. „Wenn Sam sich über etwas aufregt, ist er unberechenbar. Trotzdem glaube ich nicht, daß er mit dieser Sache zu tun hat.“

      „Möglich,“ Euskins zuckte die Schultern. „Außer ihm kommen noch eine Menge anderer Leute in Frage. Einer so gut wie der andere. Es wäre daher sinnlos, Namen zu nennen.“

      „Sind zur Zeit Fremde in der Gegend?“ erkundigte sich Barry.

      „Ein Haufen Mexikaner, wie jedes Jahr um diese Zeit“, erwiderte der Sheriff. „Außerdem ein Meßtrupp von einer Ölgcsellschaft. Die Männer suchen in der Gegend nach Öl und haben auch schon welches gefunden.“

      „Wo wohnen sie?“

      „Sie haben ein Camp mit Wohnwagen außerhalb von Benedict.“

      „Und sonst?“

      „Nichts.“ Euskins griff zum Telefon. „Ich rufe jetzt die Gentlemen von der Mordkommission an. Sie haben sich in Benedict einquartiert. Schätze, sie werden sich wundern.“

      Fünf Minuten später wimmelte das Sheriffsoffice von verschlafen wirkenden Gesetzeshütern. Joe Wußte aus Erfahrung, daß nichts auf Gangster so abstoßend wirkt wie ein Menge Polizisten. Er empfahl sich still und leise mit dem Versprechen, am anderen Morgen seine Aussage zu Protokoll zu geben.

      Inzwischen war es für Joe zu spät geworden, um noch zur Bowl Ranch zu fahren. Auf dem Land gehen die Menschen früh zu Bett. Deshalb lenkte Joe seinen grünen 190er die Main Street hinunter, bis er das Benedict-Hotel fand.

      Er trommelte den verschlafenen Portier wach, und handelte ihm ein Zimmer ab. Gleich darauf schlief Privatdetektiv Joe Barry den Schlaf des Gerechten.

      Joe hatte ein feines Gehör dafür, wenn jemand es im Schutze der Nacht auf seine Gesundheit abgesehen hatte. Das Geräusch eines Dietrichs hörte sich in Benediet richt anders an als in Manhattan.

      Joe schlug die Augen auf. Die rote Neonchrift einer Esso-Reklame gegenüber dem Hotel erleuchtete das Zimmer. Joe fixierte den Türknopf und wunderte sich nicht, als dieser sich beweste. Lautlos glitt Barry aus dem Bett und stellte sich in den Winkel, den die aufgehende Tür mit der Wand bilden mußte.

      Jenseits der Tür hörte er die leisen Atemzüge eines Mannes. Dann schob sich die Tür Zentimeter um Zentimeter auf. Joe war gespannt, was folgen würde.

      Er sollte darüber nicht lange im unklaren bleiben. Ein blinkender Gegenstand pfiff durch die Luft. Mit einem dumpfen Geräusch bohrte sich der Dolch in das Kopfkissen, genau an der Stelle, wo sich noch zwei Minuten zuvor Barrys Kopf befunden hatte.

      Im gleichen Augenblick wirbelte Joe herum. Seine Faust jagte wie ein Dampfhammer aufwärts. Der Messerwerfer knallte rückwärts gegen die Flurwand, an der er langsam zu Boden rutschte. Trotz des K.o.-Schlages versuchte er noch, nach seinem Revolver zu greifen.

      Joe wollte ihn gerade endgültig außer Gefecht setzen, als etwas anderes ihm zuvorkam.

      Ein riesiges Ölbild, das an der Wand hing und Davy Crocket mit seiner Pelzmütze zeigte, hatte sich durch den Aufprall selbständig gemacht und rutschte nach unten. Der schwere Rahmen knallte auf den Kopf des Gangsters. Über die Kante kippte das Bild dann nach vorn. Die altersschwache Leinwand federte auf dem Kopf des Mannes und zerriß.

      Joe hatte die Vorgänge fasziniert verfolgt. Jetzt holte er seine Lampe heraus und leuchtete in das Gesicht des Killers, das in dem goldverzierten Rahmen hing, wodurch es fraglos Verschönt wurde.

      Der Mann schlief fest und tief. Vermutlich träumte er von Davy Crocket, der nicht weit von Benedict sein Leben im Kampf gegen die Mexikaner ausgehaucht hat.

      Joe wandte sich um und wollte in sein Zimmer zurückgehen. Dabei erwischten sie ihn, und zwar ziemlich gründlich.

      Er sah den Mann nicht, der ihm einen schweren Gegenstand über den Kopf schlug. Aber er hatte das Gefühl, daß er von dem schweren Wasserkrug getroffen worden war, der zur Einrichtung seines Zimmers gehörte. Das Klingeln von Porzellanscherben und die kalte Dusche, die über ihn hinwegrann, waren seine letzten Sinneseindrücke.

      3. Kapitel

      Am anderen Morgen fand eine kleine Versammlung von sehr zwielichtigen Gentlemen auf der Zubringerstraße nach Benedict statt. Die Herren trugen großkrempige Stetsonhüte und sahen aus wie aus dem Warenhaus entsprungene Cowboys.

      „Ich wiederhole noch einmal, was ihr zu tun habt“, sagte der Anführer der fünf, ein Mann namens Jeff Jefferson, den die District-Attorneys von mindestens fünf Staaten zur Zeit nur allzugern bei sich willkommen geheißen hätten. „Frank und Bill stellen sich neben den Buick und winken, wenn das Transportauto auftaucht. Ich habe euch beide ausgewählt, weil ihr noch am ehesten wie anständige Menschen ausseht.“

      Die beiden Strolche grinsten. Frank stammte aus Chikago, wo er unter dem Spitznamen „der Richter“ bekannt war. Bill hingegen war vor Jahren einmal wegen Bigamie verurteilt worden und galt seitdem bei seinen Freunden als großer Lebemann.

      „Ihr übrigen haut euch hinter dem Buick in den Straßengraben“, fuhr Jeff fort. „Nehmt die Knarren und haltet euch bereit. Wenn der Transportwagen angehalten hat, nehmt ihr nicht eher den Finger vom Drücker, bis die Bullen erledigt sind klar?“

      „Wenn er aber nicht hält?“ wandte einer der Männer ein.

      „Dann zerfetzt ihm die Reifen, damit er stehenbleiben muß. Aber er wird halten. Ich habe da einen kleinen Einfall gehabt“, erklärte Jefferson grinsend.

      Er öffnete den Kofferraum des moosgrünen Buicks und brachte ein Nummernschild zum Vorschein.

      Frank, „der Richter“, kratzte sich am Kopf.

      „Das soll ein Trick sein, Jeff? Ich muß sagen, das ist zu hoch für mich.“

      „Klar“, höhnte Jeff. „Das bißchen Seetang, das du statt eines Gehirns im Kopf hast, reicht zum Begreifen nicht aus. Also, paß auf. Das hier ist ein Regierungsnummernschild.“

      „Aha“, sagte Frank, ohne wirklich zu begreifen.

      „Das Ding habe ich direkt vom Cadillac des Gouverneurs von Texas geklaut“, fuhr Jeff prahlerisch fort.

      „Du

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