Die mentale Revolution. Steffen Kirchner

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Die mentale Revolution - Steffen Kirchner Dein Erfolg

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zu verletzen, dass man nicht mehr gehen kann. Dann hast du nur eine Möglichkeit: durchzuhalten und dich den Rest der Strecke durchzubeißen. Sonst erfrierst du. Aber, Hand aufs Herz, wie oft besteigst du den Mount Everest? Durchhalten ist Schnee von gestern und spielt heute meistens keine Rolle mehr. Vielmehr geht es darum, Dinge, die wir bisher immer durchhalten mussten, loszulassen.

      An etwas festzuhalten, was wir nicht oder nicht mehr brauchen, ist völlig out. Der Job, der dich jeden Tag unglücklich macht – weg damit! Die Auswahl an anderen Stellen oder gar Berufen ist viel zu groß, um dich täglich nur durchzubeißen. Schon heute herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Aber auch die Schritt-für-Schritt-Karriere in ein und demselben Beruf, das ganze Leben lang, hat ausgedient. Immer um die gleiche Zeit am selben Arbeitsplatz zu sitzen, gehört in vielen Fällen bereits der Vergangenheit an. Heute gibt es schon eine Fülle von Menschen, die sich in Communitys zusammentun, als »Nomaden« um die Welt ziehen und von überall arbeiten, solange das WLAN funktioniert und schnell genug ist. Aber auch wenn wir nicht gleich um die Welt reisen, Homeoffice und andere New-Work-Konzepte transformieren die Arbeitswelt, wie wir sie kannten.

       Dein Job macht dich unglücklich? Weg damit!

      Mit dieser Entwicklung geht einher, dass wir uns von überflüssigem Ballast befreien. Wir binden uns immer weniger an Dinge, die uns nur belasten. Stattdessen wollen und brauchen wir mehr Freiheit und Flexibilität – beruflich wie privat.

      ÜBRIGENS: Die krasse Veränderung klassischer Geschlechterrollen sorgt zum Beispiel dafür, dass Frauen heute frei und unabhängig sein können, wenn sie wollen, und jeder Arbeit nachgehen können. Klingt banal? Heute vielleicht ja. Aber wusstest du, dass noch bis 1977 eine Frau nicht ohne Erlaubnis ihres Ehemanns arbeiten durfte? Das war gesetzlich geregelt.10

      Unsere Freiheit hat aber auch Nebenwirkungen. Jedes Stückchen Freiheit, das wir bekommen und leben, bedeutet, dass wir mehr Entscheidungen treffen müssen, und das, während wir zugleich immer mehr Optionen, also Auswahlmöglichkeiten haben. An dieser Stelle möchte ich dir zwei Menschentypen vorstellen, denen du in diesem Buch noch öfter begegnen wirst: den Erfolgssucher und den Misserfolgsvermeider:

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      Der Erfolgssucher richtet sich mental auf das Erreichen von Chancen aus. Er sucht Wachstum.

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      Der Misserfolgsvermeider fokussiert sich auf das Vermeiden von Rückschlägen. Er sucht Sicherheit.

      Ich verrate dir ein Geheimnis: Es gibt keine Sicherheit. Egal wie sehr wir versuchen, alles im Griff zu haben, Sicherheit ist eine Illusion. Deshalb ist der Erfolgssucher besser auf alle Veränderungen vorbereitet als der Misserfolgsvermeider. Und diese Vorbereitung ist essenziell. Denn das 21. Jahrhundert ist das Zeitalter des Loslassens von Sicherheiten. Wenn du jetzt Angst bekommst, geht es dir wie 85 Prozent der Bevölkerung.11 Der Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky sagt, dass diese 85 Prozent nur »… dann mit sich im Reinen sind, wenn alles stabil bleibt und sich keine Veränderungen ergeben«, und beruft sich dabei auf die »Sensation-Seeking-Scale« aus der Psychologie.12 Im Umkehrschluss heißt das, dass bisher nur 15 Prozent der Menschen entspannt mit Veränderungen umgehen. Was glaubst du, was das für unsere Gesellschaft bedeutet? Auf jeden Fall eine echte Erfolgschance für diejenigen, die lernen, mit Neuem umzugehen und Sicherheiten loszulassen. Ein Erfolgsvorsprung für alle, die Entscheidungen treffen, auch wenn sie damit ein Risiko eingehen. Also ein Erfolgsvorteil für echte Erfolgssucher!

       Sicherheit ist eine Illusion.

