So geht's mir gut nach der Geburt. Maria Borelius
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Maria Borelius
So geht’s mir gut nach der Geburt
Was junge Mütter für ihr
körperliches und seelisches
Wohlbefinden tun können
Saga
Kleine Einführung...
Dieses Buch ist ganz alleine für Sie gedacht.
Es gibt jede Menge Bücher über Schwangerschaft, Geburt und Kindererziehung. Es gibt auch Bücher für Mütter, aber meist nur, solange sie das Kind in ihrem Bauch tragen. Ist das Kind erst einmal da, erlischt im allgemeinen das Interesse für die Mutter. Dieses Buch ist nicht dafür gedacht, es vom Anfang bis zum Schluß durchzulesen. Es ist zum Gebrauch bestimmt. Fangen Sie an, wo Sie wollen, und lesen Sie, was Sie interessiert. Jedes Kapitel ist in sich abgeschlossen.
Ich selbst habe zwei Kinder, bin Wissenschaftsjournalistin und leite außerdem Gymnastikkurse (Workout) für junge Mütter. Mit diesen Voraussetzungen habe ich dieses Buch geschrieben, ein Buch, in dem die Frau, die gerade ein Kind geboren hat – und nur sie –, gefeiert wird. Ich möchte Mut machen, möchte Frauen darin unterstützen, daß sie sich genau so fühlen dürfen, wie sie sich fühlen. Ich möchte die neuesten Forschungsergebnisse über das, was geschieht, wenn eine Frau Mutter wird, vorstellen. Ich möchte möglichst viele und brauchbare Informationen darüber weitergeben, wie eine Frau nach einer Geburt am besten mit sich umgeht.
Es ist mein erstes Buch. Ich widme es meinen geliebten Kindern, Erica und Jacob.
...und vielen Dank
Zunächst einmal vielen Dank für eine prima Idee! Ulrika Odelberg hatte die Idee zu diesem Buch. Sie konnte ihren Mann, den Verleger Axel, überzeugen, wie wichtig solch ein Buch ist.
Nützliche Hilfe bekam ich von sehr vielen Müttern und Vätern, die sich geduldig auch über intimste Einzelheiten befragen ließen. Herzlichen Dank für all die klugen Ansichten, und auch für die humorvollen Anmerkungen über die Freuden und Schmerzen der Mutterschaft! Ich werde die Namen nicht nennen, weil so viele ausdrücklich anonym bleiben wollten. Das Buch wäre nur halb so gut geworden ohne eure wilden, unvorhersehbaren Muttergedanken.
In meinen Kopf waren ständig zwei rothaarige Feuerseelen präsent. Louise Hallin von Munkbrons Mödravård und Gudrun Abascal im Danderyds Sjukhus. Quellen der Inspiration, großzügig und streitbar und mit weiten Herzen.
Ich möchte auch Dozentin Kerstin Uvnäs-Moberg vom Karolinska Institutet danken. Sie ist in Schweden die herausragendste Expertin in Sachen weibliche Biologie und die erste, die weibliche Erfahrung wirklich in die Welt der Forschung eingebracht hat. Sie steht hinter den revolutionierenden Entdeckungen, wie die Geburtshormone die Frauen psychisch beeinflussen. Diese Entdeckungen werden die schwedische Gesellschaft verändern. Macht sie endlich zur Professorin!
Und dann möchte allen danken, die das Manuskript durchgesehen haben:
Zunächst meiner Redakteurin Kerstin Törngren für uneingeschränkte Unterstützung, gute Ideen und gründliche stilistische Kontrolle.
Vielen Dank auch an die Lektorinnen Gudrun Abascal, Johanna Albert, Lott Bergstrand, Annika Dopping, Kerstin Dopping, Leni Ekendahl, Mariana Hammarskjöld, Ann Nordgren und Fia Nordenmark, die mit scharfen Augen und fachlichen Kenntnissen das Niveau des ursprünglichen Manuskripts entscheidend angehoben haben. Danke, daß ihr euch die Zeit genommen und gesehen habt, wo ich blind oder unwissend war.
