Voller Geilheit und 12 andere erotische Erzählungen. B. J. Hermansson
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Nichts lieber will ich.
Bei der Arbeit kommt er mir immer öfter näher. Ich registriere es, koste seinen Atem, höre ein Heben, ein Keuchen und spüre immer mehr, vor allem, wie der Abstand zwischen uns immer und immer kleiner wird, und immer schneller und deutlicher. Schließlich ist der Raum von groß zu klein geworden, von mehreren zu einem einzigen und die Körper treffen sich, drängen sich, erreichen sich und streifen einander. Erst vorsichtig, unsicher und wie mitten im Zögern – soll ich bleiben oder gehen? Dann mehr und mehr Bewegungen, die zu einem physischen Kontakt werden.
An einem frühen Vormittag verrichten wir harte Arbeit. In der Scheune, in einer der beiden, sind wir gerade mit der großen Arbeitsaufgabe des heutigen Tages fertig geworden. Die Wärme siedet in mir, es ist Juli und der Tag ist brennend heiß. Wir stehen nah nebeneinander und haben ausgeatmet, als er sich zu mir wendet. Wir erwidern unsere Blicke mit einer Tiefe ohne Grenze, Grund oder Boden.
Ich durchschaue ihn, jetzt versteht auch er es. Und bald, es dauert nicht mal den Bruchteil einer Sekunde, so liegen wir da, zwei nackte und pulsierende und erfüllte Geschlechter, die nach mehr und mehr bitten und verlangen und die dürfen und geben und nehmen.
Ich weiß, dass ich nicht darf. Ich weiß genauso gut wie er, dass ich einen Fehler mache. Ich weiß, ich weiß, ich weiß. Aber ich will nicht aufhören. Also mache ich weiter…
Ich sitze rittlings auf ihm und spüre die mal spitzen, mal schönen, weichen Halme des trockenen Strohs unter meinen nackten Knien. Spüre seinen Körper unter mir, dicht an mir. Stabil, drückend, verschwitzt, hart trifft er meinen, wölbt sich hoch und in mich hinein. Ich pumpe ihn richtig, und den Körper, den ich nicht darf, aber trotzdem nehme.
Ich nehme mir, was ich brauche, und will so hart, dass er ohne Gnade stöhnt, krampft, hinein und hinaus drückt, härter, schneller, tiefer und mehr und oh und oh und oh und…
Stille.
Schwere, schleppende, freie, schläfrige, leere Atemzüge. Der Körper, die Schultern und Beine, die Waden und Muskeln, alles steht still, schaltet sich ab, sinkt, sinkt. Ich falle über ihm zusammen. Lasse meinen Kopf auf seiner Brust ruhen und schlafe ein, mit seiner Lust in mir, die an meinen müden, angewinkelten Schenkeln herunterläuft.
Wir machen weiter und erforschen mitunter neue Plätze, wie einen Küchentisch und einen undichten Kahn. Und obwohl ich weiß, dass es falsch ist, so wiegt der Wille schwerer und ich mache weiter – ohne um weder Entschuldigung noch um Erlaubnis zu bitten.
Unbekannt
Das Abteil ist grau, die Sitze teilweise von Kirschen geküsst. Das Fenster offen, was den Wind laut hereinbrausen lässt.
Ich sitze schon dort, als er mit zwei anderen hereinkommt. Wir nicken uns wortlos zu. Sie setzen sich hin und meine Augen erwachen. Seine Haut ist hell mit einem Hauch von Dunkel. Seine Augen sind braun und er sagt zu dem einen ein paar Worte auf einer Sprache, die ich nicht kenne. Ich beobachte ihn. Seine Brust ist hart, gestreckt, zurückgehalten, trainiert unter einem engen T-Shirt in grau, weich an seiner Haut. Die Shorts – blau, wecken ein Verlangen in mir. Sie sehen aus wie angeklebt, wie ein Rahmen um ihn. Die Beine – nackt. Die Waden – hart. Gepflegter Bart. Das Haar schaut unter seiner Schirmmütze hervor, auch diese blau. Ich beobachte Bewegungen, Geräusche und Stille. Als wäre ich das Publikum bei einem Spiel, meinem Spiel. Seine Freunde schauen in ihre Handys, beide konzentriert. Er, noch nicht sicher.
