Die bekanntesten Theaterstücke. Heinrich von Kleist

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Die bekanntesten Theaterstücke - Heinrich von Kleist

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style="font-size:15px;">       – Ein ungesprochner Wunsch ist mir erfüllt.

       – Laßt mich allein ihr Weiber.

       (Die Weiber ab.) Wenn sie so

       Ergeben sich erweisen, sind sie wohl

       Gestimmt, daß man sie schleunig brauchen kann?

      THEISTINER:

       Wie den gespannten Bogen, Herr; der Mord

       Jeromes hat ganz wütend sie gemacht.

      SYLVESTER:

       So wollen wir die Witterung benutzen.

       Er will nach meinem Haupte greifen, will

       Es – nun, so greif ich schnell nach seinem. Dreißig

       Sagst du, sind eben eingerückt, ein Zwanzig

       Bring ich zusammen, das ist mit dem Geiste,

       Der mit uns geht, ein Heer – Theistin, was meinst du?

       Noch diese Nacht will ich nach Rossitz.

      THEISTINER: Herr,

       Gib mir ein Funfzehn von dem Trupp, spreng ich

       Die Tore selbst und öffne dir den Weg.

       Ich kenn das Nest als wärs ein Dachsloch – noch

       Erwarten sie von uns nichts Böses, ich

       Beschwörs, die sieben Bürger halten Wache

       Noch, wie in Friedenszeiten.

      SYLVESTER: So bleibts dabei:

       Du nimmst den Vortrab. Wenn es finster, brechen

       Wir auf. Den ersten Zugang überrumpelst

       Du, selber folg ich auf dem Fuße, bei

       Jeromes Leiche sehen wir uns wieder.

       Ich will ihm eine Totenfeier halten,

       Und Rossitz soll wie Fackeln sie beleuchten.

       Nun fort zu den Vasallen.

      (Beide ab.)

      Dritte Szene

       Inhaltsverzeichnis

       Bauernküche. Barnabe am Herd. Sie rührt einen Kessel, der über Feuer steht.

      BARNABE:

       Zuerst dem Vater:

       Ruh in der Gruft: daß ihm ein Frevlerarm nicht

       Über das Feld trage die Knochen umher.

       Leichtes Erstehn: daß er hoch jauchzend das Haupt

       Dränge durchs Grab, wenn die Posaune ihm ruft.

       Ewiges Glück: daß sich die Pforte ihm weit

       Öffne, des Lichts Glanzstrom entgegen ihm wog.

      URSULA (außerhalb der Szene):

       Barnabe! Barnabe!

       Rührst du den Kessel?

      BARNABE: Ja doch, ja, mit beiden Händen;

       Ich wollt ich könnt die Füß auch brauchen.

      URSULA: Aber

       Du sprichst nicht die drei Wünsche. –

      BARNABE: Nun, das gesteh ich!

       Wenn unser Herrgott taub, wie du, so hilft

       Es alles nichts. – Dann der Mutter:

       Alles Gedeihn: daß ihr die Landhexe nicht

       Giftigen Blicks töte das Kalb in der Kuh.

       Heil an dem Leibe: daß ihr der Krebs mit dem Blut-

       Läppchen im Schutt schwinde geschwinde dahin.

       Leben im Tod: daß ihr kein Teufel die Zung

       Strecke heraus, wenn sie an Gott sich empfiehlt.

       Nun für mich:

       Freuden vollauf: daß mich ein stattlicher Mann

       Ziehe mit Kraft kühn ins hochzeitliche Bett.

       Gnädiger Schmerz: daß sich –

      URSULA:

       Barnabe! Böses Mädel! Hast den Blumenstaub

       Vergessen und die Wolfkrautskeime.

      BARNABE: Nein

       Doch, nein, 's ist alles schon hinein. Der Brei

       Ist dick, daß schon die Kelle stehet.

      URSULA: Aber

       Die ungelegten Eier aus dem Hechtsbauch?

      BARNABE:

       Schneid ich noch einen auf?

      URSULA: Nein, warte noch:

       Ich will erst Fliederblüte zubereiten.

       Laß du nur keinen in die Küche, hörst du?

       Und rühre fleißig, hörest du? Und sag

       Die Wünsche, hörst du?

      BARNABE: Ja doch, ja. – Wo blieb

       Ich stehn? Freuden vollauf – Nein, das ist schon vorbei.

       Gnädiger Schmerz: daß sich die liebliche Frucht

       Winde vom Schoß o nicht mit Ach! mir und Weh!

       Weiter mir nichts, bleibt mir ein Wünschen noch frei,

       Gütiger Gott mache die Mutter gesund.

       (Sie hält wie ermüdet inne.)

       Ja, lieber Gott! – Wenns Glück so süß nicht wär,

       Wer würd so sauer sich darum bemühn?

       Von vorn. Zuerst dem Vater:

       Ruh in der Gruft: daß ihm ein Frevlerarm nicht

       Über das Feld – – Ah!

      (Sie erblickt Ottokar, der bei den letzten Worten hereingetreten ist.)

      OTTOKAR: Was sprichst du mit

      

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