Die Jungfrauen Sammelband. Grace Goodwin

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Die Jungfrauen Sammelband - Grace Goodwin

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als das fortschrittlichste Navigationssystem des Universums. Bis zum Nachteinbruch würde sie in meinen Armen liegen.

      Ich hatte keine Ahnung, wo sie war, und doch wusste ich genug. Ich kannte ihr Aroma. Mir war klar, dass ich sie unter mir spüren musste, mit meinem Schwanz in ihrer Pussy und meinem Samen, der sie ausfüllte und markierte und sie für immer an mich band. Solange sie nicht von mir beansprucht und an Bord unseres Schiffs war, würde sie nicht sicher sein.

      Ich hatte Thorn schon ganz vergessen, bis er sich wieder meldete: “Ich werde Jace und Flynn Bescheid geben, aber wir werden erst kommen, wenn du uns rufst. Nach deiner Verpartnerung.”

      “Ich halte euch auf dem Laufenden, allerdings bezweifle ich, dass ich Neron nachstellen werden muss. Sobald er meine Partnerin spürt, wird er zu mir kommen.” Wir alle jagten überaus intelligente und gerissene Männer. Männer, die es geschafft hatten, aus einer der Hochsicherheitsminen auf Everis’ Mond auszubrechen. Sie waren die Ersten in dreihundert Jahren, die aus Incars Minen entkommen waren und der Rat der Sieben wollte unbedingt herausfinden, wie sie das zustande gebracht hatten. Wir alle vermuteten, dass sie Hilfe von innen hatten, von einem Verräter, aber um das herauszufinden mussten wir erstmal die Sträflinge fassen.

      Das war Thorns Problem, nicht meines. Ich wollte nur meine Partnerin in Sicherheit wissen und Neron tot sehen, und zwar in dieser Reihenfolge. Thorn war scheinbar einverstanden.

      “Du musst sie zuerst finden. Erobere sie, mach sie zu deiner Partnerin und bring sie in Sicherheit.”

      Ich nickte, obwohl er mich nicht sehen konnte. “Genau das habe ich vor. Maddox Ende.”

      Als das Gespräch zu Ende war, sah ich zu, wie der Himmel rosa wurde und die Sterne meiner Galaxie mit den Farben der irdischen Morgendämmerung verschwanden. Das Spektakel war wunderschön und gar nicht so anders wie der Sonnenaufgang auf Everis, allerdings hatte unser Himmel eine etwas andere Färbung mit mehr Violett.

      Ich sattelte mein Pferd und ließ mir dabei Zeit, denn die Aufgabe war neu für mich. Das Pferd trat zur Seite, offenbar war es genervt von meiner Stümperei.

      “Brrr, Pferd. Ich bin gleich fertig.” Ich klopfte dem großen, intelligenten Tier auf den Nacken bis es wieder stillhielt, dann schnallte ich den Sattel fest und lud eilig meine Ausrüstung in die Satteltaschen. Dass meine Hände dabei zitterten, ignorierte ich jedoch.

      Ich musste sie finden. Der Traum würde heute Nacht wiederkehren, jede Nacht würde er wiederkehren, und zwar bis unsere Markierungen sich trafen, bis wir verpartnert waren. Aber ich wollte nicht länger nur von ihr träumen. Ich wollte sie.

      Ich hob meinen Fuß in den Steigbügel und setzte mich auf das Tier, dann drehte ich es in Richtung meiner Partnerin und trat das Pferd in den Galopp. Ein einziges Wort ging mir dabei wie ein Gesang durch den Kopf.

       Mir.

       Cassie

      “Herr Bernot bittet um mehr Kaffee,” sprach Herr Anderson und nahm mit einem Lappen in der Hand die Kanne vom Herd.

      “Das wette ich,” sprach ich leise zu mir selbst.

      Es war Abendessen und die Gäste verspeisten gerade ihr gebackenes Hühnchen und die grünen Bohnen, die ich im Garten gepflückt hatte. Ich war dabei, die Sahne für den Blaubeerkuchen zum Nachtisch aufzuschlagen. Mit der freien Hand wischte ich mir die Stirn, denn die Ofenhitze und der Herd machten die Küche trotz offener Hintertür unheimlich warm.

      Dann klingelte es an der Haustür. Er seufzte und stellte die Kanne zurück auf den Herd. “So viel zum Thema helfen.”

