Die mentale Revolution. Steffen Kirchner

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Die mentale Revolution - Steffen Kirchner Dein Erfolg

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Wissensvorsprünge und Kompetenzvorteile sogar ganz unmöglich sein.

       Wissen ist Macht? Blödsinn!

      Heute kämpfen wir eher damit, dass wir zu viel Wissen konsumieren, und dadurch belastet es uns schnell. Jede Art Information steht uns stets und auf unzähligen Kanälen zur Verfügung. Wie auch immer du an dein Wissen kommst, durch Podcasts, Seminare oder Bücher – essenziell ist dein Umgang damit. Denn Wissen ist nur potenzielle Macht! Wenn du nichts oder nicht das Richtige damit machst, bleibt es totes Potenzial, das dich belastet. Besonders Seminartouristen sollten sich das hinter die Ohren schreiben. Dazu gleich noch mehr.

      Ich habe selbst eine Zeit lang sehr viel Wissen konsumiert, mehrere Bücher gleichzeitig gelesen und mich auf zahlreichen Kanälen fortgebildet. Wenn ich heute ein Buch lese, halte ich mich an eine 30-Prozent-Regel, die ich mit mir selbst vereinbart habe: Erst wenn ich 30 Prozent des letzten Buches umgesetzt habe, also im Tun bin, dann lese ich das nächste. Bei zu viel Wissen, das ich nicht umgesetzt habe, raucht mir irgendwann sprichwörtlich der Kopf – so lange, bis er »tilt«. Und dann geht gar nichts mehr. Das kennst du doch sicher auch.

      Ein Beispiel: Hast du schon mal ein Coaching-Event besucht? Ich erschrecke immer wieder, wenn ich sehe, wie einige meiner Seminarteilnehmer an ihre Weiterbildung herangehen. Sie stehen zum Beispiel mitten in der Nacht auf, damit sie pünktlich zum Seminarbeginn vor Ort sind. Oft haben sie dann schon Hunderte von Kilometern auf der Autobahn in den Knochen. Von ausgeschlafen kann auch keine Rede sein. Mal ehrlich, was glaubst du, wie viel du so von einer Veranstaltung mitnehmen und langfristig behalten kannst? Stell dir vor, du hast einen Kater und sitzt nach ein paar Stunden Schlaf im Büro und sollst richtig was reißen. An so einem Tag bist du sicher nicht freiwillig am Schreibtisch. Ein Seminarwochenende besuchst du aber für dich und aus freien Stücken. Du gönnst dir dieses Event, investierst deine wertvolle Freizeit und willst das Maximale für dich herausholen. Dann nimm dir doch auch wirklich Zeit dafür und komm nicht schon gehetzt und todmüde an!

       Seminartourismus ist wie Fast Food!

      Hinzu kommt, dass viele Seminartourismus betreiben. Das heißt, das beschriebene Prozedere ziehen sie gleich mehrfach durch. Ich kenne Menschen, die besuchen bis zu 14 Persönlichkeitsseminare im Jahr. Wie wollen die denn all das, was sie in diesen Seminaren gehört haben, verarbeiten und vor allem umsetzen? Das schafft keiner – schon gar nicht neben seinem Job. Das ist, als ob du die ganze Zeit nur Fast Food zu dir nimmst und erwartest, dass das einen positiven Effekt auf deinen Körper hat. Klappt das bei dir? Also bei mir nicht. Ich sage deshalb: Tschüss, Seminartourismus!

      Was glaubst du, welcher Tag eines Seminars der wichtigste ist? Es gibt nur eine richtige Antwort: der Tag danach. Ob die Seminarinhalte gut sind, entscheidet sich während des Seminars. Ob das Seminar dir etwas gebracht hat, entscheidest du – nach dem Seminar. Wenn du ein Wochenendseminar buchst, musst du dir den Freitag davor und auf alle Fälle den Montag danach auch noch freinehmen, damit du für dich einen Nutzen aus dem Seminar ziehen kannst. Du benötigst Zeit, um entspannt anzukommen und – das ist wirklich wichtig – für die Nachbereitung. Entscheidend ist, mit welcher Energie du zum Seminar kommst und was du direkt nach dem Seminar umsetzt.

      ÜBRIGENS: Das gilt für jede Art der Weiterbildung. Ob du ein Buch liest, einen Podcast hörst, ein Seminar besuchst oder an einem Webinar teilnimmst: Tu es nicht nebenbei! Sei aufmerksam, mach dir Notizen zu dem, was du für dich herausziehen kannst, und nimm dir Zeit für eine Nachbereitung.

      Die Schlüsselfrage, die du dir danach stellen musst, lautet: Verändert die Weiterbildung mein Verhalten?

