Perry Rhodan 3101: Die Letzten der Lemurer. Robert Corvus

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Perry Rhodan 3101: Die Letzten der Lemurer - Robert Corvus Perry Rhodan-Erstauflage

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Fingerkuppen wirkte nachdenklich. So kannte Rhodan ihn. Er vertraute darauf, dass Ninasoma alle Informationen aufnahm, die an seinem Kommandopult zusammenliefen.

      Tüllok richtete sich auf, sodass er die anderen in der Kommandoreihe nun wieder überragte.

      Der Arkonide wandte sich an Ninasoma, der nickte, die Füße unter den Sessel zog und sich vorbeugte. »Zwischenbericht von der Funkstation.« Akustikfelder verstärkten seine Ankündigung.

      »Mithilfe von ANANSI konnten wir einen ersten Scan der Hyperfunkfrequenzen durchführen«, zwitscherte der Jülziish.

      Die Anzeige im Hauptholo wechselte. Dort materialisierte das überlebensgroße Abbild einer Frau, die im Schneidersitz schwebte. Ihr Körper schien ebenso wie ihre schlichte Borduniform aus bläulichem Glas zu bestehen. Sie drehte sich um die eigene Achse, sodass die großen Augen nach und nach jeden anblickten. Um sie erschienen und verschwanden glitzernde Fäden, an denen blaue, grüne und rote Lichtfunken wie Saphire, Smaragde und Rubine aufleuchteten.

      »Wie geht es euch?«, fragte ANANSI.

      »Wir freuen uns über die von dir zur Verfügung gestellten Daten«, beteuerte Tüllok mit seiner zwitschernden Stimme. »Gemessen an der Menge von Sternen, die wir in Cassiopeia zählen, empfangen wir nur wenig.«

      »Dies ist ein ruhiger Ort«, stimmte ANANSI zu. »Gegenwärtig habe ich nur einige Zehntausend Funksprüche hyperenergetischer Kommunikation ausfindig machen können.«

      »Keiner sendet genau in unsere Richtung, deswegen empfangen wir lediglich Versatzstücke«, fuhr Tüllok fort. »Die inhaltliche Analyse wird noch eine Weile dauern. Wir können aber bereits festhalten, dass es in Cassiopeia nur eine geringe Dichte an technisch fortschrittlichen Zivilisationen gibt.«

      »Was ist mit fremdartigen Signalen?«, fragte Ninasoma. »Solchen, die wir weder natürlichen Quellen zuordnen können noch einer Technologie, die auf den uns bekannten Prinzipien beruht?«

      Rhodan beugte sich vor. Der Kommandant stellte genau die richtige Frage: Gab es im Funkverkehr etwas, das auf einen chaotarchischen Ursprung schließen ließ?

      »Ich habe bisher nichts Derartiges gefunden«, sagte ANANSI.

      Rhodan empfand sowohl Enttäuschung als auch Erleichterung.

      »Gibt es konkrete Anzeichen für eine Bedrohung der RAS TSCHUBAI?«, wollte Ninasoma wissen.

      »Derzeit kann ich keine erkennen.«

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      Illustration: Dirk Schulz

      Der Kommandant suchte den Blickkontakt zu den Besatzungsmitgliedern in der Zentrale. Einigen war eine gewisse Anspannung anzusehen, aber niemand meldete eine Gefahr für das Schiff. »Wir bleiben eine Stunde in voller Alarmbereitschaft. Falls die Situation dann unverändert ist, gehen wir den nächsten Schritt.«

      Rhodan nickte ihm zu.

      3.

      Die Chronistin und der Mausbiber

      Herzhaft biss Gucky zu. Krachend brach die Karotte.

      Ein Dutzend der im Observatorium versammelten Sternenstauner zuckte zusammen. Keine schlechte Quote, fand der Ilt und unterdrückte ein Kichern.

      Er ignorierte die tuschelnden Kinder in der Schulklasse und ging leise schmatzend auf Axelle Tschubai zu.

