Perry Rhodan 3101: Die Letzten der Lemurer. Robert Corvus

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Perry Rhodan 3101: Die Letzten der Lemurer - Robert Corvus Perry Rhodan-Erstauflage

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      Gardari Thont stand auf. »Ich werde das übernehmen.« Alle Blicke folgten ihm, während er die Position einnahm, die eigentlich dem Chefentwickler der Bombe zugedacht war. Er lächelte zu Lat-Antin herüber.

      Sie ließ die Waffe sinken und legte die freie Hand auf ihren Knopf. »Drei – zwei – eins – Zündung!«

      Sie drückte so fest, dass ihr Daumen schmerzte. Mit angehaltenem Atem beobachtete sie, wie die rote Lichtbahn, die von ihrer Position ausging, die Mitte des Pults eine halbe Sekunde vor der erreichte, die von Thont kam.

      Das Verbindungselement schaltete. Der vereinigte rote Strahl sank in den Boden.

      Lat-Antins Kopf ruckte hoch. Sie sah in die Ferne.

      Der Bunker war in einen flach abfallenden Hügel gebaut. Die Salzwüste erstreckte sich bis zum Horizont. An manchen Stellen war sie vollständig weiß, aber überwiegend mischte sich Ocker hinein. Über ihr flimmerte die Luft.

      Ein neuer Hügel entstand. Innerhalb von drei Herzschlägen hob er sich aus dem Boden, schwoll an, wuchs, brach auf.

      Die transparente Wand dunkelte so weit herab, dass die Landschaft in der Schwärze nicht mehr zu sehen war. Dennoch gleißte ein Licht so hell, dass es in den Augen stach, stieß empor wie eine Schwertklinge. Es verlängerte sich weiter und weiter in die Höhe.

      Offenbar verlor es schnell an Leuchtkraft. Zwar blieb es für Lat-Antin ein gerade noch erträgliches Gleißen, aber die Verdunkelung der Wand verdämmerte. Die Struktur der Landschaft ließ sich wieder erahnen.

      Sand und Salz prasselten gegen die Scheibe wie eine Armada blutdürstiger Insekten.

      Eine riesige Wolke wallte am Horizont. Der Hügel war fort, stattdessen gab es dort unzählige kleine Erhebungen. Auswurf der Explosion.

      Das Prasseln verebbte. Die durch die Erde laufende Druckwelle erreichte den Bunker, der Boden zitterte.

      Die Wolke stieg auf, sog Staub und Sand mit sich in die Höhe. Oben, wo sie auf eine Barriere anderer Luftschichten traf, wanderte sie zu den Seiten und formte so die Gestalt eines Pilzhuts nach. Genau wie vorhergesagt.

      Tammo-Tor schien seine Furcht vergessen zu haben. Seine Miene zeigte nur noch andächtiges Staunen.

      Nach und nach standen die Offiziere auf, als könnten sie dadurch eine bessere Beobachtungsposition erreichen.

      Lat-Antin steckte die Pistole weg.

      Thont nickte ihr anerkennend zu.

      Im Kontrollpult leuchteten Anzeigen auf. Zahlenreihen rauschten vorbei, Fieberkurven bauten sich auf.

      »Werte die Sensordaten aus!«, forderte Lat-Antin den Forscher abfällig auf. »Das wirst du ja wohl noch schaffen.«

      Er eilte ans Pult.

      Einer der Offiziere stimmte die Hymne der großen Flut an. Die anderen fielen ein. Während die Pilzwolke draußen immer majestätischer anschwoll, füllte der triumphale Gesang den Bunker.

      Gardari Thont schlenderte zu ihr herüber. »Ich werde Assena-Dree von deinem Erfolg berichten. Wir müssen unsere Stärke nutzen.« Sein unwiderstehlicher Geruch füllte ihre Nase. »Es ist der richtige Zeitpunkt für die Jungfernfahrt der GEVELU AVALANI.«

      »Das stimmt«, befand Lat-Antin. »Aber deine Abreise hat noch eine Stunde Zeit.« Sie berührte seinen Oberschenkel. »Ich will jetzt einen Mann.«

      5.

