Privatdetektiv Joe Barry - Das Erbe des Teufels. Joe Barry
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Slim verdaute diese Nachrichten mit spielenden Backenmuskeln. Dann zog er seine Schlüsse.
„Ist doch klar! Hymnie hat gewußt, daß er beschattet wurde, und hat einen alten Freund ein wenig Theater spielen lassen, um euch loszuwerden. Insofern ist die Geschichte eindeutig.“
„Aber dieser Mann wurde ermordet“, gab der FBI-Agent namens Denny zu bedenken.
„Yeah, und da taucht die Frage auf, ob nicht außer euch noch ein anderer auf das Theater hereinfiel und diesen Gwynn für Hymnie hielt. Wenn das stimmt, ist bewiesen, daß Hymnies Theorie, man wolle ihn ermorden, zutrifft.“
Joe sagte nichts. Er hatte zumindest schon daran gedacht, Hymnie zu glauben.
Als er sich auf den Heimweg machte, gestand er sich ein, daß dieser Besuch ihm keineswegs Klarheit gebracht hatte. Im Gegenteil. Die Dinge waren noch verworrener als zuvor.
Es ist wie ein Quiz, dachte er.
Was er brauchte, war der Quizmaster.
Hymnie war verschwunden. Als Antony Starr im Marberry eintraf, hatte man nur noch ein bedauerndes Achselzucken für ihn.
Mr. Heywood habe vor einer halben Stunde seine Rechnung verlangt, reichlich Trinkgelder gespendet und sei abgefahren,
Gewiß, der Portier habe sich auch gewundert; denn kurz vorher glaubte er, Hymnie beim Verlassen des Hotels gesehen zu haben. Aber das mußte ja wohl ein Irrtum sein. Im übrigen seien die Gäste des Marberry freie Menschen und könnten tun, was ihnen beliebte.
Es kostete den Captain einige Mühe, das Taxi herauszufinden, das Hymnie fortgebracht hatte. Dann wußte er, daß Hymnie zur Central-Station gefahren war.
Er setzte sich mit dem FBI in Verbindung. Man überprüfte alle Züge, die in der fraglichen Zeit den Bahnhof verlasssen hatte. Aber man versprach sich nichts davon. Wenn ein Mann wie Hymnie sich zum Bahnhof fahren ließ, war das ein fast sicherer Beweis dafür, daß er gewiß nicht mit dem Zug verreisen wollte.
Auch eine Rundfrage bei den Fluggesellschaften ergab nichts, Einen Hinweis erbrachte erst die Aussage eines Garagenmeisters, der in der Nähe des Marberry eine Reparaturwerkstatt betrieb. Der Mann hatte Hymnies Chrysler zum Parkplatz der Central-Station gebracht. Jetzt wußte man, wie Hymnie die Stadt verlassen hatte.
Da das Material keineswegs ausreichte, um einen Haftbefehl gegen ihn zu beantragen, mußte man es dabei belassen.
Antony Starr rief gegen neun bei Joe an, um ihm das Ergebnis dieser Fahndung mitzuteilen.
„Der Kerl hat sich unsichtbar gemacht“, schloß er. „Spricht nicht sehr für seine Unschuld.“
„Finde ich auch“, meinte Joe. „War im Marberry nichts auszuschnüffeln?“
„Doch“, sagte Tom. „Hymnie scheint in New York eine Freundin zu haben. Ich versuche jetzt, das Mädchen ausfindig zu machen. Vielleicht kann sie uns einen Tip geben. Sowie ich was Neues erfahre, rufe ich wieder an.“
Joe überließ das Feld dem Captain. Er war immer noch nicht entschlossen, in desen Fall einzugreifen. Er wollte nur auf dem laufenden sein.
Nachdenklich ging er in die Küche und inspizierte den Kühlschrank. Er fand nichts Appetitanregendes.
Deshalb beschloß er, zu Billys Inn zu fahren und dort eins der berühmten T-Bone Steaks zu verzehren. Billys Spezialität waren Steaks, so groß wie eine Nilpferdfährte. Auf dem Rückweg konnte er ein paar Flaschen Bier mitbringen.
Mac saß in seinem Glaskasten, als er die Halle passierte. Der Hausmeister hatte den Schock überstanden und fühlte sich jetzt als Held des Tages.
„Hallo, Mac!“ sagte Joe. „Rufst du bald eine Pressekonferenz ein?“
Mac nickte würdevoll.
„Was an mir liegt, diesen Mörder zu überführen, soll geschehen, Joe“, versicherte der Hausmeister.
Joe ging zu Fuß. Bis zu Billys Inn war es nur ein Katzensprung.
Es war kühl Der Wind brachte Nebel vom East River mit sich. Die Neonlaternen bildeten milchig-weiße Inseln in dem trüben Grau.
Joe schlug den Kragen hoch und beeilte sich. Die Gun Hill Road war um diese Zeit immer menschenleer – eine ruhige Wohnstraße am Rande des Bronx Parks.
Am Park wurde der Nebel dichter. Er wurde zu einem dicken Gebräu, das alle Geräusche verschluckte.
Der Nebel war schuld daran, daß Joe den Mann erst im letzten Augenblick bemerkte.
Er hörte ein Geräusch hinter sich, nicht lauter als ein Eichhörnchen, das Nüsse knackt. Aber Eichhörnchen mit Totschlägern gibt es nicht.
Der bleibeschwerte Knüppel pfiff durch die Luft. Joe kam zu keiner Ausweichbewegung mehr, Der Knüppel traf ihn am Rücken. Ein stechender Schmerz nahm Joe für einen Augenblick die Luft. Seine Glieder wurden schwer. Er ging in die Knie.
„Was steckst du deine Nase in Dinge, die dich nichts angehen?“ Die Stimme klang undeutlich, wie aus weiter Ferne. Joe schwieg sich aus.
„Was hast du mit Hymnie ausgemacht?“ fragte der Mann weiter.
„Was, zum Teufel, willst du wissen?“ Jos Atem ging stoßweise.
„Arbeitest du für Hymnie?“
„Nein!“
Der Knüppel wurde drohend zum Schlag gehoben. Joe spürte das.
„Warum sollte ich lügen?“ brachte er hervor. „Ich arbeite nicht für Hymnie.“
„Er hat dir eine Menge Geld geboten.“
„Ich bin nicht käuflich.“
Joe wartete, daß der Mann zuschlug, aber der Totschläger blieb bewegungslos in der Luft hängen.
„Was hat Hymnie dir erzählt?“ fragte er weiter.
„Er sagte, man wolle ihn ermorden.“
Langsam spürte Joe, wie der Schmerz nachließ. Er konnte wieder freier atmen, aber er rührte sich nicht.
„Hat er Namen genannt?“
„Nein.“
Diesmal glitt Joe zur Seite, als der Knüppel heruntersauste. Der Schlag traf ihn an der Seite. Einen Augenblick sah er den Arm des Mannes, sah den großen Ring mit dem gespreizten Adler am Mittelfinger der linken Hand. Dann wurde ihm schwarz vor Augen. Er hatte das Bedürfnis, sich zu übergeben.
Der Bursche ist ja Linkshänder, dachte er und wunderte sich selbst darüber, daß er noch klar danken konnte.
„Er hat einen Namen genannt“, sagte die unerbittliche Stimme.
„Ja“,