Blutläufer 2: Aufstand der Sklaven. Stefan Burban

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Blutläufer 2: Aufstand der Sklaven - Stefan Burban страница 9

Blutläufer 2: Aufstand der Sklaven - Stefan Burban Blutläufer

Скачать книгу

Geniales gesagt?«

      »Erkläre ich dir unterwegs.« Er hob ihre Uniform auf und warf sie seiner Gespielin zu. »Zieh dich an. Wir müssen los.«

      Ris’ril zog einen Schmollmund. Sie hätte jetzt wohl am liebsten etwas anderes gemacht, aber Gareths neu erwachter Enthusiasmus machte sie neugierig. Sie erhob sich grazil und zog ihre Kleidung über. Gareth aktivierte sein implantiertes Kommgerät.

      »Fabian? Michael? Ludwig? Untray? Wir treffen uns sofort im unteren Besprechungstraum.«

      Jeder der vier außer Michael bestätigte die Anweisung sofort. Nur dieser meldete sich mit einer verbalen Entgleisung. »Fick dich! Ich bin beschäftigt«, hallte es schwer keuchend über die Frequenz.

      Gareth wusste sehr genau, womit der Blutläufer beschäftigt war. Der Offizier war eine Liaison mit einer anderen menschlichen Soldatin eingegangen. Das war inzwischen ein offenes Geheimnis. Gareth hatte keine Ahnung, wann der Mann zwischen all den Beleidigungen, den Streitereien und Antipathiebezeugungen für seine Umgebung die Zeit und Energie für eine sexuelle Beziehung aufbrachte.

      »Das ist mir scheißegal. Ich brauche dich hier. Lös dich von ihr und dann komm zur Besprechung. Du wirst meine Idee nicht verpassen wollen.«

      Michael antwortete nichts mehr. Gareth sah das als Zeichen der Zustimmung an. Gemeinsam mit Ris’ril begab er sich schnellstmöglich auf den fünf Ebenen unter ihnen befindliche Besprechungsraum. Als sie eintrafen, waren Fabian, Ludwig sowie Untray bereits vor Ort. Michael traf nur Sekunden später ein und war noch dabei, sich richtig anzuziehen. Gareth verkniff sich ein spöttisches Grinsen. Das war auch eine Möglichkeit, Coitus interruptus zu praktizieren.

      Gareth sah sich unter seinen versammelten Offizieren um. Erwartungsvolle Blicke begegneten ihm. »Was fehlt uns dringend?«, begann er ohne Umschweife.

      »Schiffe«, erwiderte Ludwig sofort.

      Fabian schüttelte den Kopf. »Soldaten.«

      Gareth richtete seinen Finger auf seinen Freund. »Ganz genau. Und die finden wir auf der Erde.«

      Ludwig und Michael wechselten einen vielsagenden Blick und brachen in Gelächter aus. Die beiden Offiziere wandten sich von Lachkrämpfen geschüttelt ihrem Befehlshaber zu. Der Anfall an Heiterkeit ebbte allmählich ab, als ihnen bewusst wurde, dass ihr Anführer nicht mit einstimmte.

      Fabian zog beide Augenbrauen hoch. »Das ist dein Ernst? Wirklich?«

      »Du bist verrückt«, stimmte Michael zu, was an und für sich schon einer gewissen Komik nicht entbehrte. Normalerweise konnten er und Fabian sich nicht einmal auf die Farbe von Scheiße einigen.

      »Wieso?«, wollte Gareth wissen. »Wieso ist das verrückt?«

      »Na, zunächst mal gibt es keine Zentralregierung, mit der wir uns in Verbindung setzen und verhandeln können«, erklärte Ludwig. »Es gibt nicht einmal so etwas wie nationale Regierungen. Die Menschheit ist in Tausende von Splittergruppen zerbrochen, von denen jede einzelne nur darauf aus ist, die anderen zu übervorteilen.«

      Gareth schüttelte den Kopf. »Das ist nicht ganz richtig. Sie sind nicht darauf aus, andere zu übervorteilen. Sie sind lediglich darauf aus zu überleben.«

      Fabian zuckte die Achseln. »Auf der Erde kommt das aufs Gleiche raus.«

      »Schon, aber nur deswegen, weil die Menschen bisher keine Alternative hatten.«

      Michael runzelte ungläubig die Stirn. »Und das ist jetzt anders?«

      Gareth nickte. »Allerdings. Sie haben jetzt uns.«

      Ludwig neigte den Kopf zur Seite. »Sie wissen aber nichts von uns«, erwiderte er, als würde er mit einer besonders begriffsstutzigen Person reden.

