Perry Rhodan 3103: Angriff des Lichtfressers. Christian Montillon
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Selbstverständlich war nicht alles immer angenehm, und erst recht nicht bequem. Es gab einige Drecksarbeit zu erledigen, das gehörte eben dazu.
Und nicht überall konnten Roboter die Arbeit tun, vor allem nicht, sobald es um außergewöhnliche Defekte ging, deren Ursache man nur fand, wenn man kreativ genug war. Da versagte selbst die ausgefeilteste Programmierung ... da brauchte es Pfiffigkeit, jahrzehntelange Erfahrung und eine Intuition, wie sie keine Maschine simulieren konnte. Ein alter Haudegen wie Danon Burligo hatte jede Verrücktheit gesehen und erlebt, die an Bord eines Raumschiffes schiefgehen konnte.
Jede.
Das hätte er zumindest bis vor Kurzem behauptet, wenn ihn jemand nach seiner Meinung gefragt hätte. Nun jedoch sah die Sache anders aus.
»Ganz anders«, murmelte er vor sich hin. »Ganz, ganz anders.«
Die Blechbüchse neben ihm reagierte nicht auf die Worte. Der TARA war zu seiner Bewachung abgestellt, solange er sich in diesem Quartier aufhielt. Danon glaubte zwar nicht, dass er diesen Schutz brauchte, aber er wehrte sich nicht dagegen; wieso sollte er? Er wäre dumm, unnötige Risiken einzugehen.
Er fand keinen Grund für den Ausfall der Kabinenpositronik des bedauernswerten Tizion Lergas, der erfroren war. Das heißt – sie musste nicht nur ausgefallen sein, sondern auch den extremen Temperatursturz ausgelöst haben, denn wie sonst sollte es derart kalt geworden sein?
Dass dieses Schrottding nicht mehr funktionieren konnte, lag auf der Hand. Sämtliche Verbindungen waren tot, und damit war es von jeder Energiequelle abgeschlossen. Aber das Warum stand auf einem völlig anderen Blatt. Es gab keine Zerstörungen, keine energetischen Blockaden ... nichts. Alle Leitungen, alle Übertragungen, alle Verbindungen müssten eigentlich korrekt arbeiten.
Stattdessen – nichts.
Darum war es in dem Quartier auch immer noch so erbärmlich kalt. Oder ... war es nicht sogar viel kälter? Wahrscheinlich kam es ihm nur so vor. Schließlich hatte er den TARA angewiesen, einen Teil seiner Energie in Wärme zu verwandeln und ...
Seine Gedanken stockten, als er sich umdrehte. Der TARA stand neben der Tür, genau wie vorhin – wie sollte es anders sein? Aber es gab kein Anzeichen, dass er auch nur ein Fünkchen Aktivität in sich trug. Weder ging Wärme von ihm aus, noch leuchtete irgendeine Diode.
»TARA, ein Angriff!«, rief Danon testhalber. »Bau ein Schutzfeld auf!«
Die Maschine reagierte nicht.
Er wandte sich ihr zu, versuchte sie manuell zu aktivieren. Keine Chance. Der Roboter war nicht mehr als ein energetisch toter, nutzloser Haufen Metall. Und zum ersten Mal kam Danon der Gedanke, dass er den Schutz des TARAS tatsächlich brauchen könnte.
Übelkeit stieg in ihm hoch, zuerst im Gedärm, dann im Magen, und einen Augenblick später begannen die Kreuzschmerzen. Er kannte diese psychosomatischen Symptome nur zu gut, wenngleich er sie seit vielen Jahren meistens unter Kontrolle hatte. Sein Herz schlug rascher, und er glaubte, es würde sich im Brustkorb drehen.
Also gut.
Sicherheit ging vor!
Danon eilte zur Tür, um das Zimmer zu verlassen. Halb rechnete er damit, dass sie sich nicht öffnen und er gefangen bleiben würde, aber diese düstere Befürchtung erfüllte sich nicht. Wenigstens das. BJOS Kontrolle über die Tür funktionierte nach wie vor, und so stand Danon nur Sekunden später auf dem Korridor.
Die Angstattacke schwächte sich ab, aber die Übelkeit und vor allem diese ärgerlichen Kreuzschmerzen blieben. Er brauchte ein Schmerzmittel, wenn er sich nicht den ganzen Tag damit herumquälen wollte.
Was war in der Kabine los gewesen? Wieso war der TARA ausgefallen?
Etwas Kaltes legte sich auf Danons Nacken, fast wie die Berührung einer eisigen Hand. Instinktiv griff er danach, und für einen Moment glaubte er, einen materiellen Widerstand zu fühlen, doch dann berührten die Fingerspitzen nur die Haut unter dem Haaransatz.
Schmerz raste von dort aus in den Kopf und den Rücken hinunter; es fühlte sich an wie verbrannt.
Er aktivierte den Armbandkommunikator und stellte eine Funkverbindung zur Zentrale her. Das heißt, er wollte es. Nichts geschah.
»BJO!«, rief er.
Es gab keine Antwort.
Danon rannte los, den Korridor entlang. Verdammt, warum war sonst niemand in der Nähe? Er hetzte an einer T-Kreuzung nach rechts und blieb stehen, so abrupt, dass er fast gestürzt wäre.
Eine Frau lag vor ihm auf dem Boden, mit dem Gesicht nach unten, der Borduniform nach ebenfalls eine Technikerin – ein Schritt mehr, und er wäre über sie gestolpert. Sie regte sich nicht.
»BJO, wir brauchen medizinische Hilfe!«, rief er, ohne Hoffnung, dass die Biopositronik ihn hören konnte. Oder sonst irgendjemand.
Er durfte nicht einfach fliehen und diese Frau zurücklassen. Also bückte er sich und drehte sie vorsichtig auf die Seite. Ihre Gesichtszüge hingen schlaff. Die Augen standen offen, die Iriden waren wunderschön rehbraun, mit fast goldfarbenen Sprengseln. Das Weiße rundum war blutunterlaufen. Und auch unter den Nasenlöchern gab es ein wenig Blut, nicht viel, wohl nur zwei Tropfen, über der Oberlippe getrocknet.
Danon tastete nach dem Puls der Technikerin und fand nichts.
Seine Kreuzschmerzen nahmen zu.
Dann traf ihn die Kälte wie ein Schlag. Er drehte sich um, noch immer kauernd. Raureif lag auf der Wand, und im Korridor ...
Ja, was ... was war das? Nebel?
Er meinte, ein Muster in den Schwaden zu sehen und ein Sirren zu hören, oder sogar Silben. War das ein verständliches Wort, das jemand raunte?
»Licht«, glaubte er zu vernehmen, und mit einem Mal war es dunkel. Undurchdringlich finster.
Er stand auf, ging einen Schritt weiter, versuchte sich zu erinnern, wo und in welchem Winkel genau die Technikerin am Boden lag, um nicht über sie zu fallen, und berührte mit der rechten ausgestreckten Hand die Wand.
Seine Finger klebten augenblicklich an dem eiskalten Metall fest. Er riss sie los, spürte scharfen, entsetzlichen Schmerz, hastete weiter, verfing sich an etwas und stürzte.
Noch ehe er aufschlug, flossen Kälte und Dunkelheit in ihn, so extrem, dass seine Sinne schwanden.
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