      Ich bot ihm ein zaghaftes Lächeln an, als er aber aus dem Raum war, um die Tür zu öffnen, verflog auch schon meine aufgesetzte Fröhlichkeit. Herr Bernot war ein Problem; er hatte die Angewohnheit mir seine unerwünschte Hand auf den Hintern zu legen, sobald ich ihn am Tisch bediente.

      Keiner der anderen Gäste bemerkte es, denn er war ziemlich gerissen. Entweder das oder den anderen Reisenden war es schlichtweg egal. Wenn ich Herrn Bernot einen finsteren Blick zuwarf, grinste er einfach. Er war mit seinem braunen Haar und Schnurrbart recht gutaussehend, aber die Blicke, die er mir zuwarf, machten mir Gänsehaut. Bis zu seiner Abreise würde ich wohl mehr Zeit als üblich in der Küche verbringen—und meine Schlafzimmertür abschließen. Sogar oben auf dem Dachboden musste ich vorsichtig bleiben.

      Aber jetzt musste ich dem Mann erstmal Kaffee anbieten oder Herr Anderson würde mich für nachlässig halten.

      Also stellte ich Schüssel und Schneebesen beiseite, wischte mir die Hände mit einem Lappen ab und nahm die Kaffeekanne. Im Moment hatten wir zwei Gäste, Herr Bernot und einen älteren Herren, der seit kurzem verwitwet war und der den Winter bei seiner Schwester verbringen wollte.

      Ich war mit einundzwanzig Witwe geworden und obwohl mir seine Gesellschaft fehlte, so sah mein Leben jetzt nicht viel anders aus, als zu der Zeit als mein Ehemann Charles noch am Leben war. Unser Gast aber hatte über vierzig Jahre mit seiner Frau verbracht und ohne sie wirkte er betrübt und wirklich verloren.

      Auf dem Weg zum Tisch im Esszimmer füllte ich anstandshalber zuerst dem älteren Mann die Tasse auf. Gerne hätte ich mich über den Tisch gebeugt, um auch Herrn Bernots Tasse zu erreichen, der aber hielt sie vor sich ausgestreckt und ich war gezwungen um den Tisch herumzulaufen, um ihn zu bedienen.

      Mistkerl.

      Mit einem aufgesetzten Lächeln ging ich um den Tisch und schenkte ihm sein Getränk ein. Selbstverständlich musste er wieder Hand anlegen. Ich erstarrte und wich zurück, er aber drückte mir seine Hand auf den Arsch und stoppte meinen Rückzug. Der alte Mann bekam nichts davon mit; er war dabei sich Zucker in seine dampfende Tasse zu streuen.

      “Herr Bernot—” Ich fauchte und war bereit den Typen zum Teufel zu jagen, aber genau in diesem Moment trat Herr Anderson in den Raum und aus Respekt hielt ich den Mund, schließlich wollte ich vor einem potenziellen Gast keine Szene machen, denn Herr Anderson war nicht allein.

      “Wie Sie sehen können, essen wir alle gemeinsam. Frühstück ist um sieben, Mittagessen um zwölf und Abendbrot um fünf.”

      Herr Bernot nutzte die Gelegenheit; als Herr Anderson gerade einen gutaussehenden Gentleman in den Speisesaal führte, kniff er mir tatsächlich in den Arsch. Ich hätte ihn am liebsten geohrfeigt, aber das Geburtsmal in meiner Handfläche, das sich zuvor nur etwas warm angefühlt hatte, fühlte sich plötzlich an, als ob ich meine Hand über eine Kerze hielt. Der Schmerz loderte einige Sekunden lang auf und verblasste wieder, aber der scharfe Stich entlockte mir ein schockiertes Keuchen.

      Herr Bernots Mundwinkel bog sich nach oben und ich erkannte diesen gewissen Ausdruck in seinen Augen. Er hatte den Laut als Zustimmung für seine Aktion gedeutet, was unzutreffender nicht hätte sein können.

      “Es riecht köstlich. Tut mir leid, dass ich mich zum Abendessen verspätet habe.”

      Ich riss den Kopf herum, denn ich war sicher, dass ich diese tiefe Stimme schonmal gehört hatte. Ohne weiter auf Herrn Bernot zu achten, inspizierte ich den Mann, der jetzt neben Herr Anderson am Eingang zum Esszimmer stand. Im Vergleich zur kleinen Statur und runden Figur meines Chefs war der Neuling ein Hüne. Er hielt seinen Hut in der Hand, aber sein Kopf reichte fast bis zum Türrahmen. Er war wuchtig, mit breiten Schultern und einer massigen Brust; aber er war nicht fett. Nur feste, magere Muskeln. Überall.

      Ich

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