Voller Geilheit und 12 andere erotische Erzählungen. B. J. Hermansson
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Aber anstatt missgünstig zu werden, habe ich mich verliebt.
Und die Liebe hat die Fähigkeit, viele Knoten zu lösen.
John und ich haben einen Billardtisch mit einem schimmernden, grünen Überzug, dunkel und feucht und hungrig mit bewegten Mustern. Er mag die Kombination von Stoff und unbequemen, harten und herausfordernden, gern ermüdenden Orten. Es erregt mich ungemein, wenn wir uns an genau diesen Orten lieben. Die Spannung weckt ihn geradezu, und seine Lust weckt mich. Hebt den Ernst auf, die Entscheidungen, ja oder nein, von seinen Schultern, aus seinem Ton, seinen Gedanken und seinem Blick. Wird stattdessen zu Feuer, bombensicherem Willen, grenzenlos, muss, wird. Will mich haben, genau hier und jetzt. Und ich, ich lasse mich begehren, geben, nehmen und ein Teil von ihm sein, gleichzeitig wie meine Erregung in Triumph explodiert, mit intensiven Nachbeben.
Zusammen besitzen wir die Welt, wo er König ist und ich seine Königin.
Oscar
Wir lieben uns nicht, wir ficken. Oscar will mich haben, muss mich haben, kann sein Begehren nicht zügeln, ohne mich zu treffen. Sein Glied krampft nach mir und auf seine Initiative hin sind wir einen Nachmittag allein, bei ihm zu Hause. Am Anfang ist er zögerlich, unsicher ob meiner Reaktion. Aber bald, sobald er gemerkt hat, dass ich genau so will wie er, wird er sicher.
Ich liebe unseren Sex vollkommen.
Unser Takt ist ein und derselbe. Wir streicheln uns, füllen uns und halten uns auf eine Weise und in Abstand und Nähe und in einem Takt, der nur zusammengefasst werden kann als – meisterhaft. Wir sind wie ein Motor, unsere Organe teilen eine vollkommene, beeindruckende Maschinerie. Die Körper und unsere erotische Gier sind dafür gemacht, dies zwischen uns zu erforschen.
Und bei ihm werde ich so grenzenlos erregt. Jedes Mal, darauf ist vollkommen Verlass, komme ich, sodass es in mir spielt. Er sagt nie etwas. Nie, nie. Aber durch seinen konzentrierten und intensiven Blick, entschieden und sicher, weiß ich es. Er macht Kompromisse, und er macht es gern. Er gibt mir, auch wenn er weiß, dass er es nicht tun sollte. Und er gibt sich selbst. Denn die Lust ist so, manchmal reichen Worte nicht aus, um zu erklären oder zu verhindern. Manchmal wird es einfach genau so. Und es darf so sein.
Er ist nicht so fürs Küssen zu haben, zumindest nicht irgendwelcher Lippen, Oscar. Aber wenn ich ihn an meinen Mund führe, während ich da kniee und er sich an die Wand lehnt und seine Hosen ihm in den Kniekehlen hängen, dann jubelt er. Da erzeugt sein Körper Atemzüge, die ihr Eigenleben führen und er fällt wie in Trance, fern von aktivem Handeln. Die Luft wird zu Elektrizität zwischen seinem Körper und meiner Zunge. Er entspannt. Er nimmt mich zu sich. Lässt sich nehmen.
Danach bin ich dran, zu bekommen. Ich liege auf dem Tisch, immer völlig nackt. Er will mich immer in diesem Winkel haben. Von vorne und auf dem Rücken. Er will mich so, um seine Konzentration kontrollieren zu können, glaube ich. Um seine explosive Kraft zu steuern, um seine Bewegungen in dem kontrollierten Rhythmus auszuführen, der dafür sorgt, dass es so unermesslich gut zwischen uns ist.
Ich komme.
Die Ektase kommt.
Oscar kommt.
Wir küssen einander nicht, wenn es vorbei ist. Wir sagen nichts. Wir verlassen einfach nur den Ort. Gehen in verschiedene Richtungen. Machen weiter, um uns bei Gelegenheit noch einmal zu sehen. In diesem Zimmer oder bei ihm zu Hause in seiner kleinen, kleinen Einzimmerwohnung oder an einem anderen Ort.
Überall bekommt unsere Erregung die Erlaubnis zu leben.
Fredrik
Die Veranda bei dir. Du sitzt da und wärmst dich in der Sonne, deine Augen sind geschlossen und dein Oberkörper ist nackt. Ich bin in einer Angelegenheit bei dir, die im Moment völlig unwichtig ist, irgendwas Alltägliches.
