Die neue Praxis Dr. Norden Box 2 – Arztserie. Carmen von Lindenau

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Die neue Praxis Dr. Norden Box 2 – Arztserie - Carmen von Lindenau Die neue Praxis Dr. Norden

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schon so lange kennt.«

      »Ich will ungern Verwirrung stiften, aber diese extreme Müdigkeit deiner Frau, die du gerade geschildert hast, kann durchaus eine medizinische Ursache haben«, meldete sich Danny zu Wort.

      »Aber die Ärztin meinte, Mia sei gesund.«

      »Vielleicht sollte Mia einen Arztwechsel in Betracht ziehen«, sagte Thomas.

      »Sie ist mit ihrer Ärztin aber zufrieden. Sie geht schon seit ihrer Kindheit zu ihr, und sie vertraut ihr. Ich finde sie allerdings inzwischen ein bisschen schrullig, und ich werde es nicht bedauern, wenn sie im nächsten Jahr in den Ruhestand geht. Nimmst du denn noch neue Patienten auf?«, wandte sich Paul an Danny.

      »Wir haben noch Kapazitäten«, sagte Danny.

      »Das liegt daran, dass sie in der Praxis Norden äußerst effizient arbeiten. Während der Herr Doktor sich Zeit für seine Patienten nimmt, kümmern sich Sophia und Lydia um einen reibungslosen Ablauf in der Praxis. Zumindest hat mir Valentina das so erzählt«, sagte Korbinian.

      »Vielleicht könnte Valentina Mia dazu bringen, dass sie demnächst einmal zu Daniel in die Sprechstunde geht. Möglicherweise steckt doch mehr hinter dieser Müdigkeit als eine stetig wachsende Abneigung gegen mich.«

      »Ich werde Valentina bitten, mit Mia zu reden«, versprach Korbinian Paul.

      »Danke, es wäre wirklich schön, wenn ich Mia nicht verlieren würde«, sagte Paul leise und trank einen großen Schluck aus seinem Bierkrug. »Aber genug gejammert. Stellen wir einen Trainingsplan auf, schließlich sind wir hier, weil wir uns als Team finden wollen«, lenkte er das Gespräch auf ein anderes Thema.

      »Du hast recht, sprechen wir über den Wettbewerb«, stimmte Korbinian Paul zu und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.

      Danny waren die Männer, die sich über seine Unterstützung freuten, alle sympathisch. Als er sich nach einer Stunde von ihnen verabschiedete, war ihm klar, dass er es nicht bereute, dass er in Korbinians Vorschlag eingewilligt hatte.

      Auf dem Heimweg kam er am Haus der Mais vorbei. Nur hinter einem Fenster konnte er noch Licht brennen sehen. Es war Olivias Schlafzimmer. Er dachte daran, sie anzurufen, weil er sich in diesem Moment danach sehnte, ihre Stimme zu hören. Aber schließlich wagte er es nicht, diesem Verlangen nachzugeben, weil es etwas bedeutet hätte, und noch war er nicht soweit ihrer Beziehung diese Bedeutung zuzugestehen.

      *

      Als er am nächsten Morgen in die Küche kam, stand Valentina in ihrer rotweißgestreiften Schürze am Herd. Gekonnt schleuderte sie den Eierkuchen in die Luft, den sie für ihn zubereitete, fing ihn mit der Pfanne wieder auf, um ihn auf der anderen Seite leicht anzubräunen.

      »Einen wunderschönen guten Morgen, Valentina, und ich bin echt beeindruckt«, sagte er und schaute auf die Pfanne.

      »Jahrelange Übung«, antwortete sie lächelnd und schob die Brille, die ihr von der Nase zu rutschen drohte, wie einen Haarreif in ihr kurzes weißblondes Haar. »Wie ich gehört habe, ist Ihr erstes Treffen mit den Bogenschützen ausgesprochen gut verlaufen«, sagte sie, nachdem sich Danny an den Tisch gesetzt hatte, auf dem schon eine Kanne mit Kaffee und ein Körbchen mit frischen Brötchen standen.

      »Ich war selbst überrascht, dass ich noch einigermaßen mithalten konnte.«

      »Geh, Herr Doktor, mithalten, Sie waren wirklich gut, wie mir mein Korbinian mehrfach versichert hat«, sagte Valentina und brachte ihm den Teller mit den Pfannkuchen, den sie mit Frisch­käse bestrichen, zusammengerollt und mit frischen Kräutern garniert hatte. So wie Danny ihn zum Frühstück mochte.

