Privatdetektiv Joe Barry - Hände weg von Nancy. Joe Barry
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Während er auf die Verbindung wartete, ließ er sich die Geschichte des Mädchens noch einmal durch den Kopf gehen. Es gab mindestens ein halbes Dutzend Erklärungen für das Verschwinden der Hennessy. Eine Kesselexplosion, zum Beispiel. Aber wie sollte man das nachweisen? Man konnte schließlich nicht den ganzen Meeresboden absuchen.
„Ihre Verbindung“, sagte das Mädchen und gleich darauf hörte er eine wohlbekannte Stimme im Hörer.
„Carnegie!“
„Bruce, hier spricht Joe Barry, der Straßenschreck aus New York.“
„Hallo, Joe“, trompetete es aus der Muschel. „Wir haben ja Ewigkeiten nichts mehr voneinander gehört. Wie geht’s in New York?“
„Die Gangster vermehren sich wie Kaninchen. Hören Sie zu. Ich habe eben mit Nancy Shaw gesprochen.“
„Sie wollte unbedingt zu Ihnen. Ich konnte es ihr nicht ausreden.“
„Sie haben es also versucht. Das heißt, Sie halten den Fall für hoffnungslos?“
„Mit juristischen Mitteln ist da jedenfalls nichts zu machen.“
„Früher waren Sie nicht nur Jurist“, spielte Joe auf Bruces Vergangenheit in der New Yorker Mordkommission an.
„Da war ich auch noch jung und beweglich. Inzwischen hat mich der Wohlstand eingelullt. Ich habe eine unverschämt lukrative Kanzlei — und, na, Sie wissen ja, wie das ist, wenn man sich alle Annehmlichkeiten des Lebens leisten kann.“
„Was wissen Sie über die Reederei?“ erkundigte sich Joe.
„Ein obskurer Laden. Gehört einem Burschen namens Sammy Duke. Sein Spitzname ist Iron Duke. Er hat ein halbes Dutzend Schiffe, die im Trampdienst die Küste entlangtuckern — alles Eimer zwischen neunhundert und zweitausend Tonnen.“
„Also genau die richtige Größe, um irgendwo in einer verschwiegenen Bucht kurz vor Anker zu gehen?“
„Der zuständige Attorney glaubt, daß sie mit Waffen schmuggeln. Aber bislang war nichts nschzuweisen.“
„Hat man es versucht?“
„Nicht besonders intensiv. Sie wissen ja, wie das ist. Solange die Burschen nicht gerade Waffen nach Cuba bringen, regt sich keiner sonderlich auf. Außerdem ist es sehr schwer, die Küsten zu überwachen. Schließlich ist die Küste von Texas die längste der Welt.“
„Sie reden, wie ein texanischer Rinderkönig!“
„In dieser großmäuligen Umgebung kann man sich nur behaupten, wenn du selbst ein großes Maul hast.“
„Mag sein. Man müßte sich mal ernsthaft mit Iron Duke unterhalten.“
Carnegie schnaufte vernehmlich. „Das ist nicht einfach. Iron Duke ist Tag und Nacht von einem Rudel Leibwächter umgeben.“
„Das bedeutet, daß er Feinde hat.“
„Er gehört zu den zehn meistgehaßten Männern in Texas.“
„Wie wäre es mit einem Racheakt als Erklärung. Sagen wir, eine Konkurrenzbande schnappt sich das Schiff, um Iron Duke zu ärgern.“
„Auch eine Möglichkeit. In jedem Fall war Jeff Baxter das unschuldige Opfer, das daran glauben mußte. Ich habe Jeff gut gekannt. Er war ein netter Kerl. Und er hat sich unbändig über sein erstes Kommando gefreut. Wir waren noch am Abend vor dem Auslaufen zusammen.“
„Wie kam er überhaupt an Iron Duke?“
„Über einen Bekannten. Jeff war gerade von New York gekommen, wo er seine Prüfungen absoliert hatte.“
„Im Funerald House?“
„Ja, da werden diese Prüfungen ja abgenommen. Dabei hat er einen Mann kennengelernt, der ihn an Iron Duke verwiesen hat.“
„Wissen Sie, wie der Bekannte heißt?“
„Ein Mexikaner namens José Ortega. Ich glaube, er hat eine Agentur oder so etwas Ähnliches. Vermutlich arbeitet er für Iron Duke.“
„Ich werde mir den Burschen mal vorknöpfen. Sie täten gut daran, alles an Informationen zusammenzutragen, was es über Iron gibt.“
„Wieso?“ kam es prompt zurück. „Wollen Sie den Fall übernehmen?“
Joe dachte an das Mädchen, das jetzt in seinem Hotelzimmer auf seinen Anruf wartete.
„Schon möglich“, brummte er. „Mal sehen, was mir dieser Ortega zu bieten hat.“
Jos nächster Anruf galt der Weatherley Auskunftei. Mit dem Inhaber, Fred Weatherley, arbeitete er seit Jahren zusammen. Fred war ein As auf seinem Gebiet. Woher er jeweils seine Informationen bezog, war sein Geheimnis.
„Hör zu, Langer. Ich brauche eine Auskunft über einen Mexikaner, der hier in der Stadt eine Agentur für Seeleute betreibt. Der Bursche heißt José Ortega.“
„Okay, ich rufe wieder an.“
Joe legte sich bequem im Sessel zurück und brachte die Füße auf den Tisch. Fünf Minuten später war er fest eingeschlafen.
Das Läuten des Telefons veranlaßte ihn, widerwillig zu erwachen. Er langte sich den Hörer.
„Hier Fred! José Ortega hat ein Büro in der 82. Straße. Er betreibt ziemlich obskure Geschäfte.“
„Das sagt ihr immer, wenn ihr nichts Genaues wißt“, knurrte Joe.
„In diesem Fall wissen wir ’ne ganze Menge. Er arbeitet mit einem gewissen Iron Duke zusammen, der unten in Texas eine Reederei betreibt. Besagter Duke war früher ein berüchtigter Gangster im Mittelwesten. Als Bobby Kennedy vor fünf Jahren seine große Säuberungsaktion begann, wechselte Duke die Branche und zog sich nach Texas zurück.“
„Das klingt schon besser“, sagte Joe. „Sonst noch was?“
„Ortega gehörte schon damals zu seiner Crew. Er hat drei oder vier Vorstrafen. Verbotener Waffenbesitz und Steuerhinterziehung. Eine wegen versuchten Einbruchsdiebstahls. War aber wohl mehr eine Jugendsünde.“
„Und was treibt er jetzt hier?“
„Er arbeitet für Iron Duke. Mehr war nicht ’rauszukriegen.“
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