Ich habe dich bisher nicht wirklich gesehen, kaum an dich gedacht wie an einen potentiellen Liebhaber. Vielleicht, weil du viel älter bist als ich, bestimmt zwanzig Jahre. Du hast mehrere Kinder, von denen manche den Aufstand proben und manche sprechen lernen. Ich sehe dich manchmal, wir grüßen uns. Aber viel mehr ist da nicht, vielleicht ein Winken, wenn unsere Autos aneinander vorbeifahren. Ich weiß, wie du heißt. Ich weiß, dass du Geschwister hast und ich weiß, wie deine Familie aussieht.
Du sonnst dich in der Wärme, lässt die Sonnenstrahlen deinen Brustkorb erwärmen. Ich gehe über den Rasen, noch hast du meine Ankunft nicht bemerkt. Vielleicht tue ich es bewusst, vielleicht ist es nur ein Zufall, dass ich leise auftauche. Ich bleibe vor der Veranda stehen, sehe dich an. Lasse meinen Blick über deinen Körper schweifen. Du trägst Shorts. Die Füße sind ebenso von der Sonne geküsst wie deine Arme.
Etwas beginnt zwischen meinen Beinen, ich weiß so gut, was es ist. Die Lust, der Wille, etwas zu tun, das ich eigentlich nicht tun sollte. Ich bleibe einige Minuten so stehen.
Beginne, mich selbst zu streicheln.
Ich spüre die Erregung in mir eskalieren, das einzige, was ich will, ist, von dir genommen zu werden, hart und langsam. Ich schließe die Augen und stelle mir das Szenario vor, als ich deine Stimme höre.
Du bist erstaunt, mich zu sehen, aber dennoch froh. Und fragst, was mich herführt. Du merkst nicht, dass ich mich selbst streichele. Ich frage, ob du allein bist, ohne auf deine Frage zu antworten. Ich habe mich schon entschieden, was ich will, mich entscheiden, dass ich will, dass du und ich unsere Körper vollständig ausnutzen. Vollständig.
Du antwortest, dass du allein bist, dass du hier in der Sonne liegst und das herrliche Wetter genießt.
Ich gehe zu dir heran, während du immer noch dasitzt, immer noch ebenso entspannt und mit einem Lächeln im Gesicht. Du genießt die leichte Sommerbrise und die Temperatur, die unser Dasein bejaht. Ich gehe zu dir heran, gehe bis zwischen deine breiten Beine, die völlig regungslos und wie im Schlaf daliegen.
Du reagierst, weiß nicht richtig, was du tun sollst. Ich sehe das Erstaunen in deinem Blick, die Frage. Das Gefühl, plötzlich die Kontrolle über die Situation zu verlieren.
Ich sehe dir tief in die Augen, während du fragst, was ich da tue.
Ich antworte nicht.
Knie mich hin und beginne, über deinen Schritt zu streichen, über den losen Stoff der Shorts. Du sagst, dass das falsch ist, dass wir das nicht tun sollten. Du siehst dir über die Schulter, siehst, dass wir immer noch allein sind. Du sagst, dass ich hübsch bin, aber viel zu jung, dass du verheiratet bist und Kinder hast und das hier nicht tun kannst. Ich höre zu, aber mache weiter, obwohl du Einwände hast, du meinst nicht, was du sagst. Ich weiß ja, dass du willst, weiß, dass du nichts lieber willst, als mich hier auf dem Tisch zu nehmen, neben dem du sitzt. Musst nur ermuntert werden, wagen, zu wollen.
Ich weiß, dass du deine Erektion tief drinnen in meinem hungrigen Körper spüren willst, jeden Zentimeter von mir erforschen willst, mich fühlen, mich küssen und jede Pore meiner braunen Haut liebkosen. Bald, sehr bald, erhebt sich ein Ständer unter deiner Shorts, du bist immer noch dabei, uns beide mit Gründen zu überhäufen, warum du diese Handlung nicht ausführen solltest. Ich mache weiter, trotzdem, ziehe deine Shorts und dann auch deine Unterhose herunter und merke, dass du nicht länger dagegen ankämpfen kannst. Deine Worte haben sich gelegt und dein Kopf ebenso, du genießt. Du lässt keine Grenzen mehr meine Taten stoppen, du bist plötzlich einverstanden, dass die Lust in diesem Moment wesentlich ist.