Die drei Tagebücher im Buch wurden geschrieben vom mir (das erste), Marianne Wilöf-Mindus und Leni Ekendahl. Ich danke euch dafür, daß ihr eure Erfahrungen teilt.
Kim Wittlock, die mir in den Ohren lag, daß ich mir einen Computer anschaffen soll, war anfangs wie eine lästige Fliege. Aber du hattest ja so recht, und dank deiner Zähigkeit und praktischen Hilfe ziert nun ein solches Ding meinen Schreibtisch. Ohne ihn wäre diese Arbeit womöglich noch mühsamer gewesen.
Last, but not least einen dicken Kuß für den Froschmann. Vater meiner Kinder und wunderbarer Lebensberater. Ohne dich gäbe es weder Kinder noch Buch, lieben Dank.
I
Magische Tage
Die Tage nach der Geburt
Sie haben gerade ein Kind geboren.
Die Tage danach haben ihren eigenen Rhythmus. Die junge Mutter ist stark, sinnlich und hochgestimmt. Gleichzeitig schmerzen Unterleib und Brüste, und die Gefühle sind enormen Schwankungen unterworfen. Es sind magische Tage, die ein Leben lang im Bewußtsein bleiben werden.
Dieser Teil des Buches handelt von der Zeit auf der Wochenstation oder den ersten Tagen zu Hause. Von Gefühlen, Kraft, Schlafmangel, allen möglichen Problemen nach der Geburt, und von der Milch, die Ihre Brüste enthalten.
1 Tagebuch der Woche nach der Geburt
23. März
Heute habe ich einen Sohn geboren. Um 12.47 Uhr kam er nach Stunden des intensiven Kampfes.
Er wurde im Bett zwischen meinen Knien geboren. Ich lehne mich zurück, und meine Knie zittern. Er liegt in Blut und Ausscheidung, glitschig von der Käseschmiere. Es sieht aus wie eine Schlachtszene. Und dennoch ist es magisch, jedes Detail ist in mein Gedächtnis eingebrannt.
Mein Körper hat ihn neun Monate beherbergt. Nun habe ich ihn herausgepreßt, unter Schmerzen, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Mit einer Kraft, von der ich nicht geglaubt hätte, daß ich sie besitze. Er, der da vor mir liegt, hat da drinnen gewohnt. Mein Mann und ich weinen, aus Glück und wegen der Größe des Augenblicks. Meine Beine zittern vor Anstrengung.
Aber dann will die Plazenta sich nicht von allein lösen. Ich hocke und warte. Durstig und hungrig, aber ich darf nichts essen, falls man mir eine Narkose geben muß. Ich bin unruhig und spüre, daß das Personal um mich herum noch unruhiger ist.
Wir warten und warten. Die Plazenta ist immer noch in der Gebärmutter. Die Hebamme versucht, auf meinen Bauch zu drücken und sie herauszupressen. Ich schlage beinahe ihre Hand weg, es tut so grausam weh.
Dann wird der Entschluß gefaßt, die Plazenta soll herausgeholt werden. Als ich anästhesiert werden soll, habe ich Angst, nie wieder aufzuwachen. Was soll dann mit dem Baby geschehen?
Ich bitte meinen Mann, das Kleine gegen alle Gefahren zu verteidigen, falls ich sterben sollte. Leben und Tod sind dicht beieinander. In diesem Moment ist alles möglich.
Dann wache ich auf, taumelig von der Narkose, mit meinem Sohn im Arm. Wir leben und sind gesund. Gott, wo immer er sein mag, war mit uns. Der Unterleib ist gefühllos, es ist gut, nichts zu spüren. Ich stille zum ersten Mal, unbeholfen und tastend, aber immerhin.
Am späten Nachmittag verspüre ich einen Druck auf der Blase. Es dauert eine halbe Stunde, bis ich Wasser lassen kann. Mein ganzer Unterleib schmerzt. Ich dusche. Blut läuft mir die Beine entlang. Dann wird es Abend.
Ich bin unbeschreiblich glücklich. Beinahe euphorisch. Es tut überall weh, und trotzdem will ich aufspringen und hinausschreien, daß ich einen Sohn bekommen habe. Er ist so schön, und er gehört uns. Ich telefoniere und erzähle es all meinen Lieben.