Perry Rhodan Neo 247: Die Welt jenseits der Zeit. Kai Hirdt

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Perry Rhodan Neo 247: Die Welt jenseits der Zeit - Kai Hirdt Perry Rhodan Neo

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kam aus der falschen Richtung. Der Ritter ritt abermals von Norden her auf die Lichtung. Wie sollte er so schnell die Lichtung umrundet haben? Ein Teleporter?

      Nein. Das war nicht derselbe Gegner, obwohl er fast so aussah: ein schwarzer Ritter auf einem riesigen Okrill. Doch seine Rüstung war unversehrt. Nichts war von den Dellen und Beulen zu sehen, die der vorige Angreifer im Faustkampf mit Hawk davongetragen hatte. Was auch immer da geschah, wurde immer eigenartiger.

      Aber das war nicht Hawks Hauptsorge. Denn er hatte keine Ahnung, wie er ein weiteres Gefecht überstehen sollte.

      Das erwies sich zum Glück als überhaupt nicht nötig. Der Ritter attackierte nicht, sondern sprang von seinem Reittier und rief: »Helft! Helft! Eine Dame in Not!« Mit ausgestrecktem Arm deutete er hinter sich, die Straße entlang, die er gekommen war. »Der Lindwurm flieht mit seinem Opfer! Übergebt mir die Tropfen, auf dass ich ihn damit betäuben und sie retten kann!«

      Hawk musste beinahe lachen. Freundliches Bitten war gescheitert, der gewaltsame Raub ebenso, und nun versuchte der Ritter es ... mit Schmierentheater?

      Er blickte kurz in die Richtung, in die der andere zeigte – und erstarrte. Am Rand der Lichtung stand tatsächlich ein riesenhaftes, schlangenartiges Wesen mit Drachenkopf, dessen Leib so dick wie ein ausgewachsener Mann groß war. Die Schwanzspitze war um eine Frau geschlungen, die der Drache oder Lindwurm durch die Luft schwenkte wie eine Puppe.

      Nicht irgendeine Frau.

      Hawk erkannte sie sofort, hätte sie unter Tausenden erkannt, das schmale Gesicht, die geschorenen Haare.

      Yael. Seine Frau.

      Seine tote Frau. Wie konnte das sein?

      Einen winzigen Moment lang verspürte er den Impuls, die Forderung des Ritters zu erfüllen. Seine Frau war in Not, und der andere wusste, wie man sie rettete. Wenn er die Tropfen hergeben musste, um Yael zurückzugewinnen ... Sofgart würde sich ihm nicht widersetzen können ...

      Dann kam er zur Besinnung. Da trieb jemand ein Spiel mit ihnen, und gerade hatte er eine Grenze überschritten. Dafür würde Hawk ihn bezahlen lassen.

      Aber zuerst würde er sich die falsche Yael aus der Nähe ansehen. Dass sie nicht seine Frau sein konnte, hieß nicht, dass sie nicht trotzdem in Gefahr sein mochte. Er sprang auf die Riesenschlange zu, wollte ihren Schwanz zu fassen bekommen, die Dame in Not befreien.

      Das monströse Fabelwesen reagierte gedankenschnell. Es setzte sich in Bewegung, schlängelte sich mit mächtigen Windungen seines Leibs Richtung Norden davon.

      Hawk rannte ihm nach, musste jedoch bald erkennen, dass die Verfolgung sinnlos war. Das Tier bewegte sich so schnell, dass Hawk keine Chance hatte, es einzuholen.

      Als er auf die Lichtung zurückkehrte, war der Ritter unverrichteter Dinge davongeritten. Gucky, Sofgart und Watson erwarteten ihn, die ersten beiden mit fragenden Gesichtern.

      »Gehen wir!«, sagte Omar Hawk grimmig. Er nickte in die Richtung, in die der Lindwurm mit Yael verschwunden war. »Finden wir heraus, was hier gespielt wird.«

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