      »Vielleicht war es nur Anfängerglück. Warten wir mal ab, wie das zweite Training verläuft.« Danny wollte vermeiden, dass das Team auf die Idee kam, er könnte ihnen doch noch zum Sieg im Wettbewerb verhelfen. Zumal während des Trainings nicht der gleiche Druck aufgebaut wurde wie am Tag des Wettbewerbs.

      »Wenn Sie sich etwas vornehmen, dann klappt das auch«, zeigte sich Valentina zuversichtlich. »Was meinst du, Ortrud?«, wandte sie sich an die Katze, die sie wie fast jeden Morgen vor der Tür erwartet hatte und ihr ins Haus gefolgt war, um es sich auf der Fensterbank in Dannys Wohnküche gemütlich zu machen.

      »Sie enthält sich wohl der Stimme«, stellte Danny lachend fest, als Ortrud nur kurz aufschaute, gähnte und ihren Kopf wieder auf ihre Pfoten sinken ließ.

      »Wie auch immer, ich werde da sein, und Ihnen und den anderen die Daumen drücken.«

      »Für was drücken wir die Daumen?«, wollte Ophelia wissen, die in diesem Moment durch die geöffnete Terrassentür hereinkam.

      »Doktor Norden nimmt am Wettbewerb der Bogenschützen teil«, klärte Valentina das Mädchen auf.

      »Echt? Tennis, Squash und jetzt auch noch Bogenschießen, Sie besitzen viele Talente«, stellte Ophelia anerkennend fest.

      »Ich gebe mir Mühe, vielseitig zu sein«, entgegnete Danny schmunzelnd.

      »Sie müssen sich keine Mühe geben, Doc, Sie sind ein Naturtalent. Lassen Sie es sich schmecken«, sagte Ophelia und schaute sehnsuchtsvoll auf den Eierkuchen.

      »Hast du schon gefrühstückt?«, fragte Valentina das Mädchen.

      »Eigentlich schon, aber so ein Pfannkuchen«, entgegnete Ophelia mit einem vielsagenden Blick und spielte mit den Spitzen ihres Pferdeschwanzes.

      »Wie viel Zeit hast du noch, bis du zur Schule musst?«

      »Zwanzig Minuten.«

      »Das reicht, setz dich, ich mach dir einen Eierkuchen.«

      »Valentina Sie sind die Beste«, entgegnete Ophelia und setzte sich auf den Stuhl gegenüber Danny, ihrem Stammplatz, wenn sie morgens vorbeikam, um Ortrud abzuholen, was ein paar Mal in der Woche vorkam.

      Danny hatte sich inzwischen daran gewöhnt, dass Valentina sich am Morgen mit einer Tasse Kaffee zu ihm an den Tisch setzte, Ophelia dazu kam und sie sich über Neuigkeiten in der Nachbarschaft oder das Weltgeschehen austauschten. Die Gesellschaft der beiden ließ ihn vergessen, dass er eigentlich allein lebte. Ein Zustand, der ihm immer weniger gefiel.

      »Für welchen Sport interessiert du dich denn so, Schatzl?«, wollte Valentina wissen, die sich neben Ophelia setzte, nachdem sie ihr den Pfannkuchen zubereitet hatte und ihn ihr auf einem Teller reichte.

      »In Heilbronn war ich im Schwimmverein. Im Moment versuche ich es gerade mit Volleyball. Meine Mutter ist aber offensichtlich der Meinung, ich sollte es mal mit Fußball versuchen. Zumindest hat sie mich dazu überredet, am Sonntag zu einem Spiel der Schwabinger Mädchenfußballmannschaft zu gehen, die zu den besten in ihrer Liga gehören.«

      »Wie die Zeiten sich doch ändern. Als ich in deinem Alter war, hat kein Madl auch nur daran gedacht, Fußball zu spielen«, wunderte sich Valentina.

      »Es gab schon in den 1920er Jahren Frauenmannschaften, vor allen Dingen in England, bei uns war das wohl eher noch eine Randerscheinung«, sagte Danny.

      »Wow, Doc, ich bin schon wieder beeindruckt«, stellte Ophelia fest, während sie sich den Eierkuchen schmecken ließ.

      »Ich habe während meiner Assistentenzeit im Krankenhaus einige Fußballerinnen behandelt.«

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