      Eine alte Erfolgsregel sagt: Alles, was du dir vornimmst, musst du innerhalb von 72 Stunden beginnen. Sonst sinkt die Chance, dass du es jemals umsetzt, auf ein Prozent. Weißt du was? Diese Regel ist totaler Blödsinn! Meine Erfahrung aus der Praxis zeigt:

       Wir müssen innerhalb von 24 Stunden loslegen, um überhaupt eine Chance zu haben, dass wir eine Sache angehen.

      Streich die 72-Stunden-Regel also ganz schnell wieder und lege innerhalb von 24 Stunden los, wenn du dir etwas vorgenommen hast. Sonst ist ein großer Teil der Informationsdichte und -tiefe schon wieder weg. Die Konsequenz: Du verlierst wichtiges Wissen.

      Innerhalb von 24 Stunden anzufangen, mag erst mal schwer klingen. Ist es aber gar nicht. Es reicht, wenn du zum Beispiel eine Zusammenfassung schreibst, eine Zeichnung anfertigst oder irgendetwas anderes tust, um das Aufgenommene anzugehen. Das ist der erste Schritt zur Umsetzung. Wie du es anpackst, spielt keine Rolle. Hauptsache, du verankerst die Informationen.

      ÜBRIGENS: Die meisten Menschen schreiben sich ständig To-do-Listen, die lang und immer länger werden. Ich empfehle dir stattdessen eine Not-to-do-Liste. Schreib dir mal ein oder zwei Dinge pro Woche auf, die du ab sofort nicht mehr tust, um dich und deinen Fortschritt nicht mehr zu blockieren.

      Mein Punkt für deine Not-to-do-Liste: Anstatt eine Weiterbildung an die nächste zu reihen oder sie in deinen Terminkalender zu quetschen, triff eine bewusste Entscheidung. Wie willst du dich weiterbilden? Besuchst du zum Beispiel eines meiner High-Intensity-Seminare, brauchst du viel Energie. Und damit Weiterbildung über reine Unterhaltung hinausgeht, brauchst du im Anschluss Zeit, um darüber nachzudenken, was du für dich nutzen kannst.

       ELEMENTARE SPIELREGEL FÜR DIE ZUKUNFT

      Wissen ist nur dann Macht, wenn man etwas damit macht! Oder für die Unternehmer unter meinen Lesern: Machen ist die neue Macht. Umsatz kommt von umsetzen.

      Wenn du willst, dass Wissen für dich nicht zur Belastung wird, sondern weiterhin mächtig ist, dann brauchst du Zeit, um es zu verankern. Schenke dir diese Zeit, um das Wissen, das du für dich brauchst, auch gewinnbringend ein- und umzusetzen.

       Erfolgsfaktor der Vergangenheit – Durchhaltevermögen

      Trainierst du gerade für einen Ironman®? Oder willst du einen Wüstenlauf gewinnen? Wenn du diese Fragen mit Nein beantwortest, wozu brauchst du dann heute noch Durchhaltevermögen?

      Schon klar, in jedem zweiten Hollywoodfilm wird uns »Gib niemals auf, dann kannst du alles erreichen« vorgelebt. Rocky, Gladiator, Braveheart, wie sie alle heißen. Das ewige Durchhalten wird verherrlicht. Dabei kann Durchhalten auch einfach Feigheit sein. Steckt jemand in einem unglücklichen Job fest und hält immer weiter durch, ist das keine Leistung, sondern eine Folge der Angst davor, sich zu verändern. Daher ist es wichtig, genau hinzusehen, ob durchhalten wirklich sinnvoll ist. Loslassen ist meist sehr viel anstrengender und auch schmerzhafter als durchhalten. Man gewöhnt sich ja an alles. Der Durchhalteschmerz ist dann zwar ständig vorhanden, aber man kann ihn aushalten. Der Schmerz des Loslassens ist akut wirklich schlimm. Aber er hat eine Perspektive.

       Durchhalten kann auch Feigheit sein.

      Also vergiss die ganzen Scheinweisheiten wie »Nur die Harten kommen in den Garten«, »Ein Indianer kennt keinen Schmerz« oder »Was dich nicht tötet, macht dich stärker«. Der Volksmund verkauft uns den Durchhalteschmerz als glücklich machende Fähigkeit. Aber das ist Quatsch! Du bist nicht auf der Welt, um etwas aushalten zu müssen!

      Die Tugend des Durchhaltens stammt aus einer Zeit, in der einem gar nichts anderes übrig blieb, als durchzuhalten. Unsere Eltern und Großeltern hatten nach zwei Weltkriegen gar keine andere Wahl. Ohne die Zähne zusammenzubeißen und einen übergroßen Durchhaltewillen wären ein Wiederaufbau und auch das Wiedererstarken der deutschen Wirtschaft nicht möglich gewesen. Viele

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