Perry Rhodan 3103: Angriff des Lichtfressers. Christian Montillon

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Perry Rhodan 3103: Angriff des Lichtfressers - Christian Montillon Perry Rhodan-Erstauflage

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Worte gibt.«

      »Ein flüchtiges Phänomen«, sagte die Orterin. »Ich konnte es nicht ganz fassen und rekonstruieren. Ein amorphes Etwas, vage kugelförmig oder ... hm, eher fladenförmig. Oder beides. Die Form hat sich geändert, gut zweihundert Meter im Durchmesser.«

      »Eine Wolke aus interstellarem Staub?«, schlug Anzu vor.

      »Es passte nicht. Einerseits wirkte es wie ein Lebewesen, aber auch wieder nicht.«

      »Ein Lebewesen? Im freien All?«

      »Eben«, sagte Perihan. Sie winkte ab. »Es hat sich verflüchtigt. Jedenfalls konnte ich es nicht mehr orten.« Der Armbandkommunikator der Orterin meldete eine eingehende Anfrage. »Tschuldige«, murmelte sie.

      Ein kleines Holobild formte sich über ihrer Hand. Es zeigte das Gesicht einer Ferronin, mit blauer Haut und tiefbraunen Augen. Anzu sah sie im Profil, sie selbst befand sich außerhalb des Aufnahmebereichs, den der Kommunikator übertrug.

      »Du bist Perihan Leko?«, fragte die Ferronin via Funk.

      »Bin ich.«

      »Wir haben uns noch nicht getroffen. Ich bin Vahma Spoúr, Chefmedikerin an Bord. Es geht um die vage Ortung, die du vor zwei Stunden gemacht hast. Deine Anwesenheit ist in der Hauptmedostation nötig.«

      »Natürlich, aber – wieso? Was könnte ich ...«

      »Ich erkläre es dir vor Ort. Komm sofort!«

      »Ich brauche zehn Minuten, maximal.« Perihan beendete das Funkgespräch, das Holo erlosch. »Tut mir leid, Anzu. Keine Ahnung, worum es geht.«

      »Sie klang jedenfalls besorgt.«

      »Ist mir auch aufgefallen.« Perihan stand auf. »Wir sehen uns.« Sie ging durch den Akustikvorhang.

      Anzu sah ihr nachdenklich hinterher, wie sie sich an den vollbesetzten Tischen vorbeidrückte. Als sie bemerkte, dass der cheborparnische Robotkellner den Weg zum Separee einschlug, verließ Anzu rasch ihren Platz. Sie hatte keine Lust auf eine neue skurrile Unterhaltung.

      Ein wenig neugierig war sie, was die Chefmedikerin wohl an der vagen Ortung interessieren konnte, aber da es sie nichts anging, schob sie die Gedanken daran beiseite. Sie machte sich auf den Weg zu ihrem Quartier.

      Noch ehe sie dort ankam, schlug ihr Armbandkommunikator an. Sie hob den Arm, nahm das Gespräch an. »Ja?«

      »Du bist Anzu Gotjian?«, fragte die blauhäutige und braunäugige Ferronin, die sie aus dem kleinen Kommunikationsholo anschaute – und Anzu empfand ein nicht gerade geringes Déjà-vu.

      »Bin ich«, meinte sie. »Und du bist Vahma Spoúr.«

      »Du kennst mich, sehr gut. Es geht um ...«

      »... eine ungewöhnliche Ortung durch Perihan Leko.«

      »In der Tat«, sagte die Chefmedikerin verblüfft. »Offenbar war der Tipp der Kommandantin richtig, dass ich mich auch an dich wenden soll.«

      »Offenbar«, bestätigte Anzu lässig. »Ich bin in wenigen Minuten bei dir in der Hauptmedozentrale.«

      »Woher weißt du, wo ...« Vahma Spoúr stockte. »Ach, egal. Ich erwarte dich.«

      *

      Anzu grinste, als sie die Medozentrale betrat. »So sieht man sich wieder, Perihan.« Ein wenig ernsthafter ergänzte sie: »Vahma, ich bin gespannt, warum du mich gerufen hast.«

      »Zunächst«, sagte die Ferronin, »hat mir Perihan berichtet, dass dein Wissensstand alles andere als verblüffend, sondern nur ein Zufall gewesen ist.« Sie war erstaunlich klein, schien jedoch eine energiegeladene Person zu sein. »Ich wäre dir dankbar, wenn du in Zukunft etwas klarer kommunizierst.« Und sie war offenbar ziemlich humorlos.