      Gareth ließ sich in seinem Eifer aber nicht bremsen. »Dann ändern wir das«, erklärte er in die Runde hinein. Ungläubige Blicke musterten ihn nach dieser Ankündigung.

      »Sehe ich das richtig«, wollte Michael wissen, »du planst eine Expedition zur Erde? Um was zu tun?«

      »Wir bilden dort eine Armee aus. Eine Untergrundarmee. Nachdem uns der Nachschub an befreiten Blutläufern verwehrt wurde, ist das die einzige Chance auf frische Truppen. Jedenfalls so lange, bis die Kexaxa eine andere Möglichkeit gefunden haben, unsere versklavten Brüder und Schwestern aus dem Joch der Rod’Or zu befreien.«

      Fabian schüttelte unnachgiebig den Kopf. »Deine Idee besitzt einen gewissen Charme, das will ich gar nicht mal abstreiten. Aber die Menschen auf der Erde sind keine Soldaten. Das sind Wegelagerer, Banditen und solche, die sie ausnutzen. Die Menschheit teilt sich nur noch in zwei Kategorien: Opfer und Täter.«

      »Dann müssen wir auch das ändern. Wir haben Waffen. Wir haben Rüstungen. Und wir haben auch eine Menge Nahrungsmittel, die wir zur Erde bringen können. Es ist nicht viel, was wir damit erreichen würden, aber es wäre auf jeden Fall mal ein Anfang.«

      »Das ist zwecklos«, wehrte Michael ab. »Aus denen werden nie Blutläufer. Sie besitzen weder unsere Optimierungen noch unsere Indoktrination. Außerdem sind zu wenige übrig, um etwas Brauchbares auf die Beine zu stellen. Wie viele Menschen wird es noch geben? Eine Milliarde vielleicht?«

      »Es gibt noch vier Komma drei Milliarden Menschen auf der Erde«, mischte sich Untray mit einem Mal ein.

      Alle Augenpaare wandten sich ihm ungläubig zu. Die kleine Kreatur schrumpfte förmlich in sich zusammen, angesichts von derart viel ungewohnter Aufmerksamkeit. »Gemäß den aktuellsten imperialen Bevölkerungsstatistiken für die Erde«, erklärte der Kexaxa. »Die Ashrak planen anhand solcher Statistiken ihre Fischzüge. Kein Landstrich der Erde darf so weit entvölkert werden, dass sich die Population nicht mehr erholen kann. Das ist imperiales Gesetz. Die Rod’Or verlangen stetigen Nachschub an neuen Truppen. Das funktioniert aber nur, wenn die Bevölkerung einer Welt nicht gänzlich ausgerottet und in imperialen Dienst gezwungen wird. Die Sklavenvölker müssen die Gelegenheit erhalten, sich wieder zu erholen. Nur auf diese Weise wird steter Nachschub für die imperiale Militärmaschinerie generiert.«

      »Mehr als vier Milliarden Menschen«, sinnierte Gareth vor sich hin. »Ich hätte nicht gedacht, dass noch so viele übrig sind.«

      »Es bedeutet trotzdem, dass die Hälfte der Menschheit tot ist«, erinnerte Fabian.

      »Oder in den Dienst des Imperiums gepresst wurde«, ergänzte Untray.

      »Und aus dem Rest werden niemals brauchbare Blutläufer«, beharrte Michael.

      »Dass wir aus ihnen Blutläufer machen, das verlange ich ja gar nicht. Aber Soldaten. Das können wir schaffen. Wir formieren unsere eigene Armee, direkt unter der Nase der Ashrak.«

      »Da hätten wir dann das nächste Problem«, gab Fabian zu bedenken. »Zur Erde zu kommen, wird nicht einfach. Das System ist ein wichtiges Nachschubreservoir für die imperialen Streitkräfte. Es ist gut gesichert. Und gemäß den neuesten Geheimdienstberichten hat das Imperium seine Taktik bezüglich der Erde geändert. Die Ashrak unterhalten dort jetzt mehrere Basen auf der Oberfläche. Gut möglich, dass es sich dabei um eine direkte Reaktion auf unseren Aufstand handelt. Man will kein Risiko mehr eingehen. Ganz zu schweigen von dem Stützpunkt auf dem Mond, der den Verkehr von oder zur Erde regelt und überwacht. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, wird das System sicher von Patrouillen nur so wimmeln. Wie willst du ohne Kampf überhaupt

Скачать книгу