      Die junge Frau hielt unschlüssig eine stabförmige Aufzeichnungseinheit, die ein rechteckiges Hologramm mit einem Text projizierte. Sie stand ein wenig geduckt, die Schultern fielen ein bisschen nach vorn. Die Locken schwarzen Haars bildeten einen Kranz um den Kopf, die Augen zuckten, als überlegte sie, ob sie Gucky ansehen sollte oder nicht.

      Der Mausbiber stellte sich so nah vor sie, dass sie ihn unmöglich ignorieren konnte, und biss noch einmal geräuschvoll ab. »So viel Feierlichkeit ist ja nicht auszuhalten.«

      Er wusste, dass er seine eigene Angst übertünchte. Sicher hatten alle hier Versammelten von Andromeda gehört und von dem, was vor so langer Zeit dort geschehen war. Aber Gucky war dabei gewesen. Für ihn war der Kampf gegen die Meister der Insel viel mehr als eine Aneinanderreihung von historischen Ereignissen gewesen. Er wusste nur allzu gut, wie es sich angefühlt hatte, diesen übermächtigen Feinden gegenüberzustehen, die bedenkenlos ganze Völker für ihre Interessen geopfert hatten.

      Guckys Sorge war nicht aus der Luft gegriffen. Die Nachbargalaxis der Milchstraße hatte sich abgeriegelt, die neuen Machthaber dort hatten deutlich gemacht, dass Galaktiker ihnen nicht willkommen waren.

      Vetris-Molaud hatte das auf einer Expedition herausgefunden, auf der er, so sagte man, einer Frau begegnet war, die sich Ousha Rikmoon genannt hatte; wolle er sie je finden, solle er hingegen nach Soynte Abil forschen, hatte sie ihm bei ihrem Abschied geraten. Soynte Abil – wie der längst verstorbene Faktor VII, ein Meister der Insel. Waren die Tyrannen von einst also doch nicht so tot, wie man geglaubt hatte? In keinem Fall ließ die Blockade viel Hoffnung, dass man sie freundlich empfangen würde. Wenigstens hatte die RAS TSCHUBAI Cassiopeia anfliegen können, die Abriegelung war 630.000 Lichtjahre von Andromeda entfernt wohl nicht aktiv.

      Gucky warf sich den Rest der Karotte in den weit geöffneten Mund. »Du trägst einen großen Namen, Axelle Tschubai.«

      »Nach meinem Ahn ist dieses Schiff benannt.« Blinzelnd wich sie seinem Blick aus. »Das weißt du natürlich.«

      »Ras war ein netter Kerl. Schüchtern, aber zugleich abenteuerlustig. Eine seltsame Mischung.« Der Teleporter war ebenfalls bei der ersten Erkundung Andromedas mit von der Partie gewesen. »Ich bin gespannt, wie viel du von ihm geerbt hast.«

      »Sprichst du mich deswegen an?«

      »Nein, wegen des Rezepts für Karottenkuchen, das du ins Bordnetzwerk eingespeist hast. Dafür möchte ich mich bedanken.«

      »Das hast du gelesen?« Die Wangen in ihrem zimtfarbenen Gesicht verdunkelten sich.

      »Ich habe sogar einen Kuchen gebacken.«

      Überrascht sah Axelle ihn an.

      »Sehr lecker«, beteuerte er. »Ich habe mir allerdings erlaubt, das Rezept zu variieren. Karottensaft darübergießen, zwei Minuten, bevor man den Kuchen aus dem Ofen holt. Das macht ihn frischer.«

      »Ich ...« Ihr forschender Blick verriet, dass sie überlegte, ob er sie veralberte. »Ich probiere es demnächst aus.«

      Gucky holte eine Karotte aus der Tasche. »Magst du?«

      »Danke.« Axelle nahm sie, hielt sie dann aber unschlüssig in der Hand.

      Leider hatte Gucky keine dritte mitgenommen.

      »Solltest du nicht in der Zentrale sein?«, fragte sie. »Ich meine, du bist doch ... so erfahren, und du bist der Chef des neuen Parakorps.«

      »Unter anderem deswegen, weil ich Gedanken lesen und teleportieren kann. Sobald etwas meine Aufmerksamkeit erfordert, werde ich rechtzeitig in der Zentrale sein, um das Universum zu retten.«

      Auf das Parakorps war Gucky

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