      Cassiopeia

      »Was wir bisher herausgefunden haben, bestätigt unsere Überlegungen zu Cassiopeia.« Ein anderer Redner hätte wohl seine Hände benutzt, um in Richtung der einen Meter durchmessenden Holoprojektion der Zwerggalaxis zu gestikulieren. Max Hilker ruckte jedoch nur mit dem Kinn. Der Chefastrophysiker der RAS TSCHUBAI hielt die Arme vor der breiten Brust verschränkt. »Dies ist eine sehr alte Struktur. Kaum ein Stern darunter, der jünger ist als acht Milliarden Jahre.«

      »Doppelt so alt wie die Sonne«, stellte Farye Sepheroa-Rhodan fest. Sie vertrat Muntu Ninasoma, der nebenan in der Zentrale das Kommando führte. »Wieso ist es hier dann so still? Müsste sich da nicht eine Vielzahl von Zivilisationen entwickelt haben? Rein statistisch betrachtet?«

      »Nur, wenn die Umgebungsparameter vergleichbar mit der Milchstraße wären«, gab Loscozar Totuyeret zu bedenken. Eine Greifzunge rollte sich aus dem rechten der drei Nasenlöcher des Cheborparners, der optisch auch durch seine Bockshörner und den schwarzen, drahtigen Pelz aus den anderen Umstehenden herausstach. Sie fasste den Becher, dessen Innenbeschichtung das enthaltene Getränk am Kochen hielt, und führte ihn zum schmallippigen Mund.

      »Das sind sie nicht«, stellte Hilker fest. Er klang ein wenig ungehalten über die Unterbrechung seines Vortrags.

      Perry Rhodan hielt die Besprechung im Konferenzraum ab, um den Fortgang der Mission zu planen, ohne die Abläufe in der Zentrale zu stören. Die Lemurische Allianz hatte Rhodan mit unbeschränkter Entscheidungsbefugnis ausgestattet, um die vage Geschichte der drei Deserteure zu überprüfen, gegebenenfalls den Chaoporter FENERIK aufzuspüren und mögliche Gefahren für die Milchstraße abzuwenden.

      »Wie wir aus den Farbspektren, die wir aus Cassiopeia auffangen, schließen, sind die Vorkommen schwerer Elemente selten«, dozierte Hilker. »Insbesondere Metalle kommen kaum vor. Nur in wenigen Planetensystemen dürfte sich genug davon finden, um felsige Himmelskörper zu bilden. Wenn überhaupt, haben wir es hauptsächlich mit Gasplaneten zu tun.«

      »Alles andere als ideal für die Entwicklung einer technologischen Zivilisation«, urteilte Karin Kafka.

      Wie Totuyeret, der sich meist LoT nennen ließ, gehörte sie zur Besatzung des neuen Schlachtkreuzers BJO BREISKOLL, der das gleichnamige Schiff älterer Bauart ersetzt hatte. Sie war auf die Analyse fremder Technologien spezialisiert.

      Rhodan fragte sich, ob die Dreißigjährige ausreichend Erfahrung mitbrachte, um auch chaotarchische Technik entschlüsseln zu können. Aber vielleicht war Erfahrung bei so exotischen Dingen, wie Rhodan sie zu finden erwartete, weniger wichtig als geistige Offenheit. Die Fähigkeit, Gewohntes auszublenden und dem Neuen vorbehaltlos zu begegnen, auch wenn es zunächst unsinnig erschien.

      Was ihre Erscheinung anging, war Karin jedenfalls Spielereien gegenüber aufgeschlossen. Über der Bordkombination trug sie eine Kette, in der das Metall zu fließen schien und irisierend die Farben wechselte, und in das Gespinst, das ihr Armband mit dem Ring an ihrem Mittelfinger verband, waren Zahnräder eingearbeitet.

      LoT stellte seinen Becher ab. »Ich sagte ja: Es gibt eine Unzahl von Parametern, wenn es um die Entwicklung von Leben geht.« Das war sein Fachgebiet. Er war Xenobiologe.

      »Es würde uns allen helfen, wenn wir erst einmal den Bericht zu Ende anhören würden«, empfahl Anesti Mandanda.

      Karin ließ sich in den Sessel zurückfallen und verdrehte die Augen, was besser als jede spitze Bemerkung verriet, was sie von Mandandas Meinung hielt.

      Er war das dritte Besatzungsmitglied der BJO BREISKOLL im Besprechungsraum. Die Experten waren zusammen mit ihrer Kommandantin Oona Zocalo erschienen, weil Rhodan vermutete, dass der Schlachtkreuzer eher früher als später getrennt von der RAS TSCHUBAI in den Einsatz gehen

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