In meinem Kopf wird die Chance geweckt. Aus meiner Taille schießt ein Muss.
Er. Ich weiß es. Er. Er. Er. Habe ich schon einmal jemanden vernascht, mich von jemandem lieben gelassen, der seine Sprache spricht?
Das Spiel. Ich muss einige, lass uns sagen, Hindernisse überwinden, bevor es möglich wird. Jetzt: zwei zu viel, damit einer sehen kann. Ich denke, berechne, wäge ab, gebe nicht auf.
Ich setzte meine Beobachtungen fort. Die Nase – gerade, deutlich, sicher, bestimmt, klar. Die Beine – er überschlägt sie jetzt, entspannt, nah an mir. Zu nah. Wir sitzen einander gegenüber und streifen einander aus Versehen. Die anderen beiden sehe ich nicht mehr. Nicht, bevor sie aus dem Abteil verschwinden und zwei Fremde allein zurücklassen. Aber bevor Lust und Mut und Möglichkeiten gewinnen, kommt ein anderer Reisender herein und bricht unseren Moment des Können. Die betreffende Person, unsicher, schaut auf ihr Ticket – und dreht sich um, Gott sei Dank, und geht wieder heraus.
Zurück bleiben wir, er und ich, und ein Platz, der gefüllt werden will.
Dankbar schreit mein Unterleib Ja und Jetzt.
Allein.
Wollen.
Können.
Sollen.
Ich bin nicht wie du, sagt er nachdrücklich und den Blick fest auf meinen gerichtet. Er ist bereits hart. Ich mache keinen Rückzieher, zögere nicht, halte nicht inne. Mit einem Klick geht der Riegel ins Schloss und er sitzt da, regungslos, starr in Erwartung. Jetzt. Mein Unterleib krampft, heult, fließt, brennt, dampft, schreit, bittet, überfällt.
Lass mich, sage ich mit Sicherheit in meinem Blick und Ruhe in meiner Stimme.
Er öffnet seine Shorts.
Die Eichel glänzt. Der Ständer zeigt zur Decke hoch. Meine Lippen wollen seine Haut kosten und sein Geschlecht verspeisen.
Ich knie mich hin, der Stoff schützt gegen die reibenden Steinchen auf dem Boden. Ich führe ihn an meine völlig heißhungrigen Lippen, die voller Ungeduld warten. Und dann füllt er meinen Mund, meinen Rachen, mich, mit seiner pochenden, fiebrigen, vollständig schwindelnd schönen Erektion. Lieblich, weich, fest und tief, so tief.
Seine Worte verschwinden und werden zu Sätzen aus Wollust und er explodiert bis zum Erguss unter meinem Blick. Ich werde von seinem Sperma markiert.
Und ich, ich werde zu einer Pfütze aus kreisender Ruhe, falle und zerfließe, ohne inne zu halten.
Ich auch.
John
Ich trage seinen Nachnamen. Er heißt John. Lange, lange gehörte er jemand anderem – verheiratet. Jetzt ist er meiner. Wir wohnen in einem grünen Haus mit gelben Eckbalken und weißen Fensterrahmen. Das Meer grenzt an unser Grundstück und wir sitzen oft auf dem Steg oder haben große Dinner im Garten. Oft, oft.
John hat eine Arbeit, die ihm viele Jas und Neins abverlangt. Er darf nicht Vielleicht sagen oder Ich weiß nicht, er muss entscheiden. Gemeinsam mit ein paar anderen leitet er ein erfolgreiches Unternehmen.
Wir sind beide mit Gesundheit, Stabilität und guten grenzenlosen finanziellen Möglichkeiten beschert. John ist älter als ich. Einer seiner vier Söhne ging in dieselbe Klasse wie ich. Inzwischen bin ich seine Stiefmutter. Das fühlt sich unwirklich und vollständig verboten an. Falsch. Und erregend.
Wir leben, John und ich, eine Art Luxusleben. Wir trinken teure Weine mitten in der Woche. An den Wochenenden importieren wir Champagner. John ist weltgewandt. Er bringt mir alles bei, von Aussprache bis hinzu, Muscheln zu mögen.
Manche Leute meinen, dass er, mein Mann, glaubt, dass er wer sei. Etwas sei. Viele, viele Leute sind