       ELEMENTARE SPIELREGEL FÜR DIE ZUKUNFT

      Verabschiede dich vom Sicherheitsgedanken. Es gibt keine Sicherheit. Mit viel Durchhaltvermögen an vermeintlichen Sicherheiten festzuhalten, bringt daher wenig, im Gegenteil: Es existieren einfach immer zu viele Faktoren, die wir nicht selbst beeinflussen können, und zu viele Optionen, aus denen wir wählen können. Wenn du die Angst vor der Unsicherheit loslässt, bist du freier und flexibler. Du erlebst persönliches Wachstum und Erfolg.

      Bleib also nicht in einer Endlosschleife im Sicherheitsmodus stecken. Halte nicht weiter durch. Folge stattdessen lieber deiner Bestimmung und deinen Träumen. Dafür brauchst du Mut, Dinge zu tun, die du noch nie zuvor getan hast. Denn die Lust auf etwas Großes braucht stets neue Impulse und Reize. Es gilt, Risiken einzugehen und eventuell auch Rückschläge und Niederlagen einzustecken. Sonst lebst du nicht wirklich, sondern existierst nur. Mehr zu diesem Thema findest du im Kapitel »Die Illusion von Sicherheit«.

       Erfolgsfaktor der Vergangenheit – Viel bringt viel

      Seit langer Zeit herrscht bereits der Irrglaube, dass wir einfach nur viel und hart arbeiten müssten, dann komme der Erfolg quasi von selbst. Arnold Schwarzenegger hat zum Beispiel Statements rausgehauen wie: »Nehmen wir an, Sie arbeiten acht bis zehn Stunden pro Tag. Dann bleiben immer noch vierzehn Stunden übrig. Jetzt sagen Sie: Davon schlafe ich acht Stunden! Dann sag ich: Schlaf doch schneller! Sechs Stunden genügen! Es kommt darauf an, aus allen 24 Stunden was zu machen.«13 Ich möchte Arnie wirklich nicht zu nahe treten. Er ist mit Sicherheit ein sehr erfolgreicher Mann. Aber hat sein Credo bei dir schon mal funktioniert? Hast du nur durch harte Arbeit und weniger Schlaf mehr erreicht? Okay, wenn du kurzfristig auf eine Klassenarbeit gelernt hast, dann hat die schlaflose und arbeitsreiche Nacht vielleicht mal zu einem Erfolg geführt. Aber langfristig ist dir von diesem Wissen nicht viel geblieben. Beim Lernen, ebenso wie bei der Arbeit, kommt es nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an. Temporär hart arbeiten können wir alle. Solange unsere Arbeitswelt sich nur innerhalb unserer Landesgrenzen bewegte, war das okay. Aber andere können das noch viel besser als wir Mitteleuropäer.

       Beim Arbeiten zählt Qualität, nicht Quantität.

      So wie sich die Weltordnung seit einiger Zeit entwickelt, könnte es gut sein, dass China und seine Verbündeten zur neuen Weltmacht aufsteigen. Das bedeutet: Eine ganz andere Art der Arbeitshaltung kommt auf uns zu. Die Chinesen sind hochgradig diszipliniert, überfleißig und staatlich abgerichtete Arbeitssoldaten. (Natürlich gilt das nicht für jeden einzelnen Chinesen – zur Veranschaulichung verallgemeinere ich an dieser Stelle.) Wir sind uns sicher einig: Wir können da nicht mithalten. Schon heute ist die Wirtschafts- und Produktionsmaschinerie des »Roten Drachens« und anderer Länder im fernen Osten kaum aufzuhalten. Die Chancen stehen gut, dass sich das in den nächsten Jahren noch mehr verstärken wird. Wir hingegen sprechen von Work-Life-Balance, auch so ein überholtes Konzept, wie ich finde. Für die Chinesen dürfte das ein Fremdwort sein. Und egal, ob China sich wirklich zur Wirtschaftsmacht aufschwingt oder nicht, die Arbeitshaltung der Menschen und ihre Disziplin wird sich über Generationen halten. Menschen verändern sich ja nicht von heute auf morgen.

      Über Arbeitsmasse und -dauer können wir uns also nicht abheben. Was für uns im Alltag zählt, sind die Intensität und die Haltung, mit der wir uns Themen widmen. Denn in dieser Intensität steckt sehr viel Kraft, die uns in Richtung Erfolg führt. Die folgende schöne Parabel von Randall L. Ridd verdeutlicht sehr klar, worauf ich hinauswill:

       »Die Parabel der Orangen« 14

      Es war einmal ein junger Mann, der für ein sehr angesehenes Unternehmen arbeiten wollte, das auch noch gut bezahlte. Er bewarb sich und bekam einen Einstiegsjob, hatte sogleich aber Ambitionen auf mehr. Er strebte nach einer Beförderung in

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