      »Zu Befehl«, sagte Anzu locker. »Aber ernsthaft – worum geht es?«

      »Ich habe mich mit der Kommandantin besprochen«, antwortete die Chefmedikerin. »Sie kann nicht hier sein, verfolgt die Sache in diesem Augenblick von der Zentrale aus. Es könnte sein, dass wir in gewaltigen Problemen stecken, ohne es zu wissen. Die Kommandantin meinte, ich soll dich dazuholen, weil du als Spezialistin für besondere Fälle giltst. Und das alles hier ...« Sie deutete auf einen Tisch, der dem Eingang gegenüber am anderen Ende des Raums stand. »... ist speziell.« Sie seufzte. »Spezieller als alles, das mir bislang untergekommen ist.«

      Anzu ging dorthin. Auf dem Tisch lag eine breite Schale, über der sich eine filigrane Metallkonstruktion aus etlichen dünnen Stäben erstreckte, die eine nahezu unsichtbare Glas- oder Folienschicht hielt. Darüber wiederum flirrte eine rötliche Energiekuppel.

      In dem Gefäß glaubte Anzu drei, nein, vier Tropfen einer schwarzen Masse zu erkennen. »Ein Quarantänefeld?«, vermutete sie.

      »Genau das«, sagte die Ferronin. »Aber fangen wir vorne an: bei deiner Ortung, Perihan. In deiner Beschreibung hast du einige Details dieser Wolke genannt. Wenn wir das Phänomen der Einfachheit halber so bezeichnen wollen. Es gab nur geringste metallische Spuren, keine Hyperenergie, nichts Auffälliges. Winzigste Mengen von Kalzium, Magnesium und anderen Mineralstoffen und Spurenelementen von Mangan, Zink und Selen.«

      »Ich hätte nicht alles noch aufzählen können«, meinte Perihan, »aber ja, das stimmt wohl.«

      »Ganz sicher sogar«, sagte die Chefmedikerin. »Und was ich hier unter dem Quarantänefeld halte, weist keine hyperenergetischen Aktivitäten auf. Jedoch Spuren von Kalzium, Magnesium, Mangan, Zink und Selen. Ihr merkt, worauf ich hinauswill?«

      »Woher stammt es?«, fragte Anzu.

      »Etwa eine halbe Stunde nachdem die Wolke aus der Ortung verschwunden ist, hat der Bordrechner geringe Mengen fremder Materie auf der Schiffshülle festgestellt. Ein Team ist ausgeschleust, ich war dabei.« Vahma Spoúr ließ sich auf einen Stuhl fallen und rollte auf ihm zum Tisch mit der Schale und dem Quarantänefeld. »BJO hat uns zu der exakten Position gelotst. Wir haben das hier gefunden, isoliert und unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen hierhergebracht.«

      Anzu wandte sich der Ferronin zu. »Was hast du herausgefunden?«

      »Kurz und knapp und auf den Punkt gebracht: Das Zeug ist vorhanden. Es ist materiell. Das war's.«

      »Aber ...«

      »Fast. Es lebt nicht. Es ist nicht organisch. Aber es ist ... anders. Fremdartig. Übrigens war das nicht die ganze Masse. LoT untersucht einen Teil in einem Labor mit extremen Sicherheitsvorkehrungen.«

      »LoT?«, fragte Perihan.

      »Er ist Xenobiologe. Eigentlich lautet sein Name Loscozar Totuyeret.« Die komplexe Silbenfolge kam glatt über ihre Lippen. »Aber wie Cheborparner so sind, kürzt er das gerne ab. Ich erwarte jeden Moment Rückmeldung von ihm.«

      Die schwarzen Tropfen lagen bewegungslos am Boden der Schale. Und daran änderte sich auch nichts, als der Alarm erklang.

      3.

      Das Licht hinter